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hamburg_macht_schule

Methoden und Ergebnisse

Hamburg macht Schule 4|2010 34 BSB-Info Die Evaluation der Ergebnisse bezieht sich auf folgende Aspekte: 1.Inwieweit wird die Sprachförderung in den Schulen konzeptgemäß durch- geführt? 2.Lassen sich Erfolge bei der Förderung der einzelnen Schüler feststellen? 3.Unterscheiden sich die Schulen hin- sichtlich der Wirksamkeit der Sprach- fördermaßnahmen? Zur Beantwortung dieser Fragen wur- den die Eingaben der Schulen in das Monitoring (Diagnosebögen und För- derpläne) sowie die von den Schullei- tungen ausgefüllten Bilanzierungs- und die Berichtsbögen der Sprachlernkoor- dinatoren ausgewertet. Konzeptgemäße Umsetzung der Fördermaßnahmen in den Schulen Die konzeptionellen Ziele der additiven Sprachförderung (das sind v.a. eine test- basierte Eingangsdiagnose, eine ver- bindliche und regelmäßige Förderung sowie die Überprüfung des Lernerfolgs) werden mittlerweile in den meisten Schulen weitgehend umgesetzt. Ledig- lich bei der Diagnose und Förderung der Herkunftssprache bei zweisprachigen Schülern zeigen sich unverändert er- hebliche Defizite. Auch bei der Umsetzung der inte- grativen Förderung zeigen sich im Vergleich zu den Vorjahren deutliche Verbesserungen: In gut über der Hälfte der Schulen wird die integrative Sprach- förderung im Regelunterricht nach An- gaben der Sprachlernkoordinatoren an- gemessen realisiert. Im Vergleich zum Grad der Implementierung der additiven Sprachförderung in den Schulen besteht aber bei der Umsetzung der Sprachför- derung im Regelunterricht weiterhin Handlungsbedarf. Das Gleiche gilt für die durchgängige Sprachförderung in allen Fächern. Auch bei der Einbeziehung der El- tern in die Sprachförderung ergaben sich erneut Zuwächse bezüglich der Schulen, in denen die Eltern über die Fördermaßnahmen informiert werden und darüber beraten werden, wie sie die sprachliche Lernentwicklung ihrer Kinder unterstützen können. Allerdings fanden nur in relativ wenigen Schulen regelmäßig Informationsveranstal- tungen für Eltern zur Förderung ihrer Kinder statt und der Anteil der Schulen, die Angebote zu Family Literacy anbie- ten, lag erst bei 6,4 Prozent. Da sich der Einbezug der Eltern in die Förder- maßnahmen in den letzten Jahren als maßgebliche Gelingensbedingung der schulischen Sprachförderung heraus- kristallisiert hat, wird das Projekt Fa- mily Literacy weiter ausgebaut. Der Grad der Qualifizierung der För- derlehrkräfte ist nach Auskunft der Schulleitungen gut: An fast allen Schulen (95,9 Prozent) gibt es mindestens eine Lehrperson mir einer SLK-Ausbildung. Die Rückmeldungen der Teilnehmer an den Ausbildungsseminaren für ange- hendeSprachlernkoordinatorenergaben ein insgesamt positives Bild hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Ausbildung. Die Sprachlernkoordinatoren fühlen sich insbesondere für die Wahrnehmung ih- rer Aufgaben in den Schulen, für die Durchführung der Diagnosen und die Umsetzung der additiven Förderung gut qualifiziert. Gegenüber den Vorjahren ergaben sich bei der Einschätzung des eigenen Qualifikationsgrads hinsichtlich der Erstellung schulspezifischer Förder- konzepte, individueller Förderpläne und der Umsetzung der integrativen Förde- rung in den Schulen Verbesserungen. Bei Letzterem besteht jedoch weiterer Qualifizierungsbedarf. Erfolge bei der Förderung Der Anteil der additiv geförderten Schü- ler, die bei der Nachtestung nicht mehr additiv förderbedürftig sind, blieb über die letzten drei betrachteten Schuljahre ziemlich konstant und betrug im Schul- jahr 2008/09 36,2 Prozent. Neben der Anzahl der Schüler, die die additive Sprachförderung verlassen konnten, konnten in diesem Schuljahr erstmals auch direkte Lernerfolge im Sinne von überdurchschnittlichen Lern- zuwächsen der geförderten Schüler in den standardisierten Tests ermittelt werden. Danach weisen insgesamt 47,2 Prozent der geförderten Schüler einen im Vergleich zur übrigen Schülerschaft deutlich überdurchschnittlichen Lern- zuwachs auf; sie verringern also ihren Rückstand im Lernstand beträchtlich. Bei lediglich 9,4 Prozent der geförderten Schüler zeigt sich trotz erfolgter Förde- rung ein unterdurchschnittlicher Lern- zuwachs. Am höchsten fällt der Lern- zuwachs im Bereich der allgemeinen Sprachentwicklung aus, etwas geringer demgegenüber im Bereich der schrift- sprachlichen Kompetenzen. Wiederholte Auswertungen von Längsschnittuntersuchungen (KESS 7 und 8 sowie Lernstand 3 und LeA-5), in denen Schüler aus dem Monitoring identifiziert werden konnten, zeigen ebenfalls, dass die geförderten Schüler ihre Kompetenzen im Vergleich zu den übrigen Schülern überdurchschnittlich steigern konnten. Methoden und Ergebnisse Evaluation der Sprachförderung Mit der Einführung des Sprachförderkonzepts im Schuljahr 2005/06 hat Hamburg einen wichtigen Akzent für die Sicherung der sprachlichen Grundkompetenzen gesetzt. In über 300 Schulen werden Kinder und Jugendliche mit ausgeprägten Sprachdefiziten additiv, d. h. zusätzlich zum regulären Unterricht, durch speziell qualifizierte Lehrkräfte sprachlich gefördert. In allen Schulen gibt es dafür speziell ausgebildete Sprachlernkoordinatoren (SLK), die für die Umsetzung der Sprach- fördermaßnahmen verantwortlich sind. Der kürzlich veröffentlichte Bericht zum Monitoring des Schuljahres 2008/091 gibt einen Überblick über den Stand der Implementierung und die Erfolge der Sprachfördermaßnahmen.