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Blickpunkt Personal: Balance von Arbeit und Leben

Als Duo führen - geht das überhaupt? Und wie! Zwei glückliche Paare berichten

17 blickpunkt personal 1/2011 zur Übermittlung von Informationen. Insge- samt schätzen Herr Angerer und Frau Dr. Neubauer ihren Koordinationsbedarf auf zehn Prozent, wobei vieles außerhalb der regulären Arbeitszeit erledigt werde. Der zu- sätzliche Aufwand halte sich aber in Gren- zen und sei nicht höher als bei anderen Teilzeitkräften, finden die beiden. „Die Mehr- arbeit ist eben die Kehrseite des Vorzugs, in Teilzeit zu führen“, so Frau Dr. Neubauer. Dass sie so arbeiten können, sei zudem das Verdienst der ganzen Mannschaft, auch da sind sich die beiden einig. Schließlich müs- sen sich bei Tandems Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit zwei Persönlichkeiten an der Spitze auseinandersetzen und mitunter auch doppelt kommunizieren. Das sei eine Herausforderung an alle, die in ihrem Team besonders gut gemeistert werde. Das Fazit der beiden ist daher eindeutig: Stimmen das Umfeld und der harmonische, offene Umgang miteinander, halten sie das Führungstandem für empfehlenswert für alle, die Familie und Karriere verbinden wol- len. MeinungsBilder Für das zweite Team berichtet Petra Bur- meister (Schulbau Hamburg) persönlich: Was schwingt mit, wenn ein Führungstan- dem „Halbleiter“ oder „die Damen“ genannt wird? Wertschätzung – oder einfach nur Unbeholfenheit mit der ungewohnten Situ- ation? Unsere Einschätzung nach langer Tandemerfahrung auf Abteilungsleitungs- ebene ist: Respekt und eine besondere Sicht – denn führen im Duett ist (noch) nicht selbstverständlich. Immerhin über zehn Jahre haben wir das Modell Führungstandem mit Leben erfüllt. Unsere Erfahrungen sind positiv und dies ist nicht selbstverständlich. Die Verände- rungen im Arbeitsumfeld – zunehmende Ak- zeptanz von Teilzeit, technischer Fortschritt durch präsenzunabhängige Kommunikation – haben dazu wesentlich beigetragen. Hinzu kommen unsere guten Startbedingungen: eine „ordentliche“ Abteilungsleiterfunktion sowie Akzeptanz bei Vorgesetzten und Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern. Wie kam es zum Tandem? Familiäre Grün- de hatten zu einer Auszeit geführt. Als wir zunächst unabhängig voneinander wieder ante portas bei der Finanzbehörde standen, war gerade eine Abteilungsleiterfunktion in der damaligen Liegenschaftsverwaltung frei. Die damalige Finanzsenatorin und un- ser „alter“ Amtsleiter hatten die Idee, diese Stelle gemeinsam mit uns zu besetzen. Frau Theobald und ich kannten uns vorher nur aus sporadischen beruflichen Kontak- ten. Ähnliches galt für unseren Vorgesetzten. Dennoch haben wir gemeinsam ja gesagt – wir, weil wir eine adäquate Leitungsfunktion bekamen, unser neuer Chef, weil wir ein breites Know-How aus sehr unterschied- lichen bisherigen Funktionen (Organisati- on, Erfahrung aus Fach-, Grundsatz- und Steuerungsaufgaben) mitbrachten. Wir sind unterschiedliche „Typen“, die sich mit ihren Kompetenzen als Juristin und Betriebswirtin gut ergänzen. Das konnte bei der seinerzeit anstehenden Weiterentwicklung und Mo- dernisierung des Amtes helfen. Tim Angerer und Dr. Anna Neubauer