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Bürgerschaftliches Engagement = Bildung durch Beteiligung

Hamburg macht Schule 4|2010 45 BSB-Info Bildungsgelegenheiten neu zu gestalten. […] Ein Bildungskonzept, das dieser weiten Zielperspektive verpflichtet ist, umfasst gleichauf mit Aufgaben der kul- turellen und materiellen Reproduktion auch Aspekte der sozialen Integration und des sozialen Lernens.«2 Die leitenden Begriffe für ein solches Bildungskonzept kommen nach wie vor aus den angelsächsischen Ländern: Civic Education, Community Education, Just Community, Community School, Service Learning. Die deutschen Übersetzungen – besser: begrifflichen Annäherungen – klingen aber zunehmend weniger fremd: Bürgererziehung, regionale Bildungs- landschaft, Stadtteilschule, Gemein- schaftsschule,LernendurchEngagement. Adressaten und Teilnehmer Der Adressatenkreis der Tagung war entsprechend breit angelegt: Bürgerinnen und Bürger, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene als Lesepaten oder Mentoren in ihrer Ent- wicklung individuell unterstützen, bera- ten und begleiten. Lehr- und Leitungs- kräfte aus Schule und Erwachsenen- bildung. Pädagogische Fachkräfte aus KITAs, Jugendhilfe und Stadtteilkultur. Ehrenamtlich Aktive aus Stiftungen und Initiativen zur Förderung des Dialogs der Generationen, der Gestaltung des Über- gangs von Schule zur Berufswelt, der In- tegration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Eltern, die sich in schulischen Gremien und För- dervereinen engagieren, Mitarbeiter/ innen der soziokulturellen Zentren, der Jungen Volkshochschule und den Fach- ämtern für Sozialraummanagement, Quartiersmanager, Bildungspolitike- rinnen und Erziehungswissenschaftler. Alle waren da, aber in einer Verteilung, die zum Nachdenken Anlass gibt. Bei 210 Anmeldungen war die Tagung mit 185 Teilnehmern gut besucht. Etwas mehr als die Hälfte kam aus Hamburg, die übrigen aus zwölf anderen Bundesländern. Insgesamt war es ein intensiver Erfah- rungsaustausch zwischen ehrenamtlich bzw. bürgerschaftlich bereits aktiven Personen, weniger eine Informations- veranstaltung, die von Interessierten zur Orientierung genutzt wurde. Trotz inten- siver Werbung waren aus Hamburger Schulen nur etwa 30 bis 40 Lehrkräfte dabei. Andererseits nahmen viele Mitar- beiter/innen aus dem Bereich des Sozial- raummanagements teil. Der Hauptgrund für diese Verteilung könnte darin liegen, dass das ehrenamtliche Engagement für die Letztgenannten normaler Bestand- teil ihres Berufsalltags ist, während es für Lehrer und Lehrerinnen zur Zeit noch eher ein Randthema darstellt. Das könnte sich ändern, wenn die Aufgabe der gemeinsamen Gestaltung regionaler Bildungslandschaften durch die regio- nalen Bildungskonferenzen stärker ins öffentliche Bewusstsein rückt. Reichhaltiges Angebot und gute Stimmung Die Fülle an Anregungen durch die Vor- träge, Workshops, Exkursionen, Foren und Infostände wurde allgemein gelobt; das Gleiche gilt für die hervorragende kulinarische Versorgung durch den Ca- teringdienst der Förderschule Pröben- weg und die Schülerfirma der Ganztags- schule St. Pauli. Die Vielfalt wurde durch drei Tages- mottos fokussiert, die zugleich das The- ma der jeweiligen Vorträge und Foren bildeten: • Kompetenzen für die Zivilgesellschaft, • Stadt und Gemeinde als Schule der Demokratie und • Lehrer und Schüler als Bürger. Das »Überangebot« führte dazu, dass nicht alle 23 Workshops und 18 Exkur- sionen ausreichend angewählt wurden, die Beiträge der ausgefallenen Angebote werden aber zum großen Teil auf der Website www.bildungdurchbeteiligung. de und in der Printfassung der Doku- mentation veröffentlicht, die zur Zeit vorbereitet wird und noch vor den Früh- jahrsferien erscheinen soll. Mögliche Folgen Dass die Tagung nachhaltig war, also er- kennbare Folgen hatte, lässt sich u.a. an den vielen Verabredungen ablesen, die getroffen wurden. Eine kleine Auswahl: • Pflege und Weiterentwicklung der Website • Fertigstellung und Versand der Print- Dokumentation im Frühjahr 2011 • LI-Veranstaltungsangebot 2011/12 zu Generationendialog und Ganztags- schule • Kooperation JVHS und LI bei frie- denspädagogischer Ausstellung 2011 • Herbsttreffen Service Learning in der Ida-Ehre-Stadtteilschule November 2011 • CSR (Corporate Social Responsibility)- Tagung mit Firmen als Kooperation von CCCD (Centrum for Corporate Ci- tizenship Deutschland) und BSB • Aufbau einer Datenbank für Hamburg zum Thema »Bürgerschaftliches En- gagement und Schule« • Zukunftswerkstatt Jugendmentoring im Frühjahr 2011 • Zusammenarbeit Bürgerschaftliches Engagement mit dem Projekt »Über- gang Schule-Beruf« • Verschiedene Aktivitäten zum Euro- päischen Jahr des Engagements 2011 • … Surfen Sie mal im Internet unter www. bildungdurchbeteiligung.de.Eslohntsich! Anmerkungen 1 Deutscher Bundestag (2002): Bericht der Enquete-Kommission »Zukunft des Bürgerschaftlichen Engage- ments«. Bürgerschaftliches Engage- ment: auf dem Weg in eine zukunftsfä- hige Bürgergesellschaft. Bundestags- Drucksache 14/8900. 2 Birger Hartnuß/Stephan Maykus (2008): Schule als demokratischer Ort undpartnerschaftlichorientiertesLern- zentrumim Gemeinwesen – 10 Thesen zu bürgergesellschaftlichen Entwick- lungspotenzialen von (Ganztags-)Schu- len. In: BBE-Newsletter 12/2008 Wolfgang Steiner Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Arbeitsbereich Demokratiepädagogik E-Mail: wolfgang.steiner@li-hamburg.de Kontakt für weitere Aktivitäten: Thomas Albrecht Behörde für Schule und Berufsbil- dung Hamburg – Referat B 52-4 E-Mail: thomas.albrecht@bsb.hamburg.de Nikolas Kruse E-Mail: kruse@bildungdurchbeteiligung.de