Geschäftsbericht

Geschäftsbericht_2018

Liebe Leserinnen und Leser, das vierte Jahr des Landesbetriebs ZAF / AMD ist erfolgreich verlaufen. Wir haben in allen unseren Geschäftsfeldern das Angebot ausge- weitet und unsere geplanten Ziele übertroffen. Unsere 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesbetriebes haben im Geschäftsjahr 2018 einen Jahresüberschuss von rund 139 Tsd. Euro erwirtschaftet. Dies war eine Heraus- forderung, da der Landesbetrieb mit seinen Dienstleistungen und Angeboten zwar nah an den Behörden, Ämtern und Einrichtungen der Stadt dran ist und ihre Bedarfe sehr genau kennt, es jedoch auf der anderen Seite keinen Kontrahierungszwang gibt und wir im Wettbe- werb mit anderen Anbietern stehen. Dies ist für uns Ansporn, uns kontinuierlich zu verbessern. Mit dem Segel verbinden wir Vorwärtskommen, Dynamik und Nachhaltigkeit. Daher steht dieser Geschäftsbericht im Zeichen des Segels. Wir sind es gewohnt, in die Zukunft zu denken und gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden und strategischen Partnerorganisationen die Bedarfe der Zukunft zu entwickeln. Denn eines haben wir mit ihnen gemeinsam: Die Beschäf- tigten sind die wertvollste Ressource der Stadt. Um für die anstehenden Herausforderungen in der Stadt gewappnet zu sein, haben wir unsere Dienstleistungen entsprechend angepasst. In der Ausbildung für die allgemeine Verwaltung wirken wir den steigenden Altersabgängen ent- gegen. Wir haben erstmalig 200 statt bislang 160 Nachwuchskräfte eingestellt. Das bedeutet in der Praxis, dass pro Kollegin in der Personal- stelle 246 Nachwuchskräfte betreut werden. In der Verwaltungsschule werden fünf statt vorher vier Klassen unterrichtet. In der Fortbildung haben wir 2018 insgesamt 2.233 Veranstaltungen – und damit 21 Prozent mehr als geplant – durchgeführt. Das ist mit 43.289 Teilnahmetagen ein Rekord. Die Hanse- Akademie hat 21 Modulreihen zu Führungs- fortbildungen an den Start gebracht. Die Raum- auslastung lag mit 68,5 Prozent leicht unterhalb der Planung. Zur Vorbereitung auf neue Fach- aufgaben, komplex ere Arbeitszusammenhänge und neue Arbeitsformen haben wir unsere Fort- bildung weiterentwickelt und neue innovative Produkte in unser Portfolio aufgenommen, um die Beschäftigten der Stadt fit für die kommen- den Jahre zu machen. Auch der AMD stellt sich den aktuell relevanten arbeitsmedizinischen Themen und hat aufgrund starker Einstellungszahlen von Polizei und Feu- erwehr seine Einsatzstunden für die Behörden und Ämter um 10,2 Prozent auf 19.278 Stun- den gesteigert. Die Wartezeit bis zum Termin konnte stark gesenkt werden und betrug im Durchschnitt 4,6 Wochen. Lesen Sie auf den folgenden Seiten, welche Aufgaben uns im Jahr 2018 begleitet und wel- che Projekte wir auf den Weg gebracht haben. Lernen Sie kennen, wie unsere tägliche Praxis aussieht, und informieren Sie sich ab Seite 48 über die Betriebskennzahlen. Unseren Beschäf- tigten sind die Themen Qualifizierung und be- triebliche Gesundheit ein großes Anliegen. Ihnen ist es mit ihrem Einsatz, ihrer Leistungs- bereitschaft und ihren Ideen zu verdanken, dass 2018 ein erfolgreiches Geschäftsjahr war. Viel Spaß beim Lesen! Julia Sprei Geschäftsführerin Michael Prehn Geschäftsführer Michael Jenke Geschäftsführer 7

Inhaltsverzeichnis Der Landesbetrieb ZAF / AMD Organigramm Die Geschäftsführung Der Verwaltungsrat Unsere internen Gremien Der Landesbetrieb als Arbeitgeber Unser Engagement für Hamburg – hier arbeiten wir 10 14 16 17 18 20 21 Die Ausbildung Rekrutierung der Nachwuchskräfte Begleitung der Nachwuchskräfte während ihrer Ausbildung Die Verwaltungsschule Die Fortbildung Die Teilnehmenden im Fokus – bedarfsgerechte Fortbildung Der Veranstaltungsservice – stets im Vordergrund Die Veranstaltungsorganisation und unser Teilnehmerservice 22 24 28 30 32 34 36 37 8 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

AMD – Arbeitsmedizinischer Dienst 38 Der Landesbetrieb in Zahlen Gemeinsam kompetent zum Erfolg – unsere Aufgaben Ein wichtiges Analysetool – der KFZA Gesundheitsförderung – Investition in die Zukunft Wir beraten Sie: Sicher auch im Ausland 48 50 51 52 56 40 42 Kurzbilanz Kurzergebnisrechnung Verlauf des Geschäftsjahres 2018 Übersicht über die Ertragslage 2018 44 Übersicht über die Aufwandslage 2018 57 Chancen, Risiken und Prognose 46 Impressum 58 60 9

Wir machen die Freie und Hansestadt Hamburg zukunftsfähig Der Landesbetrieb ZAF / AMD unterstützt die öffentliche Verwaltung Der Landesbetrieb ZAF / AMD ist eine Einrichtung mit Aufgaben, die auf die Zu- kunft der FHH ausgerichtet sind. Wir bilden den Nachwuchs für die allgemeine Verwaltung aus, wir bieten Qualiﬁzierung und Fortbildung für alle Beschäftigten an und beraten und unterstützen alle Verantwortlichen und die Beschäftigten bei Fragen der Gesundheit im Rahmen des Arbeitsschutzes. Der Landesbetrieb ZAF / AMD ist einer von zwei Landesbetrieben des Personalamtes der Freien und Hansestadt Hamburg. Während das Personalamt als aufsichtführende Behörde die ministeriellen Aufgaben rund um das Thema »Personal« für die öffentliche Verwaltung ver- antwortet, übt der Landesbetrieb im Auftrag des Personalamtes operative Tätigkeiten aus. Der Landesbetrieb wird zielorientiert gesteu- ert. Zwischen Landesbetrieb und Personalamt wird jährlich eine Ziel- und Leistungsvereinba- rung geschlossen. In dieser verpflichtet sich der Landesbetrieb, bestimmte Zielzahlen zu erreichen. Im Gegenzug sagt das Personalamt einen Zuschuss zum Wirtschaftsplan zu. Somit kann der Landesbetrieb bestimmte Dienstleis- tungen kostenfrei für die Behörden und Ämter anbieten. Andere Leistungen, für die der Zu- schuss nicht ausreicht, sind dagegen kosten- pflichtig und werden über Preise finanziert. Der Landesbetrieb hat zwei Standorte. Der AMD arbeitet im Alten Steinweg, in den Räumen der BWVI. Die Geschäftsbereiche des ZAF, also die Verwaltungsschule, der Fortbildungsbereich und der Ausbildungsbereich, arbeiten im Nor- mannenweg. In dieses Gebäude ist das ZAF im Jahr 2008 gezogen. Insgesamt sind im Landes- betrieb rund 140 Menschen beschäftigt. Da- neben sind wir Dienstvorgesetzte von rund 600 Nachwuchskräften. Der Landesbetrieb ZAF / AMD ist vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg beauftragt, die Kompetenzen und Qualifikationen der Be- schäftigten der FHH zu fördern. Zwischen dem Senatsamt für den Verwaltungsdienst und den Spitzenorganisationen der Gewerkschaften und Berufsverbänden ist am 15. Februar 1982 eine verbindliche Vereinbarung gemäß §93 HmbPersVG über die Richtlinien für die Pla- nung und Durchführung der beruflichen Fort- bildung für Beschäftigte der Freien und Hanse- stadt Hamburg abgeschlossen worden. Gut erreichbar Bereits seit 2006 gibt es das ZAF-Lernportal für die Online-Anmeldung, dort hat jede Person einen Überblick über die Angebote und die ge- buchten sowie durchgeführten Veranstaltungen. Daneben bieten wir für die 65.000 Beschäftigten FHH-weit eine telefonische Hotline an. 11

