Landesbetrieb GESCHÄFTSBERICHT 2019 ZAF/AMD Hamburg

Landesbetrieb

Innovation Wir bringen Impulse in die Verwaltung. Innovation bringt uns und die Beschäftig- ten der FHH weiter. Wir entwickeln heute unser Angebot von morgen. In unserem Geschäft ist es unerlässlich, dass wir im Voraus wissen, was in den Behörden und Ämtern in der Zukunft an ausgebildeten Nachwuchskräften, an Fortbildungsveran- staltungen und an medizinischen Services benötigt wird. Verlässlichkeit Wir stehen für Qualität und langfristige Partnerschaften. Wir nehmen aktuelle Bedarfe unserer Kundinnen und Kunden auf und stellen ein passendes und hoch- wertiges Angebot zur Verfügung.

Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2019 des Landesbetriebs ZAF / AMD ist erfolgreich verlaufen. Für uns war das Jahr 2019 ein Jahr der Konsolidierung. Wir haben neue Ideen entwickelt und Innovationen kon- zipiert. Wir haben nebenbei das Standardan- gebot in gewohnter Weise vorgehalten und parallel die eigene Digitalstrategie gestartet. Wir haben stets eine hohe Fluktuation im Per- sonalbereich und hatten viele vorübergehend freie Stellen zu verzeichnen. Das alles wurde begleitet durch interne Kommunikationspro- zesse. In der Ausbildung ist unser Tagesgeschäft ein Massengeschäft. 200 Nachwuchskräfte werden jährlich eingestellt und drei Jahrgänge parallel betreut. Daneben wurde der Studiengang So- ziale Arbeit aufgebaut, ein dualer Studiengang Verwaltungsinformatik vorgedacht und im Pro- jekt Agenda Ausbildung die Qualitätssicherung der Ausbildung von Grund auf neu beleuchtet. Auch die Fortbildung organisiert ein hohes Pensum. Jährlich finden über 2.200 Veran- staltungen statt und zwar nicht nur vor Ort im Normannenweg. Parallel dazu konzipieren wir kontinuierlich neue Formate für neue Ziel- gruppen mit neuen Medien und Kooperations- partnern. Immer einen Schritt voraus. Auch der AMD stellt sich den aktuell relevanten arbeitsmedizinischen Themen und hat aufgrund starker Einstellungsjahrgänge von Polizei und Feuerwehr seine Einsatzstunden für die Behör- den und Ämter weiter gesteigert. Auch unsere externen Kundinnen und Kunden hatten ein großes Interesse. Das freut uns, denn das ist ein Zeichen dafür, dass betriebliches Gesund- heitsmanagement überall stattfindet. Die Welle steht für die Kraft der Veränderun- gen, die uns begegnen. Die Eindrücke und Ein- flüsse von außen sind gewaltig. Sie kommen aus der Gesellschaft, der Politik und natürlich aus der weltweiten gesundheitlichen Situation. Wir sind es gewohnt, flexibel auf die Umwelt zu reagieren. Die besondere Herausforderung besteht darin, blitzschnell zu gestalten und zu agieren. Wir wollen mit der Welle schwimmen und uns nicht von ihr untertauchen lassen. Lesen Sie auf den folgenden Seiten, welche Aufgaben uns im Jahr 2019 begleiten und wel- che Projekte wir auf den Weg gebracht haben. Erfahren Sie, wie unsere tägliche Praxis aus- sieht, was unsere Kundinnen und Kunden über uns sagen und informieren Sie sich über die Betriebskennzahlen. Unseren Beschäftigten sind die Themen Qualifizierung und betriebliche Gesundheit ein großes Anliegen. Ihnen ist es mit ihrem Einsatz, ihrer Leistungsbereitschaft und ihren Ideen zu verdanken, dass 2019 ein erfolgreiches Geschäftsjahr war, dass wir die Corona-Pandemie in 2020 bis jetzt gut gemeis- tert haben und einen Großteil des Betriebs auf- recht erhalten konnten. Viel Spaß beim Lesen! Julia Sprei Geschäftsführerin Michael Prehn Geschäftsführer Michael Jenke Geschäftsführer 7

AMD – Arbeitsmedizinischer Dienst 40 Der Landesbetrieb in Zahlen Gemeinsam kompetent zum Erfolg – unsere Aufgaben Schichtarbeit gesund organisieren – Wir beraten Sie Mutterschutz am Arbeitsplatz Gesundheitsförderung – Investition in die Zukunft Kurzbilanz Kurzergebnisrechnung Verlauf des Geschäftsjahres 2019 Übersicht über die Ertragslage 2019 42 44 46 50 52 53 54 58 Übersicht über die Aufwandslage 2019 59 48 Chancen, Risiken und Prognose Impressum 60 62 9

Wir machen die Freie und Hansestadt Hamburg zukunftsfähig Der Landesbetrieb ZAF / AMD bringt die öffentliche Verwaltung voran Der Landesbetrieb ZAF / AMD ist eine Einrichtung mit Aufgaben, die auf die Zukunft der FHH ausgerichtet sind. Wir bilden den Nachwuchs für die allgemeine Verwaltung aus, wir bieten Qualifizierung und Fortbildung für alle Beschäftigten an und unterstützen alle Verantwortlichen und die Beschäftigten bei Fragen des Arbeitsschutzes. Der Landesbetrieb ZAF / AMD ist einer von zwei Landesbetrieben des Personalamtes der Freien und Hansestadt Hamburg. Während das Personalamt als aufsichtführende Behörde die ministeriellen Aufgaben rund um das Thema »Personal« für die öffentliche Verwaltung ver- antwortet, übt der Landesbetrieb im Auftrag des Personalamtes operative Tätigkeiten aus. Der Landesbetrieb wird zielorientiert gesteuert. Zwischen Landesbetrieb und Personalamt wird jährlich eine Ziel- und Leistungsvereinbarung geschlossen. In dieser verpflichtet sich der Landesbetrieb, bestimmte Zielzahlen zu errei- chen. Im Gegenzug sagt das Personalamt einen Zuschuss zum Wirtschaftsplan zu. Somit kann der Landesbetrieb bestimmte Dienstleistungen kostenfrei für die Behörden und Ämter anbie- ten. Andere Leistungen, für die der Zuschuss nicht ausreicht, sind dagegen kostenpflichtig und werden über Preise finanziert. Der Landesbetrieb hat zwei Standorte. Der AMD arbeitet im Alten Steinweg, in den Räumen der BWVI. Die Geschäftsbereiche des ZAF, also die Verwaltungsschule, der Fortbildungsbereich und der Ausbildungsbereich, arbeiten im Nor- mannenweg. In dieses Gebäude ist das ZAF im Jahr 2008 gezogen. Insgesamt sind im Landes- betrieb rund 140 Menschen beschäftigt. Da- neben sind wir Dienstvorgesetzte von rund 600 Nachwuchskräften. Der Landesbetrieb ZAF / AMD ist vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg beauftragt, die Kompetenzen und Qualifikationen der Be- schäftigten der FHH zu fördern. Zwischen dem Senatsamt für den Verwaltungsdienst und den Spitzenorganisationen der Gewerkschaften und Berufsverbänden ist am 15. Februar 1982 eine verbindliche Vereinbarung gemäß §93 HmbPersVG über die Richtlinien für die Planung und Durchführung der beruflichen Fortbildung für Beschäftigte der Freien und Hansestadt Hamburg abgeschlossen worden. Gut erreichbar Zu den zwei Standorten des Landesbetriebes kommen unsere Kundinnen und Kunden mit allen Verkehrsmitteln der FHH: U-Bahn, S-Bahn, Bus, Stadtrad und verschiedene e-Scooter-Modelle. 11

