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Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Netzwerk der Ganztagsschulkoordinatoren

Hamburg macht Schule 4|2010 26 Thema Drei Klassiker, damit alle Arbeitszeit sparen • Wirksam steuern Die Einrichtung einer Steuergruppe ist ein wichtiges Instrument zur Er- arbeitung und Umsetzung eines Ganz- tagsschulkonzeptes für die einzelne Schule. Für die Akzeptanz der Ergebnisse der Steuergruppenarbeit und für die Zeit- ökonomie ist es wichtig, dass in der Steuergruppe auch der skeptische Teil des Kollegiums repräsentiert ist. Skep- sis ist eine Ressource für die Schulent- wicklung und eine frühe Einbindung der Skeptiker sichert den effektiven Umgang mit den Zeitressourcen al- ler. • F-Zeiten strategisch nutzen In vielen Schulen gibt es eine hohe Mitwirkungsbereitschaft. F-Stunden (= im Lehrerarbeitszeitmodell vorge- sehene Stunden für bestimmte Funkti- onen) sind eine Investition in Entwick- lungs- und Veränderungsprozesse. Da sie begrenzt sind, erfordert die Vertei- lung Prioritätensetzung. Zu entschei- den ist dabei immer auch: Wer ist die zur Erfüllung einer Aufgabe geeignete Person? Die Einbeziehung des Kolle- giums bei Verwendung/Verteilung von F-Zeiten gehört zu den notwendigen Erfolgsbedingungen. • Ganztagskoordinatoren beauftragen »Die Ganztagsschulstunden, die durch Honorarkräfte gestaltet wer- den, sind in der Betreuung und Pla- nung aufwändig. Beispiele: Akquise, Einstellung, Qualifikation, Fluktuati- on und Vertretung, Kooperationen, Verankerung der Honorarkräfte und des Ganztagsschul-konzeptes im Kol- legium. Wenn ein GTS-Koordinator den Großteil der ganztagsschul-spe- zifischen Aufgaben übernimmt, dann hat er/sie für andere Kollegen und die Schulleitung eine wichtige und entlastende Rolle. Um die Aufgaben umsetzen zu können, muss der Koor- dinator eine ausreichende Entlastung und strukturelle Unterstützung (Büro, Telefon, Budget) erhalten.« (Frank Scherler) Zeit und Gelegenheit zur Entspannung • »Eine gelungene Ganztagsschule er- kenne ich u.a. daran, dass jenseits der Lernstruktur auch für entspre- chende Zeit zum Spielen im Kinder- zimmer, Gespräche am Mittagstisch, Austoben im Sportverein, Freunde auf dem Spielplatz treffen und Trös- ten und Zuhören auf dem Sofa gesorgt ist.« (Frauke Schmidt) • »Wir haben gut eingerichtete Leh- rerarbeitsplätze an der Schule. Die Kollegen erleben es als Entlastung, Unterrichtsvorbereitung in der Schu- le zu machen, dabei Materialien von Kollegen und Tipps nutzen zu können. Wenn die Kollegen aus der Schule kommen, ist ein Teil der Vor- bereitungsarbeit erledigt.« (Holger Wagner) • »Wie sich im Ganztagsschulalltag herausgestellt hat, brauchen wir Rückzugsmöglichkeiten für Lehrer mit der Möglichkeit, Musik zu hören, Magazine zu lesen, also sich zu ent- spannen, um individuelle Rhythmen bei Lehrern zu ermöglichen.« (Holger Wagner) • »Inhaltlich begründete Strukturent- scheidungen müssen gefällt werden, damit Weiterentwicklung möglich ist, die über Insellösungen hinausgeht.« (Frank Scherler) • Lehrer brauchen Bewegung und Ent- spannung in der Mittagspause genau- so wie Schüler. In der STS Finkenwer- der steht die Turnhalle einmal in der Woche in der Mittagspause Lehrern zur Verfügung. • Im Netzwerk der Ganztagsschulkoor- dinatoren kam die Frage auf: Welche Ziele werden mit dem Mittagessen und der Gestaltung der Mittagspau- sen verbunden? Gemeinschaftsbil- dung? Entspannung? Daraus ergab sich eine weitere Zielorientierung: Das Mittagessen so gestalten, dass es auch für Lehrer attraktiv ist, in der Schule zu essen. Themen der Zukunft • Getaktete mit offenen Zeitstrukturen verbinden Beim »2. Fachforum Ganztagsschule« weiterdenken (18.09.10) ging es um Kooperation zwischen Ganztagsschu- len und kulturellen Einrichtungen. Auf die Frage, wie die Kooperati- onsmöglichkeiten zwischen Schulen und kulturellen Einrichtungen einge- schätzt werden, begründeten mehre- re Teilnehmende von kulturellen Ein- richtungen ihre Kooperationsskepsis damit, dass die Zeitstrukturen von Schule und kulturellen Einrichtungen nicht zusammen passen. Im Projekt »Ganztägige Bildung und Betreuung« (Hortreform) ist Koope- ration auf Augenhöhe verbindlich vorgegeben zwischen Jugendhilfe, kulturellen Einrichtungen und ande- ren Trägern aus dem Sozialraum, die Angebote für Schüler machen. Wie lassen sich getaktete Zeitstruk- turen mit offenen Zeitstrukturen ver- Die Ressource »Zeit« gestalten Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Netzwerk der Ganztagsschulkoordinatoren Die Einrichtung einer Ganztags- schule bedeutet eine ganz beson- dere Herausforderung an das Zeit- management. In Hamburg gibt es unter dem Motto »Entlastung durch Vernetzung« seit zwei Jahren regel- mäßige Treffen von Koordinatoren an Ganztagsschulen. Welche praxis- relevanten Erkenntnisse hat dieser organisierte Erfahrungsaustausch unter dem Aspekt »Umgang mit Zeit« bisher erbracht? Ganztagsschule