Gründung Der Landesbetrieb wurde zum 1. Januar 2015 gegründet. Er entstand aus der Zusammen- führung der damals nettoveranschlagten Ein- richtung Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF) sowie des zuvor als Abteilung des Perso- nalamtes organisierten Arbeitsmedizinischen Dienstes (AMD). Die hamburgische Bürger- schaft hat mit der Beschlussfassung über den Haushaltsplan 2015/2016 (Drucksache 20/13000) die Zusammenführung in der Struktur eines Landesbetriebes nach § 106 (1) LHO mit dem Namen Landesbetrieb ZAF / AMD beschlossen. Zielbild Der Landesbetrieb ZAF / AMD ist ein zentra- ler Dienstleister der Freien und Hansestadt Hamburg. Wir sorgen für eine professionelle Personalauswahl und eine qualifizierte, be- darfsgerechte Ausbildung der Nachwuchs- kräfte der allgemeinen Verwaltung und ko- ordinieren die anschließende Übernahme in den Arbeitsmarkt FHH. Wir fördern die Kompetenzen und Qualifikationen der Beschäftig- ten der Freien und Hansestadt Hamburg durch hochwertige Fortbildungen. Wir leisten die arbeitsmedizinische Betreuung und helfen, die Gesundheit aller Beschäftigten zu fördern und zu erhalten. Nachhaltigkeit Wir haben uns auf den Weg ge- macht, ein nachhaltiger Landes- betrieb zu sein. Dies tun wir zum einen, indem wir unsere Beschäf- tigten und die Menschen, die täg- lich in die Ausbildung, Fortbildung und medi- zinische Betreuung kommen, motivieren, das Fahrrad zu nutzen. Wir sind zertifiziert als fahr- radfreundlicher Betrieb. Dies bedeutet, dass uns der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) diverse Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Umstiegs auf das Fahrrad bescheinigt hat. 12 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018 Zum anderen achten wir bei unseren Druck- werken wie zum Beispiel unseren Katalogen darauf, dass das Papier, die Materialien und die Farben umweltverträglich sind und auch die Abfallstoffe daraus nachhaltig verwendet werden. Um den eigenen Müll zu reduzieren, haben wir in allen Küchen und Sozialräumen Mehrweg- Boxen deponiert, in denen wir uns in den um- liegenden Restaurants und Imbissen unser Mittagessen holen können, ohne dabei Verpa- ckungsmüll zu produzieren. Schließlich sind wir dabei, unseren Seminar- betrieb auf papierlose Veranstaltungen umzu- stellen. Wir haben Softwarelösungen, die uns dabei unterstützen, den Lerninhalt und die Didaktik ohne Papier zu organisieren. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Kundinnen und Kunden unser Ansinnen unterstützen und sich schnell umgewöhnen werden. Dies hat uns unsere Verwaltungsschule bereits vorgemacht. Seit dem Jahr 2017 arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit mobilen End- geräten auf einer Lernplattform. Auch im AMD wird seit einigen Jahren zuneh- mend auf Papier verzichtet und digital gearbei- tet. Medizinische Akten werden elektronisch in einer Fachanwendung angelegt und auch Be- scheinigungen finden ihren Weg zum Empfänger oder zur Empfängerin in elektronischer Form.

Die betriebliche Steuerung Ein wichtiger organisatorischer Teil des Landesbetriebes ist die betriebliche Steuerung. Hier sind drei Teams zuständig für den rei- bungslosen Ablauf hinter den Ku- lissen. Hier wird eingekauft, wer- den Aufträge vergeben, beschafft, abgerechnet, controlled und die Standorte organisiert. Vor allem unterstützen die Kolleginnen und Kollegen den Bereich der Fortbil- dung technisch und organisatorisch durch die Software Learning Suite, steuern die damit verbundenen Geschäftsprozesse und entwickeln diese ständig weiter. Das ZAF- Lern- portal ermöglicht es den Beschäf- tigten der FHH, online auf unsere Fortbildungsangebote zuzugreifen und sich dafür anzumelden. Dieses Angebot der fach- und ressortüber- greifenden Fortbildungen sowie der IT- Fortbildung für die Beschäftig- ten der FHH wird von uns nicht nur online erstellt und veröffentlicht, sondern auch papiergebunden als Katalog. Die Kataloge werden als E-Book auf dem SharePoint und auf den Internetseiten des Landesbe- triebes ZAF / AMD veröffentlicht. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Der Erfolg eines Wirtschaftsstandorts beruht vor allem auf dem Know-how und der Leistungs- fähigkeit der Beschäftigten – diese Faktoren sind die Grundlage für den Erfolg der in Deutsch- land tätigen Organisationen. Aufgrund dieser Erkenntnis investieren inzwischen nahezu alle Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen und Einrichtungen gezielt in die Gesundheit und die Wissensbasis ihrer Beschäftigten. Mit der Digitalisierung und der sich hierdurch ra- sant verändernden Arbeitswelt stellen sich aber auch zunehmend Fragen nach den gesundheit- lichen Auswirkungen. Für den Landesbetrieb ZAF / AMD bedeutet dies auf der einen Seite eine steigende Nachfrage nach den Leistungen des Betriebes, auf der anderen Seite eine stei- gende Notwendigkeit, sich flexibel auf die sich ändernde Kundenwünsche einzustellen. Dies führte in den vergangenen Jahren dazu, dass insbesondere in der Fortbildung inzwischen die Hälfte der Angebote individuell, das heißt dezentral, ist und nicht aus klassischen Katalog- angeboten besteht. Dadurch bekommen unsere Kundinnen und Kunden ein passgenaues An- gebot, was zu einer hohen Akzeptanz führt. Gleichzeitig bedeutet jede Abweichung vom Standard einen höheren Ressourceneinsatz im Team. 13