melt. Die Prototypen waren vielfältig. So wurde vorgeschlagen, Nachhaltigkeitskümmerer zu benennen, Kapselmaschinen abzuschaffen, Insektenbeete anzulegen, das Licht und den Fahrstuhl weniger zu nutzen, Unverpacktes zu kaufen, Müllkonzepte zu verbessern und Fahrgemeinschaften zu bilden. Den Vorschlag, Wasserspender und ressourcen- schonende Kühlschränke für den Kauf von warmen Mahlzeiten aus- zuprobieren, haben wir bereits umgesetzt. Die betriebliche Steuerung Ein wichtiger organisatorischer Teil des Landesbetriebes ist die betriebliche Steuerung. Hier sind drei Teams zuständig für den rei- bungslosen Ablauf hinter den Ku- lissen. Hier wird eingekauft, wer- den Aufträge vergeben, beschafft, abgerechnet, gesteuert und die Standorte organisiert. Vor allem unterstützen die Kolle- ginnen und Kollegen den Bereich der Fortbildung durch die Software Learning Suite, steuern die damit verbundenen Geschäftsprozesse und entwickeln diese ständig wei- ter. Das ZAF-Lernportal ermöglicht es den Beschäftigten der FHH, online auf unsere Fortbildungsangebote zuzugreifen und sich dafür anzumelden. Dieses Angebot der fach- und ressortübergreifenden Fortbildungen sowie der IT-Fortbildung für die Beschäftigten der FHH wird von uns nicht nur online erstellt und veröffentlicht, sondern auch papiergebunden als Katalog. Die Kataloge werden als E-Book auf dem SharePoint und auf den Internetseiten des Landesbetriebes ZAF / AMD veröffentlicht. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Der Erfolg eines Wirtschaftsstandorts beruht vor allem auf dem Know-how und der Leistungs- fähigkeit der Beschäftigten. Aufgrund dieser Erkenntnis investieren inzwischen viele Unter- nehmen und öffentlichen Einrichtungen gezielt in die Gesundheit und die Wissensbasis ihrer Beschäftigten. Mit der Digitalisierung und der sich hierdurch rasant verändernden Arbeitswelt stellen sich aber insbesondere Fragen nach den gesund- heitlichen Auswirkungen daraus. Für den Lan- desbetrieb ZAF / AMD bedeutet dies auf der einen Seite eine steigende Nachfrage nach den Leistungen des Betriebes, auf der anderen Seite eine zunehmende Notwendigkeit, sich flexibel auf die sich ändernden Kundenwünsche ein- zustellen. Dies führte in den vergangenen Jahren dazu, dass insbesondere in der Fortbildung inzwischen die Hälfte der Angebote individuell, das heißt dezentral, ist und nicht aus klassischen Katalog- angeboten besteht. Dadurch bekommen un- sere Kundinnen und Kunden ein passgenaues Angebot, was zu einer hohen Akzeptanz führt. Gleichzeitig bedeutet jede Abweichung vom Standard einen höheren Ressourceneinsatz im Team. 13

Geschäftsführung Julia Sprei, Michael Prehn, Michael Jenke AMD FL SAmAs Qualitätsmanagement Dr. Trude Ossenbach 428 41 – 30 07 Arbeitsmedizinischer Dienst Michael Prehn 428 41 – 21 00 AMD 1 Arbeitsmedizinischer Service Dr. Martin Noldt 428 41 – 20 03 AMD 2 Arbeitsmedizinischer Service Dr. Thomas Kopf 428 41 – 21 06 (Vertretung Leitung AMD) AMD 4 Medizinische Assistenz Birgit Borckenhagen-Schwampe 428 41 – 30 14 15

Der Verwaltungsrat Herr Volker Wiedemann Leiter des Personalamtes Herr Christoph Lucks Stellvertretender Leiter des Personalamts Herr Kersten Albers Dezernatsleiter Steuerung und Service, Bezirksamt Altona Herr Ralf Meyer Polizeipräsident, Behörde für Inneres und Sport Frau Katharina Kriston Amtsleiterin des Zentralamtes der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Frau Kerstin Möbius Vorsitzende des Personalrats bei den Senatsämtern Frau Dörthe Liebrecht Amtsleiterin des Zentralamtes der Justizbehörde Frau Birgit Vatterodt Leiterin der Abteilung Service und Steuerung des Personalamts 17

