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Was sich Bezirksamtsleiter und andere Beteiligte wünschen

Hamburg macht Schule 4|2010 11 Bildungspolitisches Forum Abschluss und des Anteils arbeitsloser BewohnerInnen in der Region zu leisten und auf diese Weise zu einer Verbesse- rung der Lebensmöglichkeiten der Be- wohnerInnen beizutragen. Erste Schritte Die ersten Schritte der RBK sollten darin bestehen, regionale und lokale Struk- turen einzurichten, um die Erfahrungen und Vorschläge der Akteure vor Ort aktiv einbinden zu können. In unserer Region werden auf der lokalen Ebene sowohl thematische Arbeitsgruppen gewünscht, die Kernthemen wie z. B. Übergang Schule-Beruf und die Zusammenarbeit von Schulen und Jugendeinrichtungen behandeln, als auch lokale Netzwerke, in denen die Akteure rund um die jewei- ligen Stadtteilschulen ihre Zusammen- arbeit strukturell festigen können. Die Arbeit dieser AG’s und Netzwerke sollte durch eine Koordinierungsstelle auf lo- kaler Ebene gestärkt werden. Erhoffte Verbesserungen bis Februar 2013 Wir erhoffen uns für die Region Billstedt- Horn-Mümmelmannsberg, dass bis Fe- bruar 2013 lokale Aktionspläne zu den wichtigsten Bildungsthemen unter Be- teiligung der ExpertInnen aus den regi- onalen Einrichtungen erarbeitet wurden und jeweils erste Umsetzungsschritte gestartet sind. Als zentrale Handlungs- felder betrachte ich aus heutiger Sicht die Themen Übergang Schule-Beruf; Zusammenarbeit von Schulen, Jugend- einrichtungen und weiteren Akteuren; Gesundheitsbildung; allgemeine Weiter- bildung und Kultur. Die Querschnittsthe- men Gender Mainstreaming, Cultural Mainstreaming und Inklusion haben dabei in allen Handlungsfeldern einen hohen Stellenwert. Quo vadis, RBK? von Hans­Joachim Reck, Schulleiter Gymnasium Finkenwerder Die Idee ist nicht neu: Vernetzung aller direkt und indirekt mit Bildung und Er- ziehung beauftragten Institutionen zur Schaffung einer regionalen Bildungs- landschaft. Bereits die Quartiersschule (2006) und danach das Konzept BBB (Bilden, Beraten, Betreuen; 2008) hatten dieses Ziel. Nun also die Regionalen Bil- dungskonferenzen mit dem Auftrag »ein an den Bedürfnissen der Familien aus- gerichtetes Bildungs-, Beratungs- und Erziehungsangebot in der Region durch Vernetzung der agierenden diversen In- stitutionen sicherzustellen.« Beispiel Finkenwerder: Hier besteht bereits seit längerem ein bildungspo- litisches Netzwerk von weit über 20 Einrichtungen der im Konzept RBK ge- nannten Art, das sich unter der Regie des Jugendamtes Hamburg-Mitte vierteljähr- lich trifft, um Handlungsbedarfe vor Ort festzustellen, gezielt engere Kooperati- onen zu vereinbaren, Handlungsabläufe zu verkürzen und damit die vorhandenen Ressourcen effizienter zu nutzen. Der Ge- winn entsteht im meist bilateralen Mit- einander, das v.a. durch die persönliche Nähe der Beteiligten die jeweiligen Be- dürfnisse erkennen und zu fruchtbarer, von gegenseitigem Respekt getragener Zusammenarbeit reifen lässt. Die Erfahrungen mit Konzeptentwür- fen und Empfehlungen an nächst hö- here politische Ebenen sind dagegen immer wieder zwiespältig. So ist das Quartiersschulenkonzept der vier Fin- kenwerder Schulen seinerzeit immer- hin mit nicht unerheblichen Zusagen in der baulichen Infrastruktur flankiert worden, die inzwischen großenteils rea- lisiert sind. Dagegen blieben alle mit ei- ner Optimierung des Bildungsangebots erforderlichen personellen Ressourcen- forderungen unerfüllt. Noch nicht ein- mal die zusätzlichen Hausmeisterstun- den für abendliche Veranstaltungen sind abgedeckt, von Ressourcen zur Konzeptionierung, Koordination und Evaluation im weitesten Sinne erziehe- rischer Aufgaben im Netzwerk ganz zu schweigen. Hier nun bleibt auch das RBK-Konzept frei von Aussagen. Es ist lediglich von ef- fizienter und effektiver Nutzung vorhan- dener Ressourcen die Rede und von der Einrichtung bezirklicher Geschäftsstel- len zur organisatorischen Unterstützung der RBK. Doch zumindest auf lokaler Ebene ist, wie das Beispiel Finkenwer- der zeigt, nicht die mangelnde Organi- sationsfähigkeit das zentrale Problem, sondern das Fehlen von erzieherischen Ressourcen, um die eingangs zitierten Aufgaben anzugehen. Quo vadis, RBK Finkenwerder? Der Umfang der vor gut einem Jahr abge- schlossenen RSK-Arbeit lässt erahnen, was die RBK bedeuten: Selbst hier, wo bereits ein Netzwerk bildungspolitischer Einrichtungen existiert, ist dauerhaft er- hebliche zusätzliche Arbeit mit zweifel- haftem Erfolg zu befürchten. Nota bene: Non magistratui, sed dis- cipulis laboramus. Hans-Joachim Reck