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Blickpunkt Personal: Balance von Arbeit und Leben

Als Duo führen - geht das überhaupt? Und wie! Zwei glückliche Paare berichten

16 blickpunkt personal 1/2011 ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (in meinem Fall auch vorhanden, s.o.). Auch führt es zu größerer Zufriedenheit, wenn der Umfang an „fremdbestimmten“ Tätigkeiten (also eilige Aufträge, ad-hoc-Termine, viele Besprechungen) sich in Grenzen hält und die Aufgabenwahrnehmung mehr durch planbare und konzeptionelle Tätigkeiten be- stimmt wird. Das Gespräch führte Diana Winkler-Büttner, Personalamt. Halbleiter-Techniken von Fortgeschrittenen Als Duo führen – geht das überhaupt? Und wie! Zwei glückliche „Paare“ berichten Seit rund zwei Jahren sind Dr.Anna Neubau- er und TimAngerer ein Team und leiten in der Behörde für Soziales, Familie Gesundheit und Verbraucherschutz eine Abteilung. Mit ihrem Arbeitsstil widerlegen sie verbreitete Vorurteile über das geteilte Führen. Noch im- mer gelten Führungstandems mehr als Kuri- osität denn als ernsthafte Chance sich eini- ge Freiräume jenseits derArbeit zu schaffen. Aber genau das wollten beide, als die Ent- scheidung zur Bewerbung auf die freie Stel- le anstand. Sowohl Tim Angerer als auch Dr. Anna Neubauer wollten auf die Karriere ebenso wenig verzichten wie darauf, wei- terhin Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Was die Sache nicht leicht machte: Bei- de kannten niemanden, mit dem sie sich einen Chefsessel hätten teilen können. Durch das Teilzeitkräftenetzwerk des Per- sonalamts kam die Verbindung zustande. Bevor sich das Duo offiziell gemeinsam um die Tandemstelle bewarb, traf man sich einige Male und lernte einander we- nigstens so gut kennen, um sicher zu sein, das Wagnis gemeinsam eingehen zu können. Das Bewerbungsverfahren lief wie jedes andere auch. Beide muss- ten in unabhängigen Terminen dem Aus- wahlgremium Rede und Antwort stehen. Im Frühsommer 2009 starteten sie im Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz. Aus der Gleichung mit zwei Unbekannten wur- de für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rasch ein Koordinatensystem mit einem X und einem Y. Ganz leicht ist es für ein Führungstandem nicht immer. Um erfolgreich zu sein, kann man nicht einfach eins und eins zusammen- zählen. Statt auf Mathematik kommt es auf die Chemie an. Das wissen auch Frau Dr. Neubauer und Herr Angerer: „Viele Fragen schätzen wir ähnlich ein oder lassen uns vom anderen überzeugen“, sagen beide. Dies gelte für Fachfragen und Führungs- themen gleichermaßen. Zentrale Entschei- dungen fällen sie immer in enger Abstim- mung. „Ansonsten gehen wir nachsichtig miteinander um, wenn wir unterschiedliche Ansichten dazu haben, wie eine Entschei- dung hätte getroffen werden sollen“, ergänzt Herr Angerer. Trotz vieler Übereinstimmungen wünschen sie sich mehr Zeit für denAustausch. Zeitlich überschneiden sie sich nur am Mittwochvor- mittag. Die wenigen Stunden nutzen sie für gemeinsame Termine mit Vorgesetzten und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für die Abstimmung als Duo bleibt da meist nur eine Stunde. Für alles andere gibt es das Telefon und die CC:-Zeile in der E-Mail. Von mancher Führungskraft verflucht, entpuppt sie sich hier als segensreiche Erleichterung MeinungsBilder