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Blickpunkt Personal: Balance von Arbeit und Leben

Als Duo führen - geht das überhaupt? Und wie! Zwei glückliche Paare berichten

21 blickpunkt personal 1/2011 Impulse veröffentlicht, in dem er die Vorzüge des Nichtstuns rühmt: Es stärkt das Gedächtnis und die Konzentration. Und es ist ein Turbo für gute Einfälle. Was Philosophen und Lebenskünstler seit jeher wussten, können nun auch Hirnfor- scher nachvollziehen. In ihren Scannern be- obachten sie, wie die Muße zur Regenerati- on des Gehirns beiträgt: Wenn wir schlafen, meditieren oder uns nur gelangweilt auf der Couch lümmeln, werden manche Hirnregi- onen hochaktiv – mitunter sogar stärker als beim konzentrierten Arbeiten. Das Gehirn beschäftigt sich also immer dann mit sich selbst, wenn von außen keine Reize kom- men. Neurologen vermuten, dass dieses sogenannte Leerlauf-Netzwerk („default mode network“) wie ein interner Ordnungs- dienst neue Erfahrungen verarbeitet und das Gedächtnis sortiert. Bestehendes Wis- sen kann so mit Neuem verknüpft werden – eine ideale Ausgangslage für geniale Ein- fälle. Wissenschaftler beschreiben solche Momente unbeabsichtigter Entdeckungen mit dem sogenannten „Serendipity-Prinzip“. Diese Aha-Momente sind genau das, was wir meist mit Kreativität meinen: die origi- nelle Verknüpfung von Bekanntem mit et- was Neuem. Trainieren lässt sich Kreativität kaum – umso wichtiger also, das eigene Potenzial auszuschöpfen und sich selbst zu fragen: Bin ich noch kreativ genug? Hilfreich dafür ist beispielsweise die allabendliche Frage: Hatte ich heute schon einen guten Einfall? Oder habe ich wieder nur stur Akten abge- arbeitet? Denn – was Personaler gern hö- ren werden – langweilen sollen wir uns nicht bei der Arbeit, sondern in unserer Freizeit. Eine unentwegt abwechslungslose Tätigkeit lähmt den Geist. Für daheim empfehlen Kre- ativitätsseminare hingegen monotones Kar- toffelschälen oder Bügeln, statt ewig auf der Lösung eines Problems herumzudenken. Idealerweise vollbringen gesunde und geis- tig wache Beschäftigte so am Arbeitsplatz Höchstleistungen und entspannen sich auf die richtige Art und Weise daheim. Mehr Entspannung lässt sich allerdings nicht wie eine Tablette einfach einwerfen. Unser Hirn verweigert sich der Erholung auf Kommando. Gerade wenn wir Stress und ständige Ablenkung gewohnt sind, fällt uns das Ausruhen besonders schwer. Was also tun? Ein einfacher und wichtiger Helfer ist natür- lich der Schlaf. Wie für die körperliche Ge- sundheit ist er auch zur Bewältigung der täg- lichen Informationsflut nötig. Ausreichender Schlaf allein reicht aber häufig nicht. Einen Versuch wert ist daher eine geistige Fasten- zeit, ohne Telefon, Fernsehen und Internet – vielleicht sogar in einem Kloster. Eine an- dere, längst etablierte Methode sind Medita- tionskurse. Wer seinem Hirn auf einfachere Weise zusätzliche Erholung verschaffen möchte, kann sich aber auch einfach ohne Umschweife in den nächstgelegenen Park setzen. US-Forscher fanden heraus, dass bereits das Betrachten von Naturland- schaften für Entspannung sorgt. Reizarme Umgebungen lenken den Geist nicht ab. Im Alltag können wir unseren Denkapparat zwar nicht vor dem Trubel im Großraumbüro oder dem Getümmel der Einkaufsstraße be- wahren. Wir können uns aber kleine Ruhe- inseln schaffen – Rückzugsorte, an denen wir für einige Minuten nicht gestört werden und den Kopf frei von Gedanken bekom- men. Wichtig dabei ist, das Denken nicht zu Gepflegtes „Abhängen“ © Peter König