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Blickpunkt Personal: Führungskräfteentwicklung

16 blickpunkt personal 4/2010Aktuelles Teil der Konjunkturoffensive die in der Frei- en und Hansestadt Hamburg (FHH) übliche und bekanntermaßen im Gegensatz zu al- len anderen Bundesländern ständig geübte Einstellungspraxis von hochqualifiziertem Nachwuchs in den bisherigen höheren all- gemeinen Dienst. Diese Erweiterung lässt sich mit den Stichworten „Demografie“ und „Nachwuchskräftemangel“ leicht als schlicht vernünftig identifizieren. Das Besondere sind die dritte und vierte Gruppe. Zur dritten: 15 Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaftlerinnen und -wissen- schaftler verteilen sich seit den ersten Ein- stellungen im Februar 2010 von Trainee- station zu Traineestation über immer mehr Behörden, unter anderem: ● eine Chinaexpertin mit entsprechenden Kultur-, Wirtschafts- und Sprachkenntnis- sen, ● ein Absolvent der Europäischen Politik- und Wirtschaftswissenschaften mit lang- jähriger Auslandserfahrung und im EU- Gebiet erworbenem Magisterabschluss, ● eine Kulturwissenschaftlerin mit bester Praxis in der Organisation großer Musik- festivals und Kulturevents, ● ein Geschichtsexperte mit profunden Kenntnissen von den gesellschaftlichen Notwendigkeiten für funktionierende Ver- waltung in einer Demokratie. Die Verwaltung für unterschiedlichste Kom- petenzen und Erfahrungen zu öffnen ist ein Ziel, das Hamburg sich auf die Fahnen ge- schrieben hat, nicht zuletzt durch seine Un- terschrift unter die Charta der Vielfalt. Die FHH beschreitet damit einen Weg, der in zahlreichen Unternehmen schon seit län- gerem en vogue ist: Diversity Management, also das Bestreben, die Belegschaft vielge- staltig zu formieren. Fachliche Verschieden- heit, ethnische Verschiedenheit: Diversität ist der Schlüssel zu einer Vielzahl von Denk- möglichkeiten, einer Vielzahl von Lösungs- wegen. Der Sinologe geht an ein wie auch immer geartetes Problem anders heran als die Juristin. Gemeinsam landen sie mehr Treffer als je mit einer Fachausrichtung. Und die neuen Kolleginnen und Kollegen der vierten Gruppe, die seit diesem Sommer befristet den Dienst in der hamburgischen Verwaltung aufgenommen haben? Auch mit ihnen hat die FHH unterschiedlichste Erfah- rungen und Kompetenzen für sich erschlos- sen. Die Fachkräfte wurden in einer Gemein- schaftsaktion der Finanzbehörde und des Personalamts mithilfe vieler Expertinnen und Experten aus verschiedenen Behör- den und Ämtern ausgewählt. Es gab vier verschiedene Cluster. Gesucht wurden Per- sonen für Aufgaben des bisherigen höheren allgemeinen Dienstes, für den Orga- und IT-Bereich des Amtes Haushalt und Aufga- benplanung der Finanzbehörde und für die Kasse Hamburg. Insgesamt haben sich 754 Bewerberinnen und Bewerber aus ganz Deutschland beworben. Die gewonnenen Personen kommen aus den denkbar unterschiedlichsten Fachbe- reichen: ● Journalismus, ● Rechtswissenschaften, ● Biologie, ● Stadtentwicklung, ● Wirtschaftswissenschaften, ● Physik, ● IT, ● Unternehmensberatung, ● Architektur, um nur einige zu nennen. Sie bringen darü- ber hinaus langjährige verwaltungsexterne Berufsexpertise mit – als Angestellte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Forschung sowie als Selbständige. Viele Behörden der Freien und Hansestadt Hamburg haben mit diesem Teil der Kon- junkturoffensive die Möglichkeit ergriffen, sich in den verschiedenen Auswahlkommis- sionen einzubringen, um Fachkräfte zu re- krutieren und die fehlenden Bedarfe in ihren Bereichen zu decken. Lassen wir uns diesen neuen Wind um un- sere Nasen wehen!