Blickpunkt Personal: Führungskräfteentwicklung

10 blickpunkt personal 4/2010Aktuelles Für Führungskräfte heißt das, sich mög- lichst oft in Kontexte zu begeben, wo sie Best Practice kennenlernen und gleich um- setzen können. E- Learning ist im Kommen, steckt jedoch, was die Führungskräfteentwicklung angeht, noch weitestgehend in den Kinderschuhen. Erfolgversprechend ist die Kombination von E-Learning mit herkömmlichen Lernformen (sog. Blended Learning). Mit großer Sicherheit ließen sich weitere Trends in der Führungskräfteentwicklung ausmachen. Bei der ganzen Fülle von An- forderungen wird aber auch schnell klar, dass alles auf einmal nicht funktionieren kann. Zumal wenn man sich vor Augen führt, unter welchen Bedingungen Entwicklung, letztlich Persönlichkeitsentwicklung, über- haupt stattfinden kann. Es braucht Offenheit für Neues, Anregungen, gute Vorbilder. Aber vor allem braucht Entwicklung Reflexion und Zeit. Bis aus Neuem Gewohntes wird, dauert es. Der Tenor moderner Führungskräfteent- wicklung sollte daher sein, genau hinzuse- hen, was gebraucht wird und was schon da ist und sich dann intensiv um Lernbedin- gungen zu bemühen, die es ermöglichen, dass Führungskräfte vor allem Menschen bleiben dürfen, mit denen andere gern und erfolgreich zusammenarbeiten. In diesem Artikel wurde bewusst der Blick auf Bereiche außerhalb der öffentlichen Ver- waltung gerichtet, um nach Ideen und Anre- gungen Ausschau zu halten – auch, wenn das in Unternehmen Praktizierte und Funk- tionierende im Bereich der öffentlichen Ver- waltung nicht 1:1 das Richtige sein muss. Selbstverständlich müssen bei der Ausgestaltung einer effektiven Führungskräfte- entwicklung die besonderen Bedingungen des öffentlichen Dienstes be- dacht werden. Die hamburgische Verwal- tung hat bereits etliche Kernelemente einer modernen Führungskräfteentwicklung um- gesetzt. Auf eine professionelle Personal- auswahl folgen Bausteine wie z. B. das Ent- wicklungs-Assessment Center, Netzwerke, Mentoring, Coaching etc. Das Zentrum für Aus- und Fortbildung bietet mit der Neuen Führungskräftefortbildung ein Lernsetting an, das vom Grundprinzip den Führungs- werkstätten in der Privatwirtschaft ähnlich ist. Auf dieses Fundament lässt sich gut aufbauen, um im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nicht zuletzt der Füh- rungskräfte und damit der gesamten ham- burgischen Verwaltung die Führungskräfte- entwicklung weiter zu professionalisieren. Entwicklung braucht vor allem Reflexion und Zeit.