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Blickpunkt Personal: Führungskräfteentwicklung

24 blickpunkt personal 4/2010MeinungsBilder Präsentation eines Projektes für das erste Semester, vor. Im Gegensatz zur Verwal- tungsschule in der Schwenckestraße ist die Hochschule für angewandte Wissen- schaften am Berliner Tor ein richtiger Hoch- schul-Campus. Da fühlt man sich gleich jün- ger, allerdings wird das „Du“ gegenüber den Studierenden anderer Fachrichtung hartnä- ckig mit einem „Sie“ beantwortet. Bei einem Durchschnittsalter der Studiengruppe 09M von 44,6 Jahren könnten diese Kommilito- ninnen und Kommilitonen ja auch eher un- sere Kinder sein. Schon nach kurzer Zeit sind wir, 14 Frauen und sechs Männer, zu einer guten Gemein- schaft verschmolzen. Das ist wichtig, weil wir schnell merken, dass wir uns bei vielen Gruppenarbeiten und gemeinsamen Leis- tungsnachweisen aufeinander verlassen können müssen. Ende Oktober beginnt der Vorlesungsbetrieb. Wir sind jetzt montags und dienstags an der Hochschule, an einem weiteren Tag bearbeiten wir unsere Projekte und an zwei Tagen nehmen wir unsere Auf- gaben im Büro wahr. Da man uns geraten hat, sicherheitshalber zwei Wahlpflichtkurse statt nur einem zu be- legen, um notfalls weniger gute Leistungen ausgleichen zu können und da fast alle von uns auch Brückenkurse im kaufmännischen Rechnungswesen und in Informatik besu- chen, sind die Hochschultage von 8 – 17.30 Uhr voll ausgefüllt. Vor- und Nachberei- tung? Abends und am Wochenende! Auf dem Plan stehen Neues Haushaltswesen, Strategisches Management, Metropolregion Hamburg, Rechtsmethodik, Verwaltungs- recht, Business Communication und Me- thoden der empirischen Forschung. Eine Menge Stoff, aber interessant, spannend und das Studieren bringt Spaß! Meistens jedenfalls. „Ich muss meinen Lehrstoff auf dem aufbau- en, was Sie im Bachelor-Studium erworben haben“, war ein sehr häufiger Ausspruch unserer Professoren zu Beginn der Vorle- sungszeit. Es gilt, Vergrabenes, selten oder nie angewandtes Wissen wieder zu aktivie- ren und vor Allem, sich neues Wissen anzu- eignen! Ende des ersten Semesters nähern sich die Klausur-, Prüfungs- und Präsentations- termine. Alle haben viel Arbeit in Ausarbei- tungen und Vorbereitungen gesteckt, aber wegen der Ungewissheit darüber, was uns im Rahmen der Leistungsnachweise erwar- tet, liegen die Nerven blank. Jetzt macht sich die Mehrfachbelastung durch Studium, Büro und Familie besonders bemerkbar. Nicht nur ich stelle mir die Frage, wie und ob das alles wirklich zu schaffen ist. „Wie lange muss du noch lernen?“ „Eineinhalb Jahre“ antworte ich meinem Sohn. „Sch...“ antwortet der. Im Büro ist man mittlerweile als Teilzeitkraft etabliert, das ist nicht immer einfach. „Oh, da kommt ja der Hobby-Kolle- ge.“ Nicht bös‘ gemeint, aber es sticht trotz- dem. „Viel Aufregung um nichts“ kann man den Stress nicht nennen, aber: Wir haben alle unsere Prüfungen des ersten Seme- sters bestanden und das entschädigt und motiviert. April 2010: Im zweiten Semester geht es gleich mit Volldampf in Richtung der vier Klausuren, die Anfang Juli auf uns warten. Während Freunde und Kolleginnen und Kollegen sich die Spiele der Fußball-WM anschauen, sitze ich bei 35 Grad und Son- nenschein im Arbeitszimmer und pauke Staatsrecht, Informationsverwaltungsrecht, Controlling und Informatik. Was soll’s, 2012 kommt ein neuer Sommer! Mitte Septem- ber können wir dann endlich alle erleichtert aufatmen, weil auch die Klausuren-Hürde erfolgreich genommen ist. Bis Ende Sep- tember sind noch einige Projekt- und Semi- nararbeiten zu schreiben, der erfolgreiche Abschluss des zweiten Semesters steht noch aus. Nach der Hälfte unseres Studium legen wir langsam den Status des „Experiments 09M“ ab: Das nicht von uns geprägte Wort „Ver- suchskaninchen“ hören wir nur noch selten, die Studienordnung ist fast in trockenen Tü-