Die Geschäftsführung Julia Sprei Ich bin seit dem 1. Juli 2018 die Vorsitzende der Geschäfts- führung und leite in dieser Funktion den Geschäftsbereich Zentrum für Aus- und Fortbildung. Ich freue mich jeden Tag über diese tolle Aufgabe. Mein Ziel ist es, den Landes- betrieb zu einem strategischen und partnerschaftlichen Berater der Behörden, Ämter und öffentlichen Einrichtungen zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass agile Koopera- tionen das Modell der Zukunft sind. Dafür sind wir das richtige Team. Michael Prehn Seit Oktober 2009 bin ich als Facharzt für Arbeitsmedizin im Arbeitsmedizinischen Dienst tätig. Zunächst als Referats- leiter und seit Oktober 2014 als Leitender Arzt. Mit der Gründung des Landesbetriebes bin ich ebenfalls Mitglied der dreiköpfigen Geschäftsführung geworden. Mir ist es wichtig, dass wir in der Arbeitsmedizin für unsere Kundinnen und Kunden einen klar erkennbaren Mehrwert haben und als kompetenter Berater in allen Gesundheitsfragen des Arbeitsschutzes wahrgenommen werden. Gesundheit ist das höchste Gut. Zu deren Erhalt wollen wir unseren Bei- trag leisten. Michael Jenke Ich bin zum 1. Mai 2019 zum Team der Geschäftsführung hinzugestoßen und verantworte im Landesbetrieb den Bereich Betriebliche Steuerung. Zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehe ich für reibungs- lose Intendanz-Prozesse und die professionelle Steuerung der Ressourcen des Landesbetriebes. 16 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Unsere internen Gremien Wir können nicht allein in der Theorie über New Work, neue Arbeitsformen und Methoden sowie Digitalisierung als Megatrend und Kulturveränderung vermitteln und selber nicht danach handeln. Wir müssen selber ran! Wir sind davon überzeugt, dass wir neue Ar- beitsformen etablieren und selber anwenden müssen. Zum einen weil wir besser sind, wenn wir über die einzelnen Geschäftsbereiche ver- netzt sind, und zum anderen weil wir als Lan- desbetrieb mit zwei Standorten weiter zusam- menwachsen wollen. Unsere Grundsätze zur Führung und Zusammenarbeit sollen nicht nur Theorie sein, sondern wir wollen danach handeln. Aus diesem Grund haben wir uns einige be- reichsübergreifende Gremien und Freiräume geschaffen, die erstaunliche Ergebnisse hervor- bringen. Allein der Prozess des Zuhörens und Verstehens ist ein Mehrwert für alle Beteiligten. Agile Meetings Wir geben zukunftsweisende Impulse in die Verwaltung der FHH, also müssen wir mit gu- tem Beispiel vorangehen und agiles Arbeiten in unseren eigenen Arbeitsalltag integrieren. Hierzu finden bei uns viermal im Jahr agile Meetings statt. Themengeber sind reihum die 18 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018 einzelnen Teams. Ein Team mit einer relevanten Fragestellung bereitet ein agiles Meeting vor und entwickelt Impulsfragen. Hierfür sind zwei Stunden Zeit vorgesehen und die Teilnahme ist freiwillig. Nach einem kurzen Input sucht sich jede und jeder Teilnehmende eine Frage- stellung, die in einer Kleingruppe bearbeitet wird. Nach einer kurzen Feedbackrunde geht es mit konkreten Aufträgen in die zweite Arbeits- phase, in der kleine Prototypen erstellt werden. Diese Meetings dienen uns dazu, hierarchieunab- hängig und gemeinsam an Themen zu arbeiten, sich gegenseitig ken- nenzulernen und die Ressourcen und das vorhandene Wissen zu nutzen. Auch kann ein agiles Meet- ing als Resonanzraum für neue Ideen genutzt werden. AG Gesundheit Im Landesbetrieb ZAF / AMD agiert die AG Gesundheit als zentrales Gremium, das für die betriebliche Gesundheitsförderung zuständig ist. Dort werden die Anliegen der Gesundheitsförderung regelmäßig erörtert sowie Strategien und Maßnahmen ge- plant und unterstützt. Dies sind beispielsweise Anpassungen des Konzepts Gesundheitsför- derung, Initiierung von Bedarfserhebungen und Umfragen, Planung von Maßnahmen und Aktionen sowie Entwicklung von bereichs- oder zielgruppenspezifischen Vorschlägen, strate- gisches Vordenken. Außerdem soll das Gremium die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig über die Themen und vorhandenen Angebote informieren sowie zur Teilnahme motivieren. Dadurch, dass Experten, Expertinnen und Be- schäftigte aller Bereiche des Betriebes in der

Work-Life-Balance Der Landesbetrieb ZAF / AMD ist als familienfreundlicher Betrieb mit dem Audit berufundfamilie zertifiziert. Zudem ist er ein fahrradfreund- licher Betrieb. Wir legen viel Wert auf unsere Fahrradservicestation und die zwei Diensträder. AG mitarbeiten, wird die Passgenauigkeit und Akzeptanz von Maßnahmen und Veränderungs- prozessen gefördert. Unsere Philosophie ist es, dass Gesundheits- förderung nicht auf Einzelmaßnahmen wie den jährlichen Gesundheitstag, den Mopo-Staffel- lauf oder Schrittzählerwettbewerbe beschränkt sein darf. Diese bringen in der Regel recht we- nig und erreichen nur diejenigen, die ohnehin Interesse an diesen Themen haben. Sondern die Gesundheit der Beschäftigten muss auf der Ebene der Führungskräfte bei allen strategi- schen Entscheidungen mitgedacht werden. Lunch-Musik In unregelmäßigen Abständen zelebrieren wir im Landesbetrieb im Rahmen einer Mittags- pause die musikalischen Fähigkeiten unserer Beschäftigten. Es findet sich eine Band zu- sammen, angereichert auch mit Freunden und Freundinnen des Hauses. Nach ein paar kurz- weiligen Musikstücken singt auch das Publikum mit. Singen macht gute Laune und baut Stress ab. Das merken unsere Beschäftigten, wenn sie im Anschluss an ihren Arbeitsplatz zurück- kehren. 19

Der Landesbetrieb als Arbeitgeber Bei uns arbeiten die unterschiedlichsten Menschen. Neben klassischen Verwal- tungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern arbeiten bei uns Lehrerinnen und Lehrer, Servicepersonal, medizinische Assistenzkräfte, Ärztinnen und Ärzte, Beschäftigte im Rechnungswesen und Controlling, in der fachlichen Leitstelle für das Lernportal und im klassischen Recruiting. Wir sind auch eine zuständige Stelle, das heißt, wir üben Kammerfunktionen nach dem Berufs- bildungsgesetz aus, führen duale Studiengänge in Kooperation mit Hochschulen durch und arbeiten hin und wieder wie eine Eventagentur. Wir arbeiten in hellen und modernen Räum- lichkeiten an sehr gut ausgestatteten Arbeits- plätzen und das gilt für beide Standorte. Bei uns sind die Türen meistens auf, wir legen Wert auf einen freundlichen und offenen Umgang. Wir wollen mit gutem Beispiel vo- rangehen und das umsetzen, was wir unseren Kundinnen und Kun- den empfehlen. Wir legen Wert auf die eigene berufliche Fortbildung und wir kümmern uns um die Ge- sundheit unserer Beschäftigten. Betriebliche Gesundheit findet nicht nur in speziellen Aktionen statt, sondern wir sind davon überzeugt, dass der soziale Umgang und die Zusammenarbeit in der täglichen Praxis gesundheitsförderlich ge- staltet sein müssen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist für uns ein hohes Gut und wir haben an fast allen Arbeitsplätzen die Möglichkeit ge- schaffen, auch mobil zu arbeiten. Dies wird sowohl regelhaft als auch im Einzelfall genutzt. Das Perso- nalamt und damit auch der Lan- desbetrieb sind mit dem Audit berufundfamilie zertifiziert. 20 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Ausbildung – bunt für mehr Vielfalt! Die Zukunft der Verwaltung. Die Verwaltung der Zukunft Die Auswahl junger Menschen mit hohem Potenzial und eine gute Ausbildung sichern die Zukunftsfähigkeit der hamburgischen Verwaltung. Der Landesbe- trieb stellt Nachwuchskräfte für die Verwaltung und die Soziale Arbeit ein und begleitet sie während ihrer Ausbildung und ihres Studiums. Die Nachwuchskräfte von heute werden die Entwicklungen von morgen maßgeblich ge- stalten. Deshalb muss sich die Ausbildung kon- tinuierlich auf anstehende Veränderungen ein- stellen und zukunftsfähige und praxisnahe Kompetenzen vermitteln. Junge Menschen kön- nen heute unter sehr vielen attraktiven Aus- bildungsplatzangeboten wählen. Eine Ausbil- dung von hoher Qualität ist ein Aushängeschild, das qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber anspricht. Der Landesbetrieb kooperiert mit allen an der dualen Ausbildung Beteiligten, zu denen unter anderen die Hochschulen sowie die Behörden und Ämter gehören. Direkt im Landesbetrieb angesiedelt sind die Verwaltungsschule, die den theoretischen Teil der Verwaltungsausbildung vermittelt, sowie die zuständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz als Ausbildungs- und Prüfungskammer. Der Geschäftsbereich Ausbildung und der Ge- schäftsbereich Verwaltungsschule verstehen sich als Impulsgeber, die die aktuellen gesell- schaftlichen und politischen Entwicklungen aufgreifen und in die unterschiedlichen Aus- bildungsgänge hineintragen. Beide Geschäfts- bereiche tragen zur Zukunftsfähigkeit der hamburgischen Verwaltung bei, indem sie jun- ge Menschen mit Potenzial identifizieren und qualifizieren. Davon profitieren vor allem die Bürgerinnen und Bürger, weil sie in den unter- schiedlichen Dienststellen auf professionell agierendes Personal treffen. Ich stehe für die Qualität in der Ausbildung Gut ausgebildete Nachwuchskräfte, das ist unser Auftrag. Qualität unser Anspruch. In Zeiten des Fachkräftemangels sind unsere Nachwuchs- kräfte die wichtigste Ressource, die wir haben und um die es sich zu werben lohnt. Hierfür muss sich die FHH als attraktive Arbeitgeberin präsentieren und das fängt schon bei der Qualität von Ausbildung und Studium an! Markus Koops, Mitarbeiter im Geschäftsbereich Ausbildung 23