Happy Birthday Der Landesbetrieb ist zum Jahreswechsel 2019 auf 2020 5 Jahre alt geworden. förderung regelmäßig erörtert sowie Strategien und Maßnahmen geplant und unterstützt. Dies sind beispielsweise Anpassungen des Konzepts Gesundheitsförderung, Initiierung von Bedarfs- erhebungen und Umfragen, Planung von Maß- nahmen und Aktionen sowie strategisches Vordenken. Im Jahr 2019 haben wir uns ins- besondere damit beschäftigt, die Umfrage zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz zum zweiten Mal im Landesbetrieb vorzubereiten. Außerdem haben wir Bewegungspausen in den Landesbetrieb Meetings eingeführt, an der Aktion Hamburg gibt acht! mitgewirkt, die Be- schaffung der höhenverstellbaren Schreibtische fortgesetzt, alle Beschäftigte mit digitalen Fitnessarmbändern ausgestattet und Wasser- spender in allen Stockwerken eingerichtet. Unsere Philosophie ist es, dass Gesundheits- förderung nicht auf Einzelmaßnahmen, wie den jährlichen Gesundheitstag, den Mopo-Staffel- lauf oder Schrittzählerwettbewerbe beschränkt sein darf. Diese machen zwar viel Spaß, bringen jedoch in der Regel recht wenig und erreichen nur diejenigen, die ohnehin Interesse an diesen Themen haben. Die Gesundheit der Beschäf- tigten muss vielmehr auf der Ebene der Füh- rungskräfte bei allen strategischen Entschei- dungen mitgedacht werden. Lunch-Musik In unregelmäßigen Abständen zelebrieren wir im Landesbetrieb im Rahmen einer Mittags- pause die musikalischen Fähigkeiten unserer Beschäftigten. Es findet sich eine Band zu- sammen, angereichert auch mit Freunden des Hauses. Nach ein paar kurzweiligen Musik- stücken singt auch das Publikum mit. Gemein- sames Singen macht gute Laune und baut Stress ab. Das merken unsere Beschäftigten, wenn sie im Anschluss an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. 19

Das Netzwerk Ausbildung in der allgemeinen Verwaltung ZAF Quelle: Landesbetrieb ZAF / AMD Fachbehörden Bezirksämter 21

Ausbildung – bunter für mehr Vielfalt Die Zukunft der Verwaltung. Die Verwaltung der Zukunft. Das Stichwort »Fachkräftemangel« ist allgegenwärtig. Deshalb ist es wichtig, die Verwaltung zukunftsfähig zu machen. Unser oberstes Ziel ist es, die besten Köpfe zu gewinnen und ihnen die beste Ausbildung zu ermöglichen. Das beginnt mit einem attraktiven, zeitgemäßen Ausbildungsangebot und endet mit einer vielversprechenden beruflichen Perspektive. Wie schafft man es, junge Menschen für eine Ausbildung in der Verwaltung zu begeistern? Indem die Verwaltung ansprechend und ziel- gruppengerecht wirbt. Und das, was sie in der Werbung verspricht, auch einhält – wie der Landesbetrieb ZAF / AMD. Dem Landesbetrieb gelingt es nicht umsonst immer wieder, alle Ausbildungsplätze mit qualifizierten Bewerbe- rinnen und Bewerbern zu besetzen und diese nach ihrer Ausbildung der Verwaltung als Ar- beitskräfte zur Verfügung zu stellen – bei stetig steigenden Einstellungszahlen. Mit der »Agenda Ausbildung« möchte der Lan- desbetrieb unter anderem die Qualität der Ausbildung in der allgemeinen Verwaltung sichern und steigern. Zum Beispiel durch die Digitalisierung des Unterrichts an der Verwal- tungsschule. Ob es in naher Zukunft das »pa- pierlose Büro« geben wird, ist schwer vor- herzusagen – aber unsere Nachwuchskräfte kennen schon den »papierlosen Unterricht«. Mit diesem zeitgemäßen Konzept werden Be- werberinnen und Bewerber angesprochen und finden eine innovative, moderne Ausbildung vor. Die Grundlagen, die hier gelegt werden, fließen in ihr Handeln an ihren zukünftigen Arbeitsplätzen ein, wo sie als digitale Multi- plikatorinnen und Multiplikatoren ihr Wissen einsetzen. Somit wird die Basis für effektive, kundengerechte und professionelle Verwal- tungsarbeit geschaffen, die allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zugutekommt. Hohe Qualität in der Ausbildung Die von uns ausgebildeten Nachwuchskräfte werden uns von den Behör- den und Ämtern aus den Händen gerissen. Das liegt an der hohen Quali- tät, die wir der Verwaltung anbieten. Volker Wiedemann, Leiter des Personalamtes 23

Einstellungsstatistik Allgemeine Verwaltung für 2019 Einstellungen 95 105 Studium 1.327 Bewerbungen 1.009 Bewerbungen Ausbildung Quelle: Landesbetrieb ZAF / AMD 25

Bewerbungen und Einstellungen von Menschen mit Migrationshintergrund 21,2 21,4 21,5 23,0 20,4 19,9 19 18,7 17,8 17,5 18,2 18,0 18,1 17,2 17,3 16,8 15,2 15,7 16,5 15,3 14,7 15 13,6 12,4 10,9 10 Einstellungsanteil in Prozent Bewerbungsanteil in Prozent (Erfassung seit 2007) 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: Landesbetrieb ZAF / AMD 27

Dankeschön Es war mir eine Freude, bei Ihnen meine Prüfung gehabt zu haben. Aus einer Dankeskarte an die zuständige Stelle, geschrieben von einer ehemaligen Auszubildenden in der Hauswirtschaft. Überwachung oder Service? Nach ihrer offiziellen Bezeichnung ist die zu- ständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz »für die Berufsbildung im öffentlichen Dienst und in der Berufsbildung der Hauswirtschaft mit Ausnahme der ländlichen Hauswirtschaft in der Freien und Hansestadt Hamburg« ver- antwortlich. Was sich hinter dieser umständ- lichen Bezeichnung verbirgt, lässt sich ohne Vorkenntnisse nur schwer beantworten. Mit der Berufsbildung im öffentlichen Dienst ist nicht nur die Ausbildung zur oder zum Verwal- tungsfachangestellten oder Justizfachange- stellten mit der Freien und Hansestadt Ham- burg als Ausbildungsstätte gemeint. Es gibt eine Vielzahl von weiteren Ausbildungen, die von öffentlichen und sogar privat-rechtlichen Betrieben durchgeführt werden. Dazu gehören die Fachangestellten für Medien und Informa- tionsdienste, die häufig in den hamburgischen Bibliotheken tätig sind. Aber auch die Vermes- sungstechnikerinnen und Vermessungstechniker, die zum Beispiel in Ingenieurbüros ausgebildet werden und die Fachangestellten für Bäder- betriebe, die für Sicherheit und Ordnung in unseren Schwimmbädern sorgen. Die Ausbildungen in der Hauswirtschaft haben mit der Berufsbildung im öffentlichen Dienst gar nichts zu tun, gehören jedoch historisch bedingt zum Portfolio der zuständigen Stelle im ZAF dazu. Die Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter arbeiten beispielsweise in Einrichtungen für Senioren, Kinder- tagesstätten oder Krankenhäusern. 2019 wurden berufsübergreifend 421 Auszubildende in 51 verschie- denen Ausbildungsstätten ausge- bildet, die im Verantwortungsbe- reich der zuständigen Stelle im ZAF liegen. Es ist die Aufgabe der zuständigen Stelle, ihre Berufs- bildung zu »überwachen« und zu »fördern« (§ 76 Berufsbildungs- gesetz). Dazu berät sie die Aus- bildungsbetriebe und achtet vor Ausbildungsbeginn darauf, dass bestimmte Voraussetzungen er- füllt sind. Die zuständige Stelle organisiert die Prüfungen und ver- antwortet die faire Durchführung. 29

Zwei Eisbären Ein durchschnittliches Notebook wiegt ca. 2,5 kg, ein durchschnittlicher Hefter mit Arbeitsblättern und Unterrichtsmaterialien in Papier wiegt ca. 4 kg. Bei drei Unterrichtsfächern pro Schultag trug eine Nachwuchs- kraft also bisher ca. 12 kg. Nach der Umstellung auf rein digitalen Unter- richt hat eine Nachwuchskraft demnach pro Tag etwa 9,5 kg weniger zu tragen. Bei 220 Schultagen im Laufe einer Ausbildung müssen die Nachwuchskräfte 2.090 kg weniger durch die Gegend schleppen – das entspricht dem Gewicht von zwei ausgewachsenen Eisbären. Wir haben den digitalen Unterricht evaluiert 2019 war das erste Jahr, in dem der Unterricht ausschließlich über eine Lernmanagementsoft- ware stattfand. Keine analogen Vorschriften- sammlungen, keine kopierten Arbeitsblätter mehr, ausschließlich »It’s Learning« kam auf den schülereigenen Notebooks, die vom Landes- betrieb ZAF / AMD bezuschusst wurden, zum Einsatz. Auch die Lehrkräfte hatten die Auf- gabe, sich mit dieser Unterrichtsmethode ver- traut zu machen. Viele Nachwuchskräfte waren aus ihrer Schulbiografie etwas Anderes gewohnt und mussten sich umstellen. Somit war es an der Zeit, über eine Umfrage zu evaluieren, wie der digitaler Unterricht ankommt. Dabei wurde zusammenfassend von den Nachwuchskräften geäußert: Sie kommen mit »It’s learning« gut bis sehr gut zurecht und empfinden es als sinnvolle Ergänzung des Unterrichts Das Handling von »It’s learning« wird als gut bis sehr gut wahrgenommen und führt zu einer hohen Arbeitsfähigkeit der Nachwuchs- kräfte Digitaler Unterricht wird als positiv wahr- genommen. Insbesondere, wenn dessen viel- fältige Möglichkeiten genutzt werden, um einen Mehrwert gegenüber analogem Unterricht zu erzeugen, wenn er in einen ausgewogenen Mix aus verschiedenen – auch analogen – Methoden eingebunden wird, weil er den Nachwuchskräften Mitwirkungs- möglichkeiten bei Wissenserwerb, -anwen- dung und -weitergabe eröffnet. Daraus schließen wir, dass die Entscheidung für die Digitalisierung des Unterrichts und die- ses Lernmanagementsystem absolut richtig war. Andererseits ist auch zu erkennen, dass ausschließlich digitaler Unterricht nicht ge- wünscht wird. Eine Methodenvielfalt in der Vermittlung von Inhalten und Kompetenzen ist wichtig und notwendig. Damit ist das gesamte Kollegium gefordert, methodisch abwechslungs- reich zu unterrichten. Achtsamer Umgang mit der eigenen Gesundheit Bei allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft fördern wir Kompetenzen und Haltungen, die ihre Bereitschaft zum lebenslangen Lernen stärken und sie befähigen, in einer sich ver- ändernden Gesellschaft ein erfolgreiches und gesundes Leben zu führen. Die Verwaltungs- schule legt ihren Fokus auf die Sensibilisierung der Nachwuchskräfte, den Aspekt der Gesund- erhaltung immer im Blick zu behalten. Denn sie werden in der Regel einen sitzenden Beruf ausüben, der überdies die Augen besonders anstrengt. Wir leiten mindestens zwei Multi- plikatorinnen und Multiplikatoren in jeder Klasse an, Mini-Bewegungspausen durchführen zu können. Damit wird während des Unterrichts immer mal wieder für 2 bis 3 Minuten durch Entspannungsübungen die Konzentrationsfähig- keit wiederhergestellt. Die Nachwuchskräfte haben zudem an den Aktionen »Hamburg in Bewegung« (Treppenrun), »Stadtradeln« und Schrittzähler-Challenges und am jährlich statt- findenden MOPO-Staffellauf teilgenommen. Zusätzlich laufen Gespräche mit dem Betriebs- 31

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Get ready – Wir machen die Beschäftigten und Führungskräfte der FHH fit Mit dem ZAF sicher durch Veränderungen Jährlich nehmen mehr als 1.000 externe Arbeitskräfte eine Tätigkeit in der Hamburger Verwaltung auf. In Zeiten des Fachkräftemangels und vor dem Hintergrund anstehender altersbedingter Fluktuation wird sich dieser Trend fortsetzen. Der Fortbildungsbereich des Landesbetriebes ZAF/AMD reagierte darauf mit entsprechenden Angeboten. Auch hat das ZAF eine Fortbildungsreihe für neue Personalsachbearbeiterinnen und Personalsachbearbeiter aufgelegt. Das ZAF unterstützt die Dienststellen bei der Aufgabe, neue Beschäftigte »gut an Bord zu holen« und bietet neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und weiteren Beteiligten ein brei- tes Onboarding-Angebot. Das Angebot um- fasst Veranstaltungen für neue Beschäftigte, um die wichtigsten Strukturen und Abläufe kennenzulernen und sich mit verwaltungsspe- zifischen Regelungen und Arbeitstechniken auseinander zu setzen. So gelingt eine rasche Identifikation mit der neuen Aufgabe und dem neuen Arbeitgeber. Die Personalverwaltung der FHH steht vor be- sonderen Herausforderungen. Sukzessive ist die neue Personalverwaltungssoftware KoPers in allen Dienststellen implementiert. Diese Situ- ation war der Anlass, eine eigene Qualifizie- rungsreihe zum »Personalprofi« zu entwickeln. Neue Personalsachbearbeitungen erhalten einen kompakten und praxisorientierten Einstieg in die Tätigkeit. Am Ende erhalten die Teilneh- menden das Zertifikat »Personalprofi«. In 2019 startete das ZAF die »Zertifizierungs- reihe Digitale Kompetenzen«. Nach Abschluss können Beschäftigte nachweisen, dass sie digital fit sind und sich mit digitalen Medien intensiv auseinandergesetzt haben. Idealer- weise tragen sie dazu bei, die Digitalisierung in ihrer Behörde voranzubringen. Es handelt sich um ein modulares, offenes System, das vom ZAF immer weiter entwickelt wird. Einen wesentlichen Anteil nimmt die dezentrale Fortbildung ein. Das ZAF bietet den Dienst- stellen die Konzeption und Planung von indi- viduellen Fortbildungsveranstaltungen sowie von Team- und Organisationsentwicklungen an. Die Nachfrage ist steigend. Die Themen sind vielfältig: Ob neue Teams, veränderte Strukturen oder der Wunsch nach mehr Zusam- menwachsen, vertrauensvollerer Zusammen- arbeit und wertschätzender Kommunikation. Schließlich unterstützen wir in verschiedenen Abendveranstaltungen Netzwerke in der Stadt. Darüber hinaus hat das ZAF in 2019 eine Ver- anstaltung des Bürgermeisters mit seinen Top 100 Führungskräften durchgeführt und unsere Staatsräte unterstützt, sich in einem Workshop mit dem Ansatz »Design Thinking« auseinan- derzusetzen. Guter Umsatz Allein im Veranstaltungsservice wurden im Jahr 2019 Veranstaltungen, bei denen keine Dozentinnen und Dozenten und kein Teilnehmermanage- ment benötigt wurden, im Volumen von 180.477 Euro umgesetzt – von der Raumanfrage bis zur Detailabsprache. 35

Volles Haus Jeden Tag fanden in 2019 bis zu 16 Fortbildungen im ZAF und bis zu 10 Fortbildungen an externen Standorten statt. Der Spitzenreiter ist ein Tag mit 488 Teilnehmenden. Die Führungsfortbildung Unsere Modulreihen bieten wir für unterschied- liche Führungsrollen von A bis D an. In jeder Gruppe finden sich acht bis zwölf Personen fest zusammen und durchlaufen ein Jahr lang einen bestimmten Ablauf. Die Module orien- tieren sich inhaltlich an unseren Kompetenz- feldern. Im Jahr 2019 sind in 19 Gruppen ins- gesamt 244 Personen in einer Modulreihe gestartet. Neben den Modulreihen bietet die Hanse-Aka- demie auch zu jedem Kompetenzfeld Einzel- veranstaltungen an. Da die Modulreihe relativ viel Zeit bindet, ist es manchmal effizienter, zu einem bestimmten Thema eine kurze Veran- staltung zu besuchen. Auch diese wurden stark nachgefragt. 822 Teilnehmende haben 2019 79 Einzelveranstaltungen besucht. Während bei den Modulreihen die Geschlechter gleich verteilt sind, sind hier die Frauen um ein Drittel stärker vertreten. Teilnehmende an der Modulreihe Führung 2019 Rolle A B C D Summe Teilnehmende Gruppen Frauen Männer 109 83 33 19 244 8 6 3 2 65 42 11 6 44 41 22 13 19 124 120 Teilnehmende an den Einzelveranstaltungen 2019 Kompetenzfelder Anzahl Veranstaltungen Teilnehmende Frauen Männer Innovationskompetenz Managementkompetenz Personale Kompetenz Soziale Kompetenz Summe Quelle: Landesbetrieb ZAF / AMD 18 17 12 32 79 217 162 138 305 822 126 86 210 85 91 76 104 53 498 324 37

Der Veranstaltungsservice – stets im Vordergrund Der Veranstaltungsservice sorgt nicht nur für die reibungslose Durchführung der Fortbildungsveranstaltungen, sondern auch von Tagungen und Konferenzen. und Gäste, sowohl durch die Cateringinseln als auch nach individuellen Wünschen und Abspra- chen, verantwortlich. Zudem beraten wir gern bei der Planung von Großveranstaltungen und Events für besondere Zielgruppen. Auch große externe Formate plant und orga- nisiert das ZAF. Zum Beispiel findet im Auftrag der BASFI jährlich das Flüchtlingsforum statt, bei dem insgesamt rund 1.500 Personen zu- sammenkommen. Auch fand in 2019 die zweite Veranstaltung Mensch.Digitalisierung statt. Es kamen etwa 200 Beschäftigte der Stadt zu dem großen Thema »Digitalisierung« miteinander ins Gespräch. Unser Empfang beantwortet alle Fragen und erfüllt viele kurzfristige Wünsche. Auf zwei Ebenen sind im ZAF Räume für jede denkbare Art von Veranstaltungen vorhanden: für Kon- gresse, Fachmessen, Prüfungen, Coachings und besondere Anlässe. Die Räume bieten Platz für kleinere Gruppen von acht Personen, für größere Gruppen bis zu 30 Personen und für 200 Gäste im Veranstaltungssaal. Somit sind an einem Tag bis zu 500 Personen im Fortbil- dungsbereich im ZAF zu Gast. Das ist für uns Alltag. Unsere Raumplanung organisiert, welche Ver- anstaltungen in welchen Räumen stattfinden. Des Weiteren werden die Seminar- unterlagen für alle zentralen und dezentralen Fortbildungen, die im ZAF und an anderen Veranstal- tungsorten stattfinden, bereitge- stellt. Alle 25 Räume und der Ver- anstaltungssaal im ZAF werden, je nach individuellen Ausstattungs- und Technikwünschen, vorbereitet. Wir sind für die gastronomische Versorgung aller Teilnehmenden O-Töne zu unseren Veranstaltungen »Sehr kompetent und unterhaltsam gleichermaßen. Wir haben Tränen gelacht.« »Super freundlich. Man fühlt sich gleich wohl.« »Das hat richtig Spaß gemacht!« Dies sind Aussagen von Teilnehmenden, mit denen wir nach Veranstaltungsende gesprochen haben. 39

Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung: Das ist unser Angebot für Sie Die Arbeitsmedizin für alle öffentlichen Bereiche der FHH Die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Erkrankungen gehört zu den Pflichten jeder Arbeitgeberin und jedes Arbeitgebers. Dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Erfahrungen erfolgreicher Unternehmen zeigen darüber hinaus, wie unverzichtbar gesunde und leistungsmotivierte Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter für wirtschaftlichen Erfolg im Wett- bewerb sind. Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsförderung dienen daher dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Beschäf- tigten zu erhalten und zu stärken. Diese Zielsetzung kann nur mit einem ganz- heitlichen Ansatz erreicht werden. Daher wer- den Arbeitsanforderungen und -bedingungen, physikalische, chemische und biologische Ein- wirkungen, technische Gestaltung der Arbeits- mittel, Arbeitsorganisation und Qualifizierung als wichtige Einflussgrößen gemeinsam berück- sichtigt. Das Arbeitssicherheitsgesetz regelt verbind- lich die Bestellung von Betriebsärztinnen und -ärzten, um Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen in allen Fragen des betrieblichen Gesundheits- schutzes und der Gesundheitsförderung zu unterstützen. Der Arbeitsmedizinische Dienst (AMD) ist ein wesentlicher Geschäftsbereich des Landesbetriebes ZAF / AMD. Er besteht aus einem rund 50-köpfigen Team von Fach- ärztinnen und Fachärzten sowie medizinischem Assistenzpersonal. Wir verfügen über lang- jährige Erfahrungen zu allen gesundheitsrele- vanten betrieblichen Themen. In unserem Zentrum am Standort Alter Steinweg verfügen wir über modernste diagnostische Einrichtungen zur qualifizierten Durchführung arbeitsmedizinischer Untersuchungen. Die me- dizinischen und psychosozialen Kompetenzen unserer Ärztinnen und Ärzte werden in Teambe- sprechungen und Fallkonferenzen systematisch genutzt: So sind wir in der Lage, eine optimale und dem aktuellen Wissensstand entsprechende Beratung auch in schwierigen Einzelfragen an- zubieten. Unabhängig und weisungsfrei erfüllen wir dabei unseren gesetzlichen Auftrag. Die strikte Beachtung der ärztlichen Schweige- pflicht sichert selbstverständlich das für die betriebsärztliche Tätigkeit unverzichtbare Ver- trauensverhältnis zu den Beschäftigten. Wir geben Schutz Wir impfen bis zu 10.000 Beschäftigte jährlich zum Schutz vor Infek- tionskrankheiten. Die Bandbreite reicht von Hepatitis über Masern, Mumps, Röteln bis hin zur Influenza. 41

Anzahl Untersuchungsanlässe 2017–2019 B e r a tung zur A r b eitsplatz- a u s stattung 9 6 3 . 1 5 4 3 1 . 0 8 1.1 Arbeiten m it Absturz gefa h r 1.6 0 7 1.430 1 . 4 1 4 s u Hauterk (mit A von H 1.247 1.440 1 .4 a t u n r k 5 2 r a n k u a h n g m e e n e b s ) 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 z t u h c s m e t A 3 . 2 7 7 F a Ü h b e r r -, w 2.381 2.571 2 . 3 5 6 3.509 3.6 0 7 S t e a c h u e u n g r- u n d stätigkeiten 5.406 4.922 4 . 9 3 6 3 7 6 . 7 Bildschirmarbeitsp l ä t z e 6.260 6.530 ä tig k eite n m it Infektionsgefährdungen T 2019 2018 2017 Quelle: Landesbetrieb ZAF / AMD 43

Unsere Kundinnen und Kunden: Die Hamburger Stadtentwässerung Die Hamburger Stadtentwässerung (HSE) bietet mit knapp 1.300 Mitarbeitenden ein Kaleidoskop an Arbeitsplätzen. Das veranschaulicht die Bandbreite unserer Versorgung. Für die HSE findet findet eine vielfältige Routinebetreuung vom Büro bis zum Siel statt. In 2019 wurde ein Sielarbeiter berufsbedingt mit Leptospirose infiziert. Das war der Anlass für die Betriebsärztin, mit dem Gesamtkonzern HamburgWasser das notwendige Merkblatt zu über- arbeiten. Auch fand eine kollegiale Kooperation mit dem Bernhard-Nocht-Institut statt, im Hin- blick auf künftige Reihenuntersuchungen. Eine andere neue Entwicklung verursachte die Veröffentlichung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in einer neuen Arbeitsmedizinischen Regel 6.7. Sie besagt, dass Schweiße- rinnen und Schweißer besonders von pneumokokkenbedingter Lungenentzündung betroffen sein können und definiert, wie die Gefährdungsbeurteilung überarbeitet werden muss. Ärzte haben erkannt, dass Sielarbeitende in Kontakt mit Wildtieren als Vektoren für die Gesamt- bevölkerung in der Verbreitung der saisonalen Grippe fungieren. Daher wurde eine Impfung als arbeitsmedizinische Schwerpunktaufgabe zum Schutze Aller umgesetzt. Das älteste Kanalsystem Kontinentaleuropas stellt mit 5600 km zugleich einen der größten Hamburger Schätze dar. Unbezahlbar ist jedoch das gute Gefühl, sich für die Gesundheit der Menschen einsetzen zu können, die uns Hamburgerinnen und Hamburger täglich gesund erhalten! 45

Mutterschutz am Arbeitsplatz Der Schutz von schwangeren und stillenden Frauen vor beruflichen Gefährdungen ist eine wichtige Verpflichtung für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Ein weiteres Thema im Zusammenhang mit Schwangerschaft ist der Schutz vor Infektions- erkrankungen. Der AMD sieht sich hierzu den vorliegenden Impfschutz an und unterstützt somit bei der Entscheidung der Arbeitgebe- rinnen und Arbeitgeber, mit welcher Tätigkeit eine Schwangere im Betrieb eingesetzt werden kann. Jährlich führt der AMD über 500 solcher Beratungen durch. Um zügige und richtige Entscheidungen treffen zu können, stehen die Betriebsärztinnen und Betriebsärzte des AMD mit ihrer fachlichen Expertise beratend an Ihrer Seite. Die Frage- stellungen reichen über: Wie habe ich den Ar- beitsplatz für eine Schwangere einzurichten? Was habe ich für stillende Frauen zu beachten? bis hin zur wichtigen Frage nach einem Be- schäftigungsverbot. Ebenso stellen die Betriebsärztinnen und Be- triebsärzte wichtige Ansprechpartnerinnen und -partner für die Gynäkologen der schwangeren Frauen dar. So gibt es in einer Schwangerschaft auch individuelle Risikofaktoren, die bei der Ausübung einer Arbeit von Relevanz sein kön- nen. Unsere Kundinnen und Kunden: Die Elbkinder Die Elbkinder-Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gGmbH sind mit 187 Kitas und täglich betreuten rund 31.000 Kindern der größte Kita-Träger der Stadt und mit mehr als 6.800 Mit- arbeitenden auch ein großer Arbeitgeber Hamburgs. Bei der arbeitsmedizinischen Betreuung steht die Infektionsschutzvorsorge der Mitarbeitenden im Vordergrund. Neben Erziehenden und der sozialpädagogischen Assistenz gehören auch Mit- arbeitende aus den Bereichen Ergotherapie, Logopädie, Hauswirtschaft, Verwaltung und Rei- nigungspersonal zum betreuten Personenkreis. Im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorgen wurden im Jahr 2019 knapp 2.000 Impfungen durch den AMD durchgeführt. Weitere große Bereiche der betriebsmedizinischen Betreuung umfassen Mutterschutzvorsorgen, Hautschutz- vorsorgen, Unterstützung bei Wiedereingliederungsverfahren und Bildschirmvorsorgen. Natürlich nehmen die zuständigen Betriebsärztinnen auch regelmäßig an Begehungen der Kitas vor Ort teil und sind festes Mitglied in den Gremien des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Wir stehen bei allen Fragen auch per Telefon und Email zur Verfügung. 47

Impfungen im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge 509 1.779 2.482 137 123 104 134 553 840 1.903 Hepatitis A Hepatitis B Hepatitis A / B Td-Polio-Pertussis Td-Pertussis Polio Tollwut FSME Influenza Sonstige Quelle: Landesbetrieb ZAF / AMD 49

Wir haben ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 hinter uns Der betriebswirtschaftliche Ausblick Der Landesbetrieb ZAF / AMD legt erneut einen Jahresabschluss vor, der auch im Geschäftsjahr 2019 mit einem positiven Ergebnis abschließt. gehörten, sind dagegen kostenpflichtig und werden über Preise finanziert. Behörden, Ämter und weitere Einrichtungen haben im Bereich der Fortbildung die Möglich- keit, zweijährige Kontrakte mit dem Landes- betrieb abzuschließen. Dies bietet Vorteile für beide Seiten. Unsere Kontraktpartnerinnen und -partner erhalten Fortbildungen zu redu- zierten Preisen. Auf der anderen Seite ver- pflichten sie sich, eine bestimmte Mindestum- satzgröße abzufordern. Das verschafft dem Landesbetrieb Planungssicherheit und Stabi- lität im Auftragsvolumen. Der Landesbetrieb übt im Auftrag des Personal- amtes operative Tätigkeiten aus. Er wird ziel- orientiert gesteuert. Zwischen Landesbetrieb und Personalamt wird jährlich eine Ziel- und Leistungsvereinbarung geschlossen. Die Ziel- und Leistungsvereinbarung bildet für die Kon- traktpartner die Basis der Zusammenarbeit im Jahr 2019. Sie bindet die Unterzeichner an die ausgehandelten Ziele und Leistungen und bie- tet beiden Seiten eine zuverlässige Planungs- grundlage. Gemäß § 4 Abs. 3 der Geschäftsordnung des Landesbetriebes ZAF / AMD ist die ZLV als Instrument der Globalsteuerung auf Basis der im Haushaltsplan bei der Produktgruppe Landesbetrieb ZAF / AMD ausgewiesenen Ziele und Kennzahlen ausgestaltet. Der Landesbetrieb ZAF / AMD hat- te 2019 im Bereich der Fortbildung die strategischen Schwerpunkte in den Bereichen Führungskräfte- entwicklung, Digitalisierung, Ge- sundheit und interkulturelle Kom- petenzen ausgeprägt und diese Schwerpunktsetzungen durch ge- eignete Maßnahmen und besonde- re Veranstaltungen und Formate unterstützt. Diese waren für die Behörden und Ämter kostenfrei. Andere Leistungen, die nicht zu den strategischen Schwerpunkten 51

Kurzergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 Kurzergebnisrechnung 31.12.2018 in € 31.12.2019 in € 1. Umsatzerlöse 25.231.117,61 29.283.992,11 2. Erhöhung und Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 0,00 0,00 0,00 0,00 4. Sonstige betriebliche Erträge 870.540,04 104.056,64 5. Materialaufwand 6. Personalaufwand 6.1 ZAF / AMD-Beschäftigte 6.2 Nachwuchskräfte (NWK) 5.523.252,67 6.236.248,60 16.983.644,66 8.553.656,89 8.429.987,77 19.915.028,27 8.935.596,94 10.979.431,33 7. Abschreibungen 156.691,12 169.418,64 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.299.173,53 3.007.526,22 9. Erträge aus Beteiligungen 10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Aus- leihungen des Finanzanlagevermögens 11. Zinsen und ähnliche Erträge 12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 14. Steuern vom Einkommen und Ertrag 15. Ergebnis nach Steuern 16. Sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 138.895,67 0,00 59.827,02 0,00 17. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 138.895,67 59.827,02 53

Ertragslage Der Landesbetrieb ZAF / AMD er- wirtschaftete im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 60 Tsd. Euro. Diesem Ergebnis steht ein Wirtschaftsplanansatz von 4 Tsd. Euro gegenüber. Im Überschuss sind periodenfremde Effekte enthalten, die unter den Umsatzerlösen sowie anderen Po- sitionen enthalten sind. Das um die periodenfremden Erträge und Auf- wendungen bereinigte Ergebnis beträgt 53 Tsd. Euro. Die gegenüber dem Plan deutlich höher als erwartet ausgefallenen Erträge kompensieren die Aufwen- dungen für Material. Die Umsatz- erlöse im Bereich der Fortbildung sowie des Veranstaltungsmanage- ments (Raumvermietung) sind im Berichtsjahr mit 5.929 Tsd. Euro insgesamt um 1.183 Tsd. Euro hö- her ausgefallen als im Wirtschafts- plan veranschlagt (Planansatz: 4.745 Tsd. Euro). Dies ist im We- sentlichen einer erhöhten Anzahl der realisierten Teilnahmetage gegenüber dem Planwert zuzu- schreiben. Die für den Arbeitsmedizinischen Dienst ge- planten Erträge liegen um 528 Tsd. Euro über dem Planwert. Dies ist auf die Anpassung der Preise durch neue Verträge mit einigen Kunden und Kundinnen zurückzuführen, um ein kosten- deckendes Preismodell zu erreichen. Das Er- gebnis berücksichtigt betriebliche Zuschüsse Bereinigtes Jahresergebnis (periodengerecht) Planansatz gem. WP 2019 in € Ist 2019 in € Jahresergebnis (gesamt) - periodenfremde Erträge + periodenfremde Erlösminderungen + periodenfremde Aufwendungen Jahresergebnis (ohne periodenfremde Erträge und Aufwendungen) 4.000,00 59.827,02 0,00 0,00 0,00 -11.395,50 0,00 4.913,67 4.000,00 53.345,19 55

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Übersicht über die Aufwandslage 2019 Vergleich Plan zu Ist Kontenbezeichnung 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren davon Impfstoffe / Medikamente b) Aufwendungen für bezogene Leistungen davon Dozentenleistungen davon externe Dienstleistungen davon Studiengebühren (Kostenerstattung HAW) 6. Personalaufwand 6.1 Personalaufwand (ZAF / AMD-Beschäftigte) 6.2 Personalaufwand (NWK) 7. Abschreibungen 8. Sonstige Aufwendungen davon Mieten und Pachten davon Gebäudebetriebskosten davon IT-Kosten davon Öffentlichkeitsarbeit und Werbung / Marketing Plan 2019 in Tsd. € Ist 2019 in Tsd. € 4.274 624 305 3.650 1.925 814 366 20.679 9.495 11.184 160 2.431 1.061 337 595 180 6.236 1.045 736 5.190 2.991 1.058 449 19.915 8.936 10.979 169 3.008 1.190 338 804 240 Gesamtsumme Aufwendungen 27.544 29.328 59

und qualitativ bewältigen zu können. Insbeson- dere ist die Digitalisierung fast abgeschlossen. Die Eignungstests und das Bewerbermanage- ment sind bereits vollständig digital abgebildet. Die Auswahl eines Ausbildungsmanagement- systems wird aktuell vorbereitet. Damit ist der Geschäftsbereich Ausbildung des Landesbe- triebes ein echter Benchmark für die anderen öffentlichen Ausbildungsbereiche. Der AMD führt seit Anfang 2020 die Labor- und diagnostischen Aufgaben des PÄD durch. Damit ist ein weiterer Schritt bei der Übernah- me von Dienstleistungen im medizinischen Bereich geschaffen worden. Ein gemeinsames Untersuchungszentrum hebt Synergien, Qua- litätsstandards und die Arbeitseffizienz. Auch in den kommenden Jahren können somit weitere Synergieeffekte realisiert werden. Risiken Wirtschaftliche Risiken ergeben sich für den Landesbetrieb ZAF / AMD aus den teilweise einnahmefinanzierten Bereichen Fortbildung und Arbeitsmedizin und der Akzeptanz kosten- deckender Preise. Im Bereich der Fortbildung ist der Trend fest- stellbar, dass die Planung und Durchführung von Veranstaltungen kurzfristiger erfolgen und dadurch die erforderlichen Ressourcen länger- fristig schwierig zu kalkulieren sind. Die Stan- dardschulungen sind ein immer kleinerer Teil der Nachfrage. Der Landesbetrieb steht des- halb vor der Herausforderung, die intern frei werdenden Kapazitäten kostendeckend mit neuen Aufträgen auszulasten. Hierfür bietet sich zum Beispiel die Durchführung von Maß- nahmen und Veranstaltungen an, die sich den Veränderungen der Linienaufgaben der Behör- den und Ämter widmen. Außerdem soll der großen Nachfrage nach Teamentwicklungen Rechnung getragen werden. Im Bereich der Ausbildung liegt das aktuelle Risiko in den Ressourcenbedarfen aufgrund der geplanten weiteren Steigerung der Aus- bildungskapazitäten, da das Haushaltsaufstel- lungsverfahren für die Jahre 2021 und 2022 aktuell läuft. In der Drucksache zum Aufbau eines Studienganges Soziale Arbeit waren Stellenmehrbedarfe im Ausbildungsbereich nicht Teil der Ressourcen, sie werden gleich- wohl benötigt. Es sind kurzfristig die geplante Steigerung um 40 Plätze in der Sozialen Arbeit, 40 Plätze in der allgemeinen Verwaltung und eine Kohorte für den geplanten Studiengang Verwaltungsinformatik ressourcenseitig abzu- bilden. Im Bereich der Arbeitsmedizin liegen beson- dere Risiken bei der Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs. In den kommenden Jahren werden erfahrene Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner den AMD verlassen. Die Ge- schäftsführung des Landesbetriebs steht vor der besonderen Herausforderung, diese frei werdenden Stellen unter den Restriktionen des öffentlichen Tarifrechtes gleichwertig wieder zu besetzen. Zudem besteht die Herausforde- rung in den immer größer werdenden Personal- körpern, die regelmäßig zu Einstellungen und laufenden arbeitsmedizinischen Untersuchungen kommen und die es mit den gleichen Kapazi- täten und aus den Mitteln des Betriebszuschus- ses aufzufangen gilt. Diese Entwicklung stößt an ihre Grenzen. Prognose und Auswirkungen der Pandemie Der Landesbetrieb hat aufgrund der Allge- meinverfügung des Hamburger Senats vom 16.03.2020 alle Präsenzveranstaltungen und Raumvermietungen abgesagt und erst Mitte Mai langsam den Betrieb vor Ort aufgenommen. Die Veranstaltungen sind nur in Kleingruppen möglich. Der Ausfall der Umsatzerlöse für die kostenpflichtigen Veranstaltungen wird die Einnahmen um voraussichtlich rund 445 TEUR senken. Für den operativen Umgang mit der »Corona-Lage« werden voraussichtliche Mehr- aufwendungen in Höhe von rund 5 TEUR das Jahresergebnis beeinflussen (unter anderem für notwendige Anschaffungen zur Ermögli- chung und Erleichterung digitaler Kommuni- kationsformen). 61

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