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hamburg_macht_schule

Preisträger gekürt

Hamburg macht Schule 4|2010 42 BSB-Info »Wie gelingt es Schule und au- ßerschulische Partner strukturell so zusammen zu bringen, dass ein Mehr- wert für alle Beteiligten entsteht?« Dieser Frage stellten sich im Sommer dieses Jahres 28 Schulen. Sie alle be- warben sich im von Schul- und Sozial- behörde ausgeschriebenen Wettbewerb »Kooperative Steuerung im Ganztag«. Die Bewerbungen hatten nahezu alle ein ausgesprochen hohes Niveau. Am 29. November 2010 wurden die ausge- wählten Standorte durch Bildungsse- nator Wersich an der Ganztagsschule St. Pauli präsentiert und gewürdigt. Es sind die Stadtteilschule Poppenbüttel, die Stadtteilschule Lohbrügge sowie die Ganztagsschule St. Pauli. Diese drei Schulen erhalten über drei Jahre 10000 Euro jährlich aus Proregio-Mitteln. Die Modellschulen sind aufgefordert, die Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe partnerschaftlich so zu or- ganisieren, dass die Kooperation unter Wertschätzung und Nutzung der unter- schiedlichen Kompetenzen und Selbst- bilder der Partner erfolgt. Der Ausbau der Ganztagsschulen führt dazu, dass Angebote der Jugendhilfe weniger stark nachgefragt werden. Dieser Herausfor- derung müssen sich beide Bereiche stel- len – und das möglichst im Einklang. Da- bei müssen die verschiedenen Ansätze von Schule und Jugendhilfe zusammen gebracht werden. Die Frage, ob ein An- gebot freiwillig oder verpflichtend ist, kann ebenso wie die unterschiedliche Personalausstattung eine Kooperation erschweren Kriterien zur Auswahl der Modellschu- len waren u.a. die vorgesehene Steue- rungsstruktur, die Inhalte der neuen Steuerung, die geplante Mittelverwen- dung, Effektivität und die Breite des An- gebots, die Nutzung der Kompetenzen, die Auswertung der vorhandenen Er- fahrungen und die Partizipation von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Ein wesentliches Element der Bewerbung war zudem eine Stellungnahme des zu- ständigen Bezirks. Das Auswahlgremi- um bestand aus einer Vertreterin und einem Vertreter der beiden Behörden sowie dem renommierten Professor Be- nedikt Sturzenhecker von der Universi- tät Hamburg. Die Preisträger setzen wesentliche Kriterien um. So verfügen die Stadtteil- schule Poppenbüttel und die Stadtteil- schule Lohbrügge über ein umfassendes Netz von Kooperationspartnern. An der Stadtteilschule Poppenbüttel überzeugte zudem die effektive Ressourcennutzung An der Stadtteilschule Lohbrügge wur- de die Steuerungsstruktur besonders betont. Hier tagt alle zwei Monate ein Kooperationsausschuss, der alle Fra- gen der Ganztagsgestaltung berät. Die Ganztagsschule St. Pauli wurde gewür- digt, weil sie die Zusammenarbeit von fünf ehemals eigenständigen Schulen kombiniert mit der partnerschaftlichen Kooperation mit regionalen Jugendhilfe- einrichtungen. Zentrales Ziel ist es, ein dem Sozialraum angepasstes Angebot für Kinder und Jugendliche vorhalten zu können. Das Projekt »Kooperative Steuerung im Ganztag« wird wissenschaftlich begleitet von den Professoren Benedikt Stuzenhecker (Universität Hamburg, und Stephan Maykus (Hochschule Os- nabrück). Zunächst wird es eine Fort- bildung der an der kooperativen Steu- erung Beteiligten an den Modellschulen geben. Dabei soll ein für den jeweiligen Schulstandort spezifisches Steuerungs- verständnis entwickelt und darauf auf- bauend konkrete Strukturen für die ge- meinsame Steuerung entworfen werden. Jeder Pilotstandort arbeitet mit einem »wissenschaftlichen Begleiter« zusam- men. Dieser nimmt an den Gremien- sitzungen teil und führt Gruppeninter- views. Zum Abschluss der Modellphase werden in einem Abschlussbericht die wesentlichen Erkenntnisse aus den drei Standorten zusammengefasst. Der Bericht wird die Kooperationsformen darstellen und Hindernisse der Zusam- menarbeit analysieren sowie Gelingens- bedingungen für die kooperative Steue- rung formulieren. Damit soll für andere Schulen eine Handlungsorientierung geschaffen werden. Die kommenden drei Jahre werden nicht nur an den drei Modellschulen für die Weiterentwicklung bzw. das Entste- hen einer kooperativen Steuerung im Ganztag die Richtung weisen. Die Be- werbungen zeigen, dass viele Schulen in Hamburg sich gemeinsam mit ihren Partnern bereits auf den Weg gemacht haben. Es ist zu erwarten, dass der Im- puls weiterwirkt, der mit dem Wettbe- werb ausgelöst wurde – unabhängig da- von, ob der Standort prämiert wurde. So können Strukturen aufgebaut werden, in denen Schulen und außerschulische Partner zum beiderseitigen Nutzen zu- sammenarbeiten – zum Vorteil der Kin- der und Jugendlichen. Uwe Gaul, BSB Gestaltung und Entwicklung der Ganztagsschule E-Mail: uwe.gaul@bsb.hamburg.de Preisträger gekürt Kooperative Steuerung im Ganztag SenatorWersich,einigePreisträgerundvieleEuro…