Rekrutierung der Nachwuchskräfte Für den Einstellungsjahrgang 2018 im Bereich der allgemeinen Verwaltung und der Sozialen Arbeit haben wir zusammengefasst rund 2.800 Bewerbungen be- arbeitet, mehr als 1.000 Bewerberinnen und Bewerber getestet und mit mehr als 300 Bewerberinnen und Bewerbern Vorstellungsgespräche geführt. Dabei präsentierten sich die Kandidatinnen und Kandidaten einer Kommission, der auch Vertreterinnen und Vertreter aus den Behörden und Ämtern sowie Nachwuchspersonalvertre- tungen angehören. Den Vorsitz haben Beschäf- tigte des Landesbetriebes ZAF / AMD. Es wur- den Kurzvorträge zu gesellschaftlich relevanten Themen und zur Berufsmotivation gehalten sowie berufsrelevante Fragen in strukturierten Interviews beantwortet. Im Herbst 2018 sind vom Landesbetrieb ins- gesamt 95 Nachwuchskräfte (Vorjahr: 75) in die Ausbildung zur oder zum Verwaltungsfachan- gestellten sowie in den Vorbereitungsdienst als Regierungssekretär-Anwärter oder -Anwärterin 24 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018 eingestellt worden. 105 Nachwuchskräfte (Vor- jahr: 85) haben als Regierungsinspektor-An- wärter oder -Anwärterin den in Kooperation mit der HAW Hamburg angebotenen dualen Studiengang Public Management aufgenom- men. Für die Besetzung der 200 Ausbildungs- plätze (Vorjahr: 160) sind insgesamt 2.528 Bewerbungen (Vorjahr: 1.961) angenommen worden. Anstehende Personalabgänge und die Altersstruktur in der Allgemei- nen Verwaltung erforderten es, ab 2018 und für die Folgejahre strukturell 200 Nachwuchskräfte für die Allgemeine Verwaltung ein- zustellen. Dies entspricht einer Erhöhung der Ausbildungskapazi- tät um jährlich 40 Ausbildungs- plätze (seit 2016: 160 Einstellun- gen). Diese strukturelle Erhöhung hat das Staatsrätegremium im Juli 2017 beschlossen. Außerdem wurden aus weiteren 255 Bewerbungen acht Studieren- de zum dualen Bachelor- Studium der Sozialen Arbeit an die Verwal- tungs- und Wirtschaftsakademie und Berufsakademie Lüneburg und die Duale Hochschule Baden- Würt- tem berg in Stuttgart entsandt. Pa- rallel wurden unter Beteiligung des Landesbetriebes Sondierungsge- spräche mit verschiedenen Hochschulen ge- führt und verschiedene Modelle zur Realisierung eines dual ausgestalteten Studiengangs in Ham- burg diskutiert. Diese mündeten Ende 2018 in einen Letter of Intent zwischen der FHH und der Evangelischen Hochschule für Diakonie & Soziale Arbeit.

Psychologische Eignungsdiagnostik Die Eignungsdiagnostik des Landesbetriebes bietet mit zwei Psychologinnen den Ausbildungs- bereichen der Behörden, Ämter und Landes- betriebe wissenschaftlich fundierte Computer- Testverfahren mit anforderungsbezogenen Testdesigns an. Die Auswahlverantwortlichen werden beraten bei der passgenauen Konzep- tion von Assessment-Center- Elementen, von Leistungsprofilen, Stärken- und Entwicklungs- profilen sowie bei der Erstellung von Beob- achtungskriterien und Bewertungsregeln für Auswahlkommissionen. Dabei ist unser Anspruch, dass Bewerberinnen und Bewerber an Auswahlverfahren teilnehmen, die vollständig den Anforderungen an die be- rufsbezogene Eignungsdiagnostik gemäß der DIN 33430 entsprechen. Realisierte Konzep- tionen werden qualitätsgesichert. 2018 wurden insgesamt rund 3.000 Testungen (2017: rd. 2.300) durchgeführt, zum Beispiel für die Ausbildungsbereiche der Allgemeinen Dienste, der Justiz- und Steuerverwaltung so- wie für Aufstiegstestungen. Wir sind Hamburg! Bist Du dabei? Der Landesbetrieb setzte die behördenüber- greifende Kampagne Wir sind Hamburg! Bist Du dabei? auch 2018 fort und wirbt intensiv um Nachwuchs mit Migrationshintergrund. Sie um- fasst jährlich mehr als 1.300 Ausbildungs- und Studienplätze der Allgemeinen Verwaltung, der Justiz und Steuerverwaltung sowie der Polizei und Feuerwehr. Ziel ist es, Menschen mit Migrationshintergrund auch in den Berufen der hamburgischen Verwaltung eine gleichberech- tigte Teilhabe zu ermöglichen. Mehrsprachigkeit und Erfahrungen im Umgang mit anderen Kulturen sind wertvoll im Kunden- gespräch und auch in der fachlichen Aufgaben- planung. Mit verschiedenen Aktivitäten der Öffentlich- keitsarbeit wie zum Beispiel der Werbung in U- und S-Bahnen sowie im Internet, in den Kun- denbereichen der Behörden und Ämter, an Schulen und auch auf Messen ist es 2018 ge- lungen, gegenüber dem Wert zum Beginn der Kampagne (5,2 %) nahezu viermal so viele Frau- en und Männer mit einer Zuwanderungsge- schichte einzustellen. Von den im Jahr 2018 eingestellten 1.363 (Vor- jahr: 1.185) Auszubildenden und Studierenden haben 271 Personen einen Migrationshinter- grund. Damit konnte beinahe jeder fünfte Aus- bildungs- oder Studienplatz entsprechend besetzt und das Niveau mit einem Einstellungs- anteil von 19,9 Prozent (Vorjahr: 18,2 %) bei einem parallelen Anstieg der Gesamtausbil- dungszahl um +178 Stellen um +1,7 Prozent erhöht werden. Der Bewerbungsanteil zeigt mit 20,4 Prozent auch für 2018 ein erneut positives Ergebnis leicht oberhalb der Zielmarke (Vorjahr: 21,5 %). 2.716 der insgesamt 13.311 Bewerberinnen und Bewerber hatten einen Migrationshinter- grund. Fit dank Messen Der Geschäftsbereich Ausbildung ist auf allen großen Ausbildungs- messen vertreten. Das Messeequipment wiegt 52 Kilogramm. Zusätz- lich halten wir 26 Kilogramm Give-aways an unserem Stand bereit. Wir beraten interessierte Schulabgängerinnen und -abgänger und stehen für ihre Fragen zur Verfügung. 26 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Begleitung der Nachwuchskräfte während ihrer Ausbildung Der Landesbetrieb ist auch Personalservice für die hier eingestellten Nachwuchs- kräfte der Allgemeinen Verwaltung und der Sozialen Arbeit. Wir führen die Personalakten, weisen die Bezüge an und beantworten Fragen rund um die Ausbildung. Neue Agenda Ausbildung Der Landesbetrieb entwickelt die Ausbildungs- und Studiengänge kontinuierlich weiter. Die Verwaltung befindet sich im Wandel – nicht nur bedingt durch neue digitale Technologien, son- dern auch durch gesellschaftliche Entwicklun- gen. In der Ausbildung und im Studium müssen zukunftsfähige und praxisnahe Kompetenzen vermittelt werden, da die Nachwuchskräfte von heute die Kompetenzträgerinnen und -träger von morgen sind. Der Landesbetrieb initiierte 2018 eine Diskussion mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, De- partment Public Management, der Verwaltungs- schule und den Behörden und Ämtern, um zu- kunftsgerechte Inhalte und Infrastrukturen zu identifizieren und damit langfristige Qualitäts- standards in der Ausbildung vorzubereiten. Die Fortsetzung hierzu lesen Sie im nächsten Jahr. Die Fragen sind sehr vielfältig. Denn immerhin ist die Verwaltung in den meisten Fällen die erste Arbeitgeberin für die jungen Menschen. Im Jahr 2018 wurden durchschnittlich 419 Nachwuchskräfte betreut, die Tendenz ist stei- gend. 119 von ursprünglich 131 (Vorjahr: 116 von 126) Nachwuchskräften aus den Einstel- lungsjahrgängen 2015 und 2016 beendeten ihre Ausbildung erfolgreich und starteten ihre Karriere in den unterschiedlichen Behörden und Ämtern. Außerdem hält der Personalservice engen Kon- takt zu drei Hochschulen und der Verwaltungs- schule, wo die Nachwuchskräfte ihre theore- tischen Abschnitte absolvieren, den Ausbil- dungsleiterinnen und Ausbildungsleitern sowie den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Be- hörden und Ämtern. Dort verbringen die Nach- wuchskräfte die berufspraktischen Teile ihres Studiums oder ihrer Ausbildung. Kooperations- partnerin für das Studium der Nachwuchskräfte in der Allgemeinen Verwaltung ist die Hoch- schule für Angewandte Wissenschaften Ham- burg, Department Public Management. Blatt um Blatt In ihrer Laufbahnprüfung, so nennt man die Abschlussprüfung, beschrei- ben die Regierungssekretär-Anwärterinnen und -Anwärter insgesamt rund 2.300 Seiten, die in zehn Prüfungsausschüssen mit je drei Mitglie- dern korrigiert werden. Das ergibt pro Ausschuss und pro Mitglied 230 Seiten. Diese Arbeit erledigen die Mitglieder unserer Prüfungs- ausschüsse nebenamtlich. 28 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Am laufenden Band Zum Personalservice gehört die Verwaltung der Personalakten unserer Nachwuchskräfte. Dies sind fast 600 Personen im Jahr. Noch sind diese in Papier und umfassen insgesamt 15 Meter. Qualitätssicherung in der Ausbildung Zuständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz für die Berufsbildung im öffentlichen Dienst und in der Hauswirtschaft (nicht-ländlicher Bereich) – das ist die offizielle Bezeichnung eines drei- köpfigen Teams im Landesbetrieb, das die Auf- gaben einer Ausbildungs- und Prüfungskam- mer wahrnimmt. Die Aufgaben sind in etwa vergleichbar mit der Handelskammer oder der Handwerkskammer. Auf der Grundlage des Berufsbildungsgesetzes legen Ausbildungs- betriebe hier die Ausbildungsverträge zur Ein- tragung in ein Register vor, werden Eignung der Ausbildungsbetriebe und des Ausbildungs- personals geprüft, Prüfungen organisiert und wird gemeinsam mit Ausbildungsbetrieben, den beteiligten Berufsschulen und vielen ehren- amtlichen Prüferinnen und Prüfern alles dafür getan, um die Qualität in den Ausbildungen zu sichern. 116 Ausbildungsverträge wurden 2018 eingetragen (Vorjahr: 138) und 282 Auszubildende nahmen an Zwischen- und Abschlussprü- fungen teil (Vorjahr: 244). 29

