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Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Netzwerk der Ganztagsschulkoordinatoren

Hamburg macht Schule 4|2010 27 Lernen und Zeit binden? Das ist eine Frage, die bei der Zusammenarbeit von Ganztagsschule und Trägern aus dem Sozialraum zu klären ist. Eine Antwort: Die Möglich- keiten der Kontingentstundentafel nutzen, um Zeitstrukturen zu schaf- fen, in die Kooperationspartner aus dem Sozialraum ihre Lernprinzipien wie z.B. Freiwilligkeit und an Inhalten orientierte Zeitstrukturen einbringen können. • Arbeitszeit umverteilen Der überwiegende Teil der Lehrer- arbeitszeit geht in Unterrichtsertei- lung, ein weiterer gewichtiger Teil in individuelle Unterrichtsvorbereitung. Der Rest der Arbeitszeit steht für ad- ministrative Tätigkeiten, individuelle Schüler-/Elternkontakte, Konferenzen etc. zur Verfügung. Wenn Formen individualisierten Un- terrichts in der Schule gemeinsam entwickelt und genutzt werden, ver- ringert sich die individuelle Unter- richtsvorbereitungszeit für Lehrer. Die »gesparte« individuelle Vorberei- tungszeit steht z.B. für Schülerkon- takte und Teamzeiten zur Verfügung. So die Erfahrungen z.B. aus der Max- Brauer-Schule oder der Reformschule Winterhude. • Jahresstrukturen einführen Jahresstrukturen bieten die Möglich- keit, außerschulische Kompetenzen von Lehrern für Lernprozesse nutzbar zu machen. Bei den »Herausforde- rungen« der Reformschule Winterhu- de realisiert eine Lerngruppe mit dem Lehrer gemeinsam drei Wochen lang ein ambitioniertes Vorhaben, z.B. die Überquerung der Alpen zu Fuß. Hier werden Lernerfahrungen gemacht und Lernprozesse initiiert, die weit in den Regelunterricht hineinwir- ken. Außerdem werden nachhaltige authentische Beziehungen zwischen Schülern und Lehrern aufgebaut, die das Lehren und Lernen und das Ver- halten in schulischen Lerngruppen nachhaltig positiv beeinflussen. Fazit Zeit ist eine wichtige Gestaltungsres- source. Eine unangemessene Zeitstruk- tur kann das beste pädagogische Lern- konzept zerstören. Viele Ganztagsschulen nehmen sich zunehmend Zeit für ihre Entwicklungs- und Veränderungsprozesse und begrei- fen diese als komplexe Suchbewegung hin zum eigenen Schulcurriculum und Schulprofil. Damit entgehen sie der Falle, zu Beginn der Entwicklungsrei- se schon perfekt sein zu wollen. Durch geeignete Formen der Fortbildung und Schulberatung und durch ständige Er- probung von Strukturen und Lernar- rangements wird das jeweilige Ziel im Laufe der Zeit immer deutlicher. Das ist ein Umgang mit der Ressource »Zeit«, die dem Grundanliegen der Schule ent- spricht: lernen! Dieter Bensmann ist Moderator des Netzwerkes der Ganztagsschulkoordinatoren. Kühnehöfe 23, 22761 Hamburg E-Mail: info@bnb-hh.de www.bnb-hh.de Mitwirkung: Holger Wagner, Schulleiter GS Eduardstr., gebundene Ganztagsschule seit 2005 Frauke Schmidt, Ganztagsschulkoordinatorin Goldbek-Schule (ehemals Heinrich-Hertz- Grundschule), offene Ganztagsschule seit 2007 Frank Scherler, Abteilungsleiter 8–10 STS Blankenese, ehemals GTS-Koordinator der STS Harburg 2005–2010 Ganztagsschule Zeit ist eine wichtige Gestal- tungsressource. Eine unan- gemessene Zeitstruktur kann das beste pädagogische Lernkonzept zerstören. “