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blickpunkt personal: Personalmanagementbericht 2011

52 blickpunkt personalPersonalmanagementbericht 2011 Personalbericht 2011 Band 2: Personalmanagementbericht 51 Zur Ableitung der qualitativen, künftigen Anforderungen an die Beschäftigten ist es erforderlich, sich mit den langfristigen Aufgaben und Herausforderungen der Verwaltung auseinander zu setzen. Da- bei ist der zeitliche Rahmen für den Blick in die Zukunft zu erweitern, um nicht von vornherein Ent- wicklungen aus zeitlichen Erwägungen als nicht umsetzbar oder machbar auszuschließen. Gesetzli- che und tarifliche Regelungen, denen Beamtinnen/Beamte und Tarifbeschäftigte unterliegen, und deren Änderungen erfordern z. B. einen zeitlich längeren Umsetzungsprozess. Um die Frage zu beantworten, welche Megatrends für Hamburg in der langen Sicht relevant sein können, hat das Personalamt aus einer Auswertung von ca. 40 Studien über die langfristigen, zu- künftigen Entwicklungen in Deutschland und ihre wichtigsten Einflussfaktoren die für Hamburg rele- vanten Trends ermittelt. Dabei wurde die Zukunftsschau bis in die Jahre 2030 und 2040 geführt. Vier Megatrends wurden ermittelt: Demografie, Wanderungen, Krisen, Technik und Forschung. Damit sind die folgenden Fragestellungen verbunden: Demografie: Konsequenzen der alternden Bevölkerung, Umgang mit sozialen Belastungen durch Alter und Krankheit, Gefahren in der Entwicklung der sozialen Systeme, Fachkräfte- mangel, Chancen der Verjüngung durch Zuwanderung, Chancen durch junge Alte und ihre Einbindung ins Ehrenamt, Wanderungen: Folgen von Zuwanderungen aus EU-Ländern und Ländern mit sozialen, politi- schen und wirtschaftlichen Problemen, Erwartungen über qualifikationsmäßige Zu- und Ab- wanderungen (Brain Drain versus Brain Gain)25 , Bedeutung von Transmigration, Integration statt Segmentation, Urbanisierung und Parallelgesellschaften, Verlagerung von Wirtschafts- zentren infolge von Fachkräfte- und Flächenmangel, Krisen: Folgen des Klimawandels, der Entwaldung und der Wüstenbildung, mangelnde Be- herrschung der Kerntechnologie und ihre globalen Folgen, Verknappung der natürlichen Res- sourcen, speziell weltweite Trinkwasserknappheit, Küstenschutzmaßnahmen durch Klimawan- del, steigender Energieverbrauch bei Energiedefizit speziell in dynamischen Metropolen wie Hamburg, Kampf um Flächennutzung für Agrar- und Energiewirtschaft, Bedrohung durch in- ternationalen Terrorismus, Technik und Forschung: Intensivierung der Forschung in den Bereichen Biotechnologie, Nano- technologie, Health und Life Sciences, Entwicklung neuer Nahrungsmittel und mehr System- produkte, virtuelle Dienstleistungen, eGovernment. Aus diesen langfristigen Entwicklungen werden sich Konsequenzen für das Personalmanagement ergeben. Die interkulturelle Zusammensetzung der Bevölkerung als Teil der demografischen Ent- wicklung ist dabei eine maßgebliche Komponente, bewirkt sie doch u.a. andere Mobilitätsmuster in Richtung höherer regionaler, insbesondere internationaler Mobilität schon aufgrund ihrer sprachli- 25 Als "Brain Drain" wird die Abwanderung hochqualifizierter Fach- und Führungskräfte ins Ausland bezeichnet. Die Gegen- tendenz, die Zuwanderung von Spitzenkräften bzw. die Rückgewinnung deutscher Fachkräfte für den deutschen Ar- beitsmarkt, fasst man unter die Begrifflichkeit "Brain Gain“.