Die Verwaltungsschule Eine berufsschulische Ausbildung auf hohem pädagogisch-didaktischen und qualitativen Niveau zu bieten ist unser Ziel. Dafür steht das hauptamtliche Kollegium der Verwaltungsschule ein. Die ausgebildeten Nachwuchskräfte stellen auch zukünftig sicher, dass die hamburgische Verwaltung professionell, zuverlässig und mit Unterstützung moderner technischer Mittel ihre Aufgaben erfüllt und ihre Dienstleistungen für die Bevölkerung erbringt. Dabei sieht sich die Verwaltungsschule als Treiberin, die junge Nachwuchskräfte befähigt und unterstützt, ihre Kompetenzen in die Dienststellen zu tragen. Beeindruckende Zahlen 34 Auszubildende zur oder zum Verwaltungs- fachangestellten und 62 (30 % mehr als 2017) Regierungssekretär-Anwärter und -Anwärte- rinnen nahmen ihren Berufsschulunterricht auf. Drei Qualifizierungsgrundkurse zur beruflichen Mobilität mit insgesamt 66 Teilnehmenden und ein Qualifizierungsaufbaukurs mit 22 Teilneh- menden starteten, damit unterstützt die Ver- waltungsschule erneut die Fortbildung für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. Der Vorbereitungskurs für den prüfungsgebunde- nen Aufstieg in die Laufbahngruppe zwei so- wie zwei Ausbildereignungskurse (AEVO) run- deten dieses Bild ab. Das Kollegium hat 2018 ein Pensum von rund 10.000 Unterrichtsstun- den abgelegt und es ist kaum einmal etwas ausgefallen. Erkrankte oder aus sonstigen Gründen verhinderte Lehrkräfte werden alle- samt von anderen vertreten. Die Quote derjenigen, die durch die Abschluss- oder Laufbahnprüfungen fallen, ist traditionell gering. Nur drei von 88 Prüflingen sind in 2018 durchgefallen, das entspricht einer Quote von unter drei Prozent. Das könnte Indiz dafür sein, dass der Landesbetrieb eine gute Personal- auswahl trifft und dass die Nachwuchskräfte die durchaus anspruchsvollen Prüfungen durch qualifizierten Unterricht bestehen. Die Verwaltungsschule ist innovativ Der Unterricht findet ausschließlich digital statt. Alle Nachwuchskräfte sind mit mobilen Notebooks ausgestattet worden, der Landes- betrieb gewährt einen Zuschuss von bis zu 340 Euro pro Gerät. Es wird mit einer Lern- plattform (it’s learning) gearbeitet, alle Unter- richtsmaterialien für jedes Unterrichtsfach sind dort zu finden. Damit können die Nachwuchs- kräfte auch von zu Hause oder unterwegs ar- beiten. Es gibt keine analogen Vorschriften- sammlungen, Skripte und Kopien mehr. Jeder Klassenraum ist mit einem Activeboard aus- gestattet, über das das Unterrichtsgeschehen stattfindet. Alle modernen, kreativen und inno- vativen Unterrichtsmethoden finden ihren Platz. Außerdem bietet die Verwaltungsschule den ECDL-Führerschein an. Interessierte können ihn im Rahmen des IT-Unterrichts erwerben, die Teilnahme- und Erfolgsquote liegt bei nahezu hundert Prozent. Einen Schritt voraus Die Verwaltungsschule muss immer einen Schritt innovativer sein als die Praxis vor Ort. Volker Wiedemann in seiner Funktion als Geschäftsführer des Landesbe- triebes ZAF / AMD im Frühjahr 2018 30 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Ring, ring, ring Das Zeichen, das den Beginn und das Ende der Unterrichtsstunden einläutet, ist 2.310 Mal in einem Jahr zu hören. Unsere Werte: demokratisches Bewusstsein Als Bildungsinstitut, das zukünftige Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter für die Verwaltung ausbildet, legt die Verwaltungsschule beson- deren Wert auf ein demokratisches Bewusst- sein. Neben kommunalkundlichen Studienkursen und regelmäßigen Politikprojekten nach Berlin mit Besuchen im Bundestag und in der Stasi- Gedenkstätte Hohenschönhausen finden auch immer wieder Sonderveranstaltungen statt. Im Jahr 2018 fand eine Theateraufführung im Helmuth- Hübener-Saal statt, um 100 Jahre Demokratie zu würdigen. Eine außerordentlich gelungene Veranstaltung! Standardisierung am Ort der Theorie Im Zuge der Agenda Neue Ausbildung hat die Verwaltungsschule zentrale, für alle Behörden und Ämter gleichermaßen geltende Unterrichts- inhalte im Bereich der Arbeitstechniken über- nommen, die bisher dezentral von Ausbildungs- leitungen durchgeführt wurden. Damit über- nimmt die Verwaltungsschule auch Prüfungs- inhalte, die bisher in der Zuständigkeit der Praxis lagen. Eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema wird weitere Standardisierungsmög- lichkeiten prüfen. Die Verwaltungsschule steht für Diversity In unseren Klassen findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Kulturen wieder. Damit auch alle mitbekommen, woher die Nachwuchskräfte kommen, machen wir regelmäßig morgendliche Begrüßungsansprachen in den hier vertretenen Muttersprachen. Ausbildung ist bunt! Es finden regelmäßig Projekte unter Begleitung speziell fortgebildeter Lehrkräfte zu diesem Thema statt, zum Beispiel nimmt die Verwaltungs- schule jährlich am Diversity-Day teil. Interkul- turelle Kompetenzen zu vermitteln ist eine der herausragenden Aufgaben der Verwaltungs- schule. Hier bieten die Lehrkräfte in Englisch auch die Möglichkeit an, sich im Rahmen des Gemein- samen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) auf der Niveaustufe B1 zer- tifizieren zu lassen. Die Schule lebt Gesundheit und Bewegung Bereits jungen Nachwuchskräften soll früh- zeitig mitgegeben werden, dass es bei einem überwiegend sitzenden Beruf wie in der Ver- waltung darauf ankommt, zur Erhaltung der Gesundheit in Bewegung zu bleiben. Die be- wegte Pause hat Einzug gehalten: Nachwuchs- kräfte werden in einer Schulung angeleitet, während des Unterrichts immer mal wieder zwei bis drei Minuten lang mit Entspannungs- übungen die Konzentrations fähigkeit erneut herzustellen. Die Bereitschaft der Nachwuchs- kräfte hierzu ist groß! Auch das jährliche Som- mer-Sportfest der Verwaltungsschule und die Teilnahme zum Beispiel am Mopo-Staffellauf wird unterstützt. 31

