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Erfolgreich: Mentoring für Nachwuchslehrerinnen geht in die zweite Runde

Hamburg macht Schule 4|2010 38 BSB-Info Unterstützt in Führung gehen Erfolgreich: Mentoring für Nachwuchslehrerinnen geht in die zweite Runde Einfach hineinspringen und es probieren? Das ist ein Weg, sich eine neue beruf- liche Herausforderung zu erschließen. Ein anderer, einer Führungskraft über die Schulter zu schauen und gemeinsam herauszufinden: Ist diese Arbeit die richtige für mich? Bin ich den Anforderungen gewachsen? Eine Herangehensweise, die sich als Mentoring schon in vielen Unternehmen und besonders für Frauen bewährt hat. Erstmals konnten Nachwuchslehrerinnen an Hamburger Schulen dies im Rahmen eines Pilotprojektes strukturiert erproben. »Ich weiß jetzt, was ich will!« – »Ich bin mir über meine Stärken bewusst gewor- den.« – » Ich will führen!« So bringen drei Nachwuchslehrerinnen nach einem Jahr ihre Erfahrungen als Mentees auf den Punkt. Als Teilnehmerinnen des Pi- lotprojektes »Mentoring für weiblichen Führungsnachwuchs an Hamburger Schulen« konnten sie wertvolle Einblicke in ungewohnte Arbeitszusammenhänge und Leitungsaufgaben gewinnen. Mento- rinnenundMentorenunterstütztensieda- bei. Auch sie schätzten den Austausch mit ihren Mentees: Sei es ihr Blick von außen oder die Notwendigkeit, das eigene Han- deln zu hinterfragen, um es zu vermitteln. Insgesamt 16 Mentoring-Teams nah- men an dem Pilotprojekt teil, zwölf fan- den sich im Rahmen eines »Speed-Da- ting«, vier vermittelte die Projektleitung. Die Chemie zwischen den Team-Partne- rinnen und -Partnern muss stimmen, um ein Verhältnis aufzubauen, indem sie als »critical friends« offen miteinander um- gehen. Die Teams vereinbaren Ziele und gestalten ihr Mentoring in Eigenregie. Da- neben gibt es gemeinsame Seminare und gezielte Fortbildungen für die Mentees beispielsweise in Gesundheitsförderung. Ein Thema, das in Schulen an Bedeutung gewinnt, und für das Führungskräfte von Anfang an sensibilisiert werden sollten. Die Hälfte der Nachwuchslehrerinnen lernte mit ihrer Mentorin oder ihrem Mentor auch eine andere Schulform kennen. Ein wichtiger Aspekt des Men- toring. Denn meist übernimmt eine Leh- rerin oder Lehrer in der eigenen Schule eine Leitungsfunktion, selten wechselt sie oder er dabei die Schule oder Schulform. Förderung nicht notwendig? Oft kommt der Einwand: Der Frauenan- teil in schulischen Führungspositionen liege mit 46,4 Prozent (2009) über dem geforderten und daher sei dort ein För- derbedarf kaum notwendig. Unberück- sichtigt bleibt dabei aber, dass je höher die Bezahlung, desto geringer ihr An- teil ist, und, dass an Schulen bei weitem mehr Frauen angestellt sind als Männer. »Wenn an einer Schule nur zwei Män- ner arbeiten und einer von ihnen dann zum Schulleiter gewählt wird, dann ist das doch bedenklich!«, betont denn auch Norbert Rosenboom, Amtsleiter für Bil- dung, bei der Abschlussveranstaltung des Mentoring-Projektes im September. Er gab bekannt, dass das Projekt fortge- setzt wird: »Wir brauchen eine Maßnah- me wie Mentoring. Denn: Die Pensions- krise kommt!« Daher plädiert er dafür, zukünftig das Mentoring auszuweiten. Der Erfolg des Pilotprojektes gibt ihm Recht: Über die Hälfte der Mentees hat sich beruflich verändert, einige sind noch in der Bewerbungsphase für eine neue Stelle mit Führungsverantwortung. Zwei Teilnehmerinnen des Projektes wollen warten, bis eine Stelle an ihrer Schule frei wird, um dann in Führung zu gehen. »Alle sind mit dem Verlauf des Projektes zufrieden und bescheinigen einen hohen eigenen Nutzen aus dieser Förderung«, resümiert Katja Frerks, Personalentwick- lerin in der Behörde für Schule und Be- rufsbildung, die Ergebnisse der Evaluati- on. Besonders die Methode des Über-die- Schulter-Schauens, Shadowing genannt, fand bei den Teams großen Anklang. Doch schätzten sie ebenso, sich auszutau- schen und Erfahrungswissen weiterzuge- ben, sowie sich gemeinsam zu beraten und zu reflektieren. Positives Feedback gaben die Mentorinnen und Mentoren zur Weiterführung des Projektes: Sie wollen andere Kolleginnen und Kollegen in der Mentoring: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pilotprojektes »Mentoring für den weiblichen Führungskräftenachwuchs«