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Blickpunkt Personal: Führungskräfteentwicklung

5 blickpunkt personal 4/2010 Aktuelles Jahre Mitarbeiterbefragungen durch. Darin wird natürlich auch nach den Führungskräf- ten gefragt. Die Erwartung der Geschäfts- leitung ist, dass sich die Werte über die Zeit auch verbessern. Das Gute ist, dass die Be- schäftigung mit den Ergebnissen ein echtes Vehikel für Organisationsveränderungen ist. Ein weiteres Instrument bei Dataport ist das 360-Grad-Feedback, das wir Anfang 2010 ganz einfach ausprobiert haben, ohne dass dafür ein großartiges Konzept entwickelt wurde. Ich habe von meinen direkten Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern, den Kolle- ginnen und Kollegen auf meiner Ebene und meinem Chef Feedback bekommen. Das Ex- periment ist gelungen. Dataport bietet dies- es Instrument jetzt – nicht verpflichtend – allen Führungskräften an, damit sie besser werden können. Zu der Befragung gehören allerdings meines Erachtens zwingend ein oder mehrere Rückmeldegespräche. Es macht keinen Sinn, die Ergebnisse bei der Führungskraft abzuliefern und sie dann da- mit allein zu lassen. Ob dieses Instrument greift, wird Dataport dann hoffentlich in der nächsten oder übernächsten Mitarbeiterbe- fragung feststellen können. Wir können nicht immer nur behaupten, dass wir eine gute Führungskultur haben. Das muss „anfassbar“ und überprüfbar wer- den. Selbstverständlich müssen solche Instru- mente mit Bedacht eingesetzt werden. Es soll niemand verschreckt werden. Letztlich sollen die Instrumente uns doch dabei hel- fen, noch besser zu werden. Welche Führungskräfte braucht die Freie und Hansestadt Hamburg zukünftig? Was müssen diese Führungskräfte mitbringen? Wir brauchen Führungskräfte, die Gestal- tungswillen mitbringen, die Missstände nicht einfach hinnehmen. Wir brauchen Men- schen mit Ideen dafür, wie man neue und unkonventionelle Lösungen finden kann. Das wird zukünftig immer wichtiger werden, besonders in Zeiten knapper Ressourcen. Ich sehe meine Rolle hier im Personalamt auch darin, neue Ideen einzubringen. Ich finde zum Beispiel eine Intensivierung der norddeutschen Kooperation wichtig – da bin ich einfach durch meine Arbeit und meine guten Erfahrungen bei Dataport geprägt. Es wäre schön, wenn wir weitere Felder iden- tifizieren könnten, bei denen Zusammenar- beit sinnvoll ist. Wir brauchen auch noch mehr Verände- rungsbereitschaft und Flexibilität im Den- ken. Ich glaube, dass wir immer noch zu schnell mit der Einschätzung bei der Hand sind, dass eine Idee nicht umgesetzt wer- den kann. Manchmal ist eine Idee gut, aber der Zeitpunkt für die Umsetzung ist noch nicht gekommen. Die Aufgabe von Führungskräften auf hö- heren Ebenen sehe ich auch darin, Kultur zu prägen. Welche Kultur? Es geht darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das für junge Menschen attraktiv ist, in dem ältere Men- schen lange zufrieden und gesund arbeiten können, das Frauen tatsächlich die Möglich- keit bietet, Karriere zu machen und in dem sich Menschen mit Migrationshintergrund genauso wohl fühlen und genauso wie alle anderen Karriere machen können. Wir brau- chen eine bunte Mischung! Wie gewinnen wir diese Führungskräfte? Ich glaube, wir gewinnen sie schon jetzt und sie bleiben auch bei uns. Aber sie passen sich zu sehr an die bestehende Arbeitskul- tur an. Sie verlieren teilweise das, was wir bei der Einstellung an ihnen besonders ge- schätzt haben. Ich möchte unseren Füh- rungskräften noch mehr Mut machen, quer zu denken und sich für ihre Ideen einzuset- zen. Das Gespräch führten Anne Xepapadakos und Dr. Thomas Roth, Personalamt.