Wir machen die Beschäftigten und Führungskräfte der FHH fit für die Zukunft Fortbildung im ZAF – digital und innovativ Die moderne Arbeitswelt ist von einem stetigen, immer schneller voranschrei- tenden Wandel geprägt. Zunehmende Komplexität und Agilität bestimmen den Arbeitsalltag. Der Fortbildungsbereich des Landesbetriebes ZAF / AMD begleitet Beschäftigte und Führungskräfte mit einem passgenauen und zeitgemäßen Ver- anstaltungsangebot durch diese Veränderungsprozesse. Im Bereich der Fortbildung war das Geschäfts- jahr 2018 geprägt durch die Eröffnung des DenkRaums im Betahaus im Schanzenviertel. Der DenkRaum ist ein Innovationsraum, der durch neues Design, neue Methoden, Materi- alien und ungewöhnliches Ambiente kreative Prozesse bei Teamentwicklungen oder Design- Thinking-Workshops unterstützt. Der Denk- Raum wird von den Behörden und Ämtern als Schulungs-, Netzwerk- oder Workshopraum und als Plattform für Austausch und Begeg- nung genutzt. Teams und Projektgruppen be- gegnen sich in einem ungewohnten und experi- mentellen Umfeld, das zu neuen Formen des Lernens mit- und voneinander anregt. Die Aus- lastung ist planmäßig hoch. Der DenkRaum kann über das ZAF zu günstigen Konditionen gemietet werden. Mit der flächendeckenden Einführung des Online-Videokonferenzwerkzeugs Skype for Business in der FHH wurde es möglich, kurze und prägnante Onlineformate anzubieten. Im Programm 2018 hat das ZAF diverse einstün- dige Webinare zu verschiedenen Themen an- geboten – Vortragssequenzen und interaktive Übungen wechseln sich ab. Im Bereich Gesund- heit gab es 2018 zwei Web inare, in denen die Teilnehmenden Hintergrundinformationen er- hielten und viele Übungen für ihren gesund- heitswirksamen Arbeitsalltag kennenlernten. Weitere Themen waren zum Beispiel die Metho- de Improved Reading und Führungstechniken. Die Teilnehmenden begrüßten, dass die Themen in dieser neuen Lernform kurz und prägnant auf den Punkt gebracht wurden und im Mo- ment des tatsächlichen Bedarfs abgerufen werden konnten. E-Learning ist inzwischen ein fester Bestand- teil des ZAF-Angebots und wird sukzessive um neue Themen und Methoden erweitert. Im Auf- trag der Behörden und Ämter bietet das ZAF zudem als Full-Service-Agentur die bedarfs- gerechte Erstellung von Erklär- und Informa- tionsvideos, Learning Nuggets und Lernmodu- len an. Für die Medienproduktion greifen wir auf bewährte Partner und Partnerinnen zurück. Im Jahr 2018 wurden beispielsweise diverse Learning Nuggets zum neuen Personalmanage- mentsystem KoPers sowie zur E-Vergabe ver- öffentlicht. Lernen macht durstig 2018 wurden im Seminarbereich 32.052 Flaschen Wasser geleert. Dazu haben wir 26.880 Liter Kaffee gekocht. Und für den kleinen Hun- ger zwischendurch verzehrten unsere Gäste 12.600 Becher Joghurt. 33

Die Teilnehmenden im Fokus – bedarfsgerechte Fortbildung Das ZAF bietet allen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ein Basisangebot, die Hanse-Akademie macht zusätzlich Angebote für Führung und Management. Die Hanse- Akademie unterstützt mit ihren Angeboten seit Mitte 2017 Führungs- kräfte aller Ebenen. Das strategische Kernprodukt der Hanse- Akademie für Füh- rung und Management ist die Modulreihe Führung. Hier durchlaufen die Führungskräfte in festen Gruppen ein Jahr lang die Module und erweitern ihre Kompetenzen in den Bereichen Manage- ment und Innovation – sie reflektieren und trai- nieren ihre personale und soziale Kompetenz. Daneben hält die Hanse- Akademie eine große Reihe an Einzelangeboten bereit, um Führungs- kräfte in ihren täglichen Herausforderungen zu unterstützen. Das bestehende Angebot wird gut nachgefragt und laufend fortentwickelt. Über die Hanse- Akademie konnten 2018 einige hochrangige Führungskräfte an der Xing New Work Experience in der Elbphilharmonie teil- nehmen. Das umfassende Basisangebot des ZAF wurde im vergangenen Jahr um insgesamt 80 neue Veranstaltungen erweitert. Das ZAF verfolgt aufmerksam Trends in Verwaltung und Gesell- 34 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018 schaft und bietet seit 2018 neue Veranstaltun- gen zum Umgang mit Fehlern und Misserfolgen im beruflichen Alltag, zum Change Management und zu Inklusion an. Außerdem wurde das be- stehende Angebot zum Vergaberecht und zum Projektmanagement ausgebaut, das zuneh- mend an Bedeutung gewinnt. Im Rahmen der sogenannten Hamburger Prozesse wurden 2018 erstmals ergänzende Seminare und Work- shops zu parlamentarischen Anfragen und zu Wissenstransfer angeboten. Einen wesentlichen Anteil an den vom ZAF konzipierten, organisier- ten und durchgeführten Veran- staltungen nimmt die dezentrale Fortbildung ein. Mit der dezent- ralen Fortbildung bietet das ZAF den Dienststellen die Konzeption und Planung von passgenauen Fortbildungsveranstaltungen für ihre Beschäftigten und Führungs- kräfte sowie von Team- und Orga- nisationsentwicklungen an. Die Nachfrage ist steigend. Schließlich organisieren wir in ver- schiedenen Abendveranstaltungen Netzwerke in der Stadt. Zum Bei- spiel laden wir jährlich die Ausbil- derinnen und Ausbilder zum Happen för Bregen und Buuk ein, um uns mit ihnen auszutauschen. Daneben findet bei uns regelmäßig ein After Work Club für unsere Top-Führungskräfte statt. Wir bieten hierbei einen spannenden Kurzvor- trag zu innovativen Themen und im Anschluss einen inoffiziellen Teil zum Netzwerken an.

