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Blickpunkt Personal: Führungskräfteentwicklung

27 blickpunkt personal 4/2010 Was war eigentlich...? Manchmal ist eine Rückschau erhellend für die Zukunft: Veränderungen werden sicht- barer und manche früh verworfene Idee erscheint im Licht der Gegenwart vielleicht doch noch einmal in einer anderen Perspek- tive. Deshalb erinnern wir in dieser Rubrik an Ereignisse und legen dauerhaft interes- sante Artikel wieder auf. Was war eigentlich...? Was war eigentlich der patriarchalische Führungsstil? Wer erinnert sich nicht gerne an diese Zeiten. Wenn der Chef (zu 99% männ- lich) früher durch die Flure seiner Behörde schritt, verstummten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, man meinte gar, zusam- men mit einem strammen „Guten Morgen“ den leichten Ansatz einer Verbeugung bzw. eines Hofknickses zu erkennen. In Meetings (damals Besprechung genannt) stand man noch auf, wenn der Chef den Raum betrat und Anweisungen, Aufgaben und Anord- nungen erteilte. Nachfragen waren erlaubt, Meinungen oder Kritik verpönt. Denn die Entscheidungen traf der Chef grundsätzlich allein, ohne seine Untergebenen mit einzu- beziehen. Ob seines Alters-, Wissens- und Erfahrungsvorsprungs wurde dies aber auch nicht hinterfragt. Allerdings hatte dieser Führungsstil auch eine gute Seite. Der Chef sah sich als Vater- figur und klassisches Betriebs-Oberhaupt. Er kümmerte sich um das Wohl der Mitar- beiter, die jederzeit Zugang zum Patriarchen hatten. Lief etwas gut, lag das am Chef, lief etwas schlecht, lag es auch am Chef, der als Einziger nach außen sichtbar wurde und dann intern die „Schuldigen“ abstrafte. Diese Zeiten sind zum Glück längst vor- bei, dieser Führungsstil existiert nur noch in manchem inhabergeführten kleinen oder mittelgroßen Betrieb, die hamburgische Verwaltung pflegt spätestens seit der Ein- führung des neuen Steuerungsmodells ei- nen modernen Führungsstil. Und der Chef ist jetzt immer öfter die Chefin1 und wird jetzt als Führungskraft oder Vorgesetzte(r) be- zeichnet. In vielen Behörden ist die Zusam- menarbeit auch schriftlich durch Grundsätze für Führung und Zusammenarbeit festgehal- ten, wie zum Beispiel im Personalamt (sie- he Kasten). Heute wird Wert auf Teamarbeit gelegt. Dabei bindet die Führungskraft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv in die Entscheidungsfindung ein. 1 In der hamburgischen Verwaltung sind bereits 37,3% der Führungskräfte weiblich. Siehe hierzu blickpunkt personal 3/2010 (Personalmanagementbericht). Carsten Block, Personalamt, jobbte als Schüler in einem inhabergeführten Bau- markt und musste vor dem Patriarchen strammstehen.