Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

hamburg_macht_schule

Verabschiedung von Peter Daschner

Hamburg macht Schule 4|2010 49 BSB-Info Dr. Uwe Heinrichs, LandesinstitutfürLehrerbildungundSchulentwicklung (…) Deine Arbeit für die Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen am gesellschaftlichen Leben, das ist ein Lebensthema von Dir, Peter – in sechs Jahren als Schulleiter im Gymnasium Ohmoor, in Deiner »Schule als Polis«, als Landesschulrat in der Behörde und später eben auch im Landesinstitut. Insofern bist Du auch erfreulich »wertkonservativ«: Schule und Unterricht müssen so gestaltet werden, dass jeder und jede eine Chance hat. Das hast Du auch in Deinen ebenso ausgefeilten wie gedankenreichen Reden im Institut immer wie- der betont. Aber sind es nur Worte, die im Gedächtnis bleiben? Was bleibt noch? Es sind vor allem auch die Strukturen und Arbeitsprozesse, die Du in jetzt sieben Jahren im Landesinstitut geschaffen hast. (…) So ist jetzt zusammengewachsen, was letztlich zusammen gehört. Jetzt und erst jetzt merken wir in den abteilungsübergrei- fenden Arbeitsgruppen und den Foren, dass eine gemeinsame Sprache und Vertrauen gewachsen sind und zu echter Synergie führen. Das liegt an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und an Deiner Führung, Deinem Einfordern, Peter. (…) Was habe ich persönlich aus der Zusammenarbeit mit Dir, Peter, gelernt und mitgenommen? Was schätze ich besonders? Vielleicht ist es die Balance zwischen dem großen inhaltlichen Anspruch an die Arbeit, die Korrektheit bei der Verwirklichung und dem Vorbild einer für Kritik offenen, gerne auch quer den- kenden, immer aber sehr menschlichen, herausragenden Füh- rungspersönlichkeit. Peter Daschner (…) 40 Jahre im Schuldienst, das waren für mich interessante Tätigkeiten an der Schnittstelle von Pädagogik, Ver- waltung und Politik. Nicht alles ist geglückt – aus eige- nem Unvermögen oder auf Grund poli- tischer und finanzieller Umstände oder wegen der »Summe der Üblichkeiten« . Zur mentalen Bewältigung der Miss- erfolge kann man sich dem Seufzer des ehemaligen russischen Ministerpräsi- denten Tschernomyrdin anschließen: »Wir wollten das Beste, aber es kam wie immer.« (…) Liebe Gäste, zum guten Schluss zwei meiner Säu- lenheiligen für Sie und mich als Emp- fehlung fürs neue Jahr: »Wer schaffen will, muss fröhlich sein« (Theodor Fontane) »Verliebt sein ins Gelingen« (Ernst Bloch) und eine dritte Empfehlung (in meinem Curiosa-Ordner gefunden) vom Hamburger Feuer- wehrchef bei der Vereidigung junger Feuerwehrleute 2005 im Rathaus: »Wer den Funken im Herzen hat, der kann bei anderen die Flamme entzün- den.« Das wünsche ich Ihnen und den anderen auch! Hamburger Feuer- wehrchef bei der Vereidigung junger Die Frage, welchen gesellschaftlichen und hu- manen Zielbestimmungen ein staatliches Schul- wesen dienen soll, hat Dich immer wieder genauso beschäftigt wie die demokratische Ausgestaltung von Schule in einem demokratischen Gemeinwesen. (…) Die Freie und Hansestadt Hamburg und unsere Schulen sind Dir zu großem Dank verpflichtet. Du bist eine Stimme im erziehungswissenschaftlichen Konzert, die nicht nur in unserer Stadt, sondern auch weit darüber hinaus Gewicht hat. Allein Deine Editorials für »Hamburg macht Schule« sind schon legendär. Überall dort, wo wir in Hamburg heute zur bil- dungspolitischen Avantgarde zählen, warst Du auf die eine oder andere Weise beteiligt. Bei allem Auf und Ab, das auch Dein beruflicher Weg beinhaltete. In einem Interview sagtest Du kürzlich: »Unter- richten und Erziehen sind eine große Herausforde- rung an Intellekt und Kommunikation. Man braucht Führungskraft, Empathie und die richtige Ba- lance aus Nähe und Distanz.« Ich meine: Die richtige Balance aus Nähe und Distanz haben wir beide nach 30 Jahren gefunden. Deinen Intellekt, Deine kommunikativen Fähigkeiten, Deine Führungskraft und Empathie weiß ich nach 30 Jahren mehr zu schätzen denn je. Sie werden weiter gebraucht. Und ich hoffe, dass Du sie auch weiter auf die eine oder andere Weise in den Dienst einer modernen, einer ge- rechten, einer demokratischen Schule bei uns in Hamburg stellst. rung an Intellekt und Kommunikation. Man braucht Führungskraft, Empathie und die richtige Ba lance aus Nähe und Distanz.« Ich meine: Die richtige Balance aus Nähe und Distanz haben wir beide nach 30 Jahren gefunden. Deinen Intellekt, Deine kommunikativen Fähigkeiten, Deine Führungskraft und Empathie weiß ich nach 30 Jahren mehr zu schätzen denn je. dass Du sie auch weiter auf die eine oder andere Weise in den Dienst einer modernen, einer ge rechten, einer demokratischen Schule bei uns in Hamburg stellst.