Weit verbreitet Die Auflage für den ZAF-Fortbildungskatalog liegt zurzeit bei 3.000 Exemplaren und für den Katalog der Hanse-Akademie bei 2.200 Exem- plaren. Die Führungsfortbildung Unsere Modulreihen bieten wir für unterschied- liche Führungsrollen von A bis D an. In jeder Gruppe finden sich acht bis zwölf Personen fest zusammen und durchlaufen ein Jahr lang einen bestimmten Ablauf. Die Module orien- tieren sich inhaltlich an unseren Kompetenz- feldern. Im Jahr 2018 sind in 21 Gruppen ins- gesamt 266 Personen in einer Modulreihe gestartet. Neben den Modulreihen bietet die Hanse-Aka- demie auch zu jedem Kompetenzfeld Einzel- veranstaltungen an. Da die Modulreihe relativ viel Zeit bindet, ist es manchmal effizienter, zu einem bestimmten Thema eine kurze Veran- staltung zu besuchen. Auch diese wurden stark nachgefragt. 774 Teilnehmende haben 2018 78 Einzelveranstaltungen besucht. Während bei den Modulreihen die Geschlechter gleich verteilt sind, sind hier die Frauen um ein Drittel stärker vertreten. Teilnehmende an der Modulreihe Führung 2018 Rolle A B C D Summe Teilnehmende Gruppen Frauen Männer 110 109 29 18 266 8 8 3 2 58 55 15 6 52 54 14 12 21 134 132 Teilnehmende an den Einzelveranstaltungen 2018 Kompetenzfelder Anzahl Veranstaltungen Teilnehmende Frauen Männer Innovationskompetenz Managementkompetenz Personale Kompetenz Soziale Kompetenz Summe Quelle: Landesbetrieb ZAF / AMD 10 21 10 37 78 109 201 78 386 774 65 120 49 245 479 44 81 29 141 295 35

Der Veranstaltungsservice – stets im Vordergrund Der Veranstaltungsservice sorgt nicht nur für die reibungslose Durchführung der Fortbildungsveranstaltungen, sondern auch von Tagungen und Konferenzen. Räumen stattfinden. Des Weiteren werden die Seminarunterlagen für alle zentralen und de- zentralen Fortbildungen, die im ZAF und an anderen Veranstaltungsorten stattfinden, be- reitgestellt. Alle 25 Räume und der Veranstal- tungssaal im ZAF werden, je nach individuellen Ausstattungs- und Technikwünschen, vorberei- tet. Wir sind für die gastronomische Versor- gung aller Teilnehmenden und Gäste, sowohl durch die Cateringinseln als auch nach indivi- duellen Wünschen und Absprachen, verantwort- lich. Zudem beraten wir gern bei der Planung von Großveranstaltungen und Events für be- sondere Zielgruppen. Unser Empfang beantwortet alle Fragen und erfüllt viele kurzfristige Wünsche. Auf zwei Ebenen sind im ZAF Räume für jede denkbare Art von Veranstaltungen vorhanden: für Kon- gresse, Fachmessen, Prüfungen, Coachings und besondere Anlässe. Die Räume bieten Platz für kleinere Gruppen von acht Personen, für größere Gruppen bis zu 30 Personen und für 200 Gäste im Veranstaltungssaal. Somit sind an einem Tag bis zu 500 Personen im Fortbil- dungsbereich im ZAF zu Gast. Das ist für uns Alltag. Allein im Veranstaltungsservice wurden im Jahr 2018 Veranstaltungen, bei denen keine Dozentinnen und Dozenten und kein Teilnehmermanagement be- nötigt wurden, im Volumen von 142.000 Euro geplant – von der Raumanfrage über die Beratung bis zur Detailabsprache. Zum Bei- spiel plant und organisiert das ZAF für die BASFI jährlich das Flücht- lingsforum, bei dem insgesamt über 1.600 Personen auf dem Markt der Akteure mit 150 Stän- den zum Austausch zusammen- kommen. Unsere Raumplanung organisiert, welche Veranstaltungen in welchen O-Töne zu unseren Veranstaltungen »Ihr macht das super, ZAF!« »Habe mich pudelwohl gefühlt.« »Ich fand alles cool.« »Großes Theater! Vielen Dank.« Dieses sind Aussagen von Teilnehmenden, mit denen wir nach Veran- staltungsende gesprochen haben. 36 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Die Veranstaltungsorganisation und unser Teilnehmerservice Der Bereich Veranstaltungsorganisation und Teilnehmerservice kümmert sich um die administrative Organisation von Veranstaltungen, Projekten, Modulreihen und Fachtagungen. Hierzu gehört zum Beispiel die Auftragsklärung mit den Ansprechpartnerinnen und Ansprech- partnern der Behörden, Terminvereinbarungen mit Dozentinnen und Dozenten, die Raumreser- vierung – auch außerhalb des ZAF in Hotels und Tagungsstätten – sowie alle Tätigkeiten rund um unsere Teilnehmerinnen und Teilneh- mer: vom Einladen, Stornieren und Beraten zu Veranstaltungen und zum Anmeldeverfahren. Bei einer hohen Nachfrage zu bestimmten The- men bieten wir Zusatzveranstaltungen an. Ein absoluter Renner waren auch 2018 wieder die Veranstaltungen Verwaltungsknow-how für Quer- einsteigende und andere Zielgruppen. Hierzu fanden fast 30 Veranstaltungen statt. Inter- essant zu beobachten ist für uns, dass Auf- träge, die uns erreichen, immer individueller werden. Das hat zur Folge, dass die Bearbei- tung einer Veranstaltung mehr Zeit braucht, aber auch nie langweilig wird! Dies kann man an der folgenden Tabelle er- kennen. Die Teilnahmetage bei den Katalog- angeboten sind ähnlich hoch wie bei den Indi- vidualangeboten. Die Anzahl der individuellen Veranstaltungen ist dagegen höher, da hier auch viele kleinere Formate, wie zum Beispiel Coaching, einfließen. Wir streben eine Auslastung von 75 Prozent an, dies ist uns auch 2018 gelungen. Fach- und ressortübergreifende Fortbildung Gesamtübersicht Januar bis Dezember 2018 Angebot Kataloge Basisangebot Akademie Young Management Individual- angebot Gesamt- ergebnis Anzahl Ver- anstaltungen Teilnahme- tage Auslastung Ø Teil- nehmende Anteil Frauen Anteil Männer 967 749 200 18 21.897 17.612 3.727 558 83,2 % 84,1 % 79,3 % 88,5 % 11,7 11,9 11,1 12,8 63,7 % 65,4 % 56,4 % 36,3 % 34,6 % 43,6 % 69,1 % 30,9 % 1.266 21.393 80,0 % 10,3 64,1 % 35,9 % 2.233 43.290 81,4 % 10,9 63,9% 36,1 % Quelle: Landesbetrieb ZAF / AMD 37

Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung: Das ist unser Angebot für Sie Die Arbeitsmedizin für alle öffentlichen Bereiche der Freien und Hansestadt Hamburg Die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsstörungen gehört zu den Grundpﬂichten jedes Arbeitgebers und jeder Arbeitgeberin. Dazu sind sie gesetzlich verpﬂichtet. Erfahrungen erfolgreicher Unternehmen zeigen darüber hinaus, wie unverzichtbar gesunde und leistungsmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für wirtschaftlichen Erfolg im Wett- bewerb sind. Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsförderung dienen daher dem Ziel, die Leistungsfähigkeit und -bereit- schaft der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken. Diese Zielsetzung kann allerdings nur mit ei- nem ganzheitlichen Ansatz erreicht werden. Daher werden Arbeitsanforderungen und -bedingungen, physikalische, chemische und biologische Einwirkungen, technische Gestal- tung der Arbeitsmittel, Arbeitsorganisation und Qualifizierung als wichtige Einflussgrößen gemeinsam berücksichtigt. Das Arbeitssicherheitsgesetz regelt verbind- lich die Bestellung von Betriebsärztinnen und -ärzten, um Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen in allen Fragen des betrieblichen Gesundheits- schutzes und der Gesundheitsförderung zu unterstützen. Der Arbeitsmedizinische Dienst (AMD) ist ein wesentlicher Geschäftsbereich des Landesbetriebes ZAF / AMD. Er besteht aus einem rund 50-köpfigen Team von Fach- ärztinnen, Fachärzten und medizinischem Assis- tenzpersonal. Wir verfügen über langjährige Erfahrungen zu allen gesundheitsrelevanten betrieblichen Themen. In unserem Zentrum am Standort Alter Steinweg verfügen wir über modernste diagnostische Einrichtungen zur qualifizierten Durchführung arbeitsmedizini- scher Untersuchungen. Die medizinischen und psychosozialen Kompetenzen unserer Ärztinnen und Ärzte werden in Teambesprechungen und Fallkonferenzen systematisch genutzt: So sind wir in der Lage, eine optimale und dem aktu- ellen Wissensstand entsprechende Beratung auch in schwierigen Einzelfragen zu bieten. Un- abhängig und weisungsfrei erfüllen wir dabei unseren gesetzlichen Auftrag. Die strikte Be- achtung der ärztlichen Schweigepflicht sichert selbstverständlich das für die betriebsärztliche Tätigkeit unverzichtbare Vertrauensverhältnis zu den Beschäftigten. Wir geben Schutz Wir schützen unsere Beschäftigten vor Infektionen. Der AMD impft jährlich bis zu 10.000 Mal. Natürlich nicht nur gegen Grippe – auch gegen Cholera, Gelbfieber und Tollwut, wenn beispielsweise eine Delegation des Senats in andere Kontinente reist. 39

Gemeinsam kompetent zum Erfolg – unsere Aufgaben Unsere Kundinnen und Kunden nutzen unsere Kompetenz auf dem Weg zum gesundheitsförderlichen Betrieb. Denn motivierte und leistungsfähige Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter sind Voraussetzung für ein wirtschaftlich erfolg- reiches Unternehmen. Wir unterstützen unsere Kundinnen und Kun- den mit Rat und Tat in der Wahrnehmung der Aufgaben gemäß Arbeitsschutz- und Arbeits- sicherheitsgesetz sowie bei der Erfüllung be- rufsgenossenschaftlicher Auflagen. Konkret bedeutet das, dass wir bei regelmäßi- gen Begehungen der Arbeitsstätten dabei sind. Dies gehört zu den gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben von Betriebsärzten und -ärztinnen und ist ein wichtiger Bestandteil der arbeits- medizinischen Betreuung der Betriebe. Denn nur wenn die Betriebsärztin oder der Betriebs- arzt die genauen Arbeitsumgebungen, Räum- lichkeiten und Ausstattungen kennt, kann er oder sie eine Aussage zu Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten treffen. Erst die fundierten Kenntnisse der konkreten Arbeits- plätze versetzen uns in die Lage, Alternativen aufzuzeigen, Verbesserungsvorschläge zu er- arbeiten und Hilfestellung bei der Wiederein- gliederung leistungs gewandelter Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter zu geben. Auch da wir einen Eindruck von vielen unterschiedlichen Betrieben haben, können wir zum Beispiel Best- Practice-Lösungen anbieten. Wir bieten unseren betrieblichen Kundinnen und Kunden kompe- tente Beratung bei der Gefährdungsanalyse unter Berücksichtigung von Verord- nungen zu Biostoff, Gefahrstoff, Gentechniksicherheit, Röntgen- schutz und/oder Strahlenschutz, der ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen, der Planung von Betriebsanla- gen, der Auswahl von Körperschutz- mitteln, der Verbesserung der Arbeits- organisation, der Wiedereingliederung leis- tungsgewandelter Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter, der Organisation der Ersten Hilfe. 40 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Ein wichtiges Analysetool – der KFZA Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung am Arbeitsplatz ist ein wich- tiges aktuelles Thema. Nach Arbeitsschutzgesetz sind Arbeitgeber und Arbeit- geberinnen verpﬂichtet, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln. Unsere Kundinnen und Kunden beauftragen den AMD häufig bei der Durchführung von Mit- arbeiterbefragungen im Rahmen der Gefähr- dungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz. Der AMD bietet hierzu eine Online- Mitarbeiter befragung mittels Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse (KFZA) an. Die Befragung ist anonymisiert und entspricht allen Anforde- rungen des hamburgischen Datenschutzgeset- zes. Die Ergebnisse der Befragung werden so zur Verfügung gestellt, dass sie die Grundlage für die Beschäftigung mit den Belastungen und der Ableitung möglicher Maßnahmen für die Arbeitgeberin oder den Arbeitgeber bilden. Auch hierbei unterstützen die Ärztinnen und Ärzte des AMD ihre Kundinnen und Kunden. Diese Befragungen führen wir seit vielen Jahren durch und haben langjährige Erfahrungen im Umgang damit. Wir bringen sowohl unsere medizinische Beratungskompetenz als auch unsere Erkenntnisse aus der arbeitsmedizini- schen Vorsorge dabei ein. Wichtig ist jedoch, was die Behörden, Ämter und Betriebe nach der Befragung mit den Er- gebnissen machen. Die Akzeptanz dieses Tools steht und fällt mit dem Umgang und der an- schließenden Beschäftigung der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen mit den Ergebnissen. Hierbei unterstützen wir unsere Kundinnen und Kunden ebenfalls. 42 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Unsere Kundinnen und Kunden: Die Berufsfeuerwehr Hamburg Kernbereich der Berufsfeuerwehr aus der Perspektive des Arbeitsschutzes ist der Einsatzdienst mit den Bereichen Brandschutz, technische Hilfeleistung und Rettungsdienst. Bei besonderen Einsatzlagen wird dieser von Spezialistinnen und Spezialisten unterstützt. Hierzu zählen der Kampfmittelräumdienst, die Umwelt- und Technikwache und die Feuerwehrtaucherinnen und -taucher. Um anderen zu helfen, setzen sich Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit großen Gefahren aus und unterliegen dabei enormen physischen und psychischen Belastungen. Nur wenn regel- mäßige medizinische Untersuchungen erfolgen, dürfen bestimmte Aufgaben wahrgenommen werden. Hierzu gehört das Arbeiten unter schwerem Atemschutz oder unter Absturzgefahr genauso wie Einsätze im Druckluftbereich sowie die Wahrnehmung von Sonderrechten bei Einsatzfahrten. Bei der betriebsärztlichen Betreuung der Berufsfeuerwehr Hamburg haben deshalb die arbeits- medizinischen Vorsorge- und Eignungsuntersuchungen einen besonders hohen Stellenwert. Ergänzend führt der AMD in enger Zusammenarbeit mit den Sicherheitsingenieurinnen und -ingenieuren sowie dem Personalrat der Feuerwehr regelmäßige Begehungen der Dienststellen durch und steht darüber hinaus sowohl den Einzelnen als auch den Führungskräften für alle Fragen im Zusammenhang mit Gesundheit am Arbeitsplatz zur Verfügung. Häufige Themen sind zum Beispiel Fragen zur persönlichen Schutzausrüstung, Um- und Neubaumaßnahmen oder feuerwehrspezifische Ausrüstungs- und Schulungsgegenstände. Die große Aufgabenviel- falt macht die Schwierigkeit, aber auch den Reiz der betriebsärztlichen Betreuung der Hamburger Berufsfeuerwehr aus. Wir sehen unsere Rolle dabei als strategischen Partner und unabhängigen Dritten, zu dem die Beschäftigten der Feuerwehr ein besonderes Vertrauensverhältnis haben. Unsere Kundinnen und Kunden: Die Hamburger Stadtentwässerung Bei der Hamburger Stadtentwässerung (HSE) treten unterschiedlichste Belastungen bei den Beschäftigten auf, häufig auch kombiniert. Diese sind zum Beispiel schweres Heben und Tragen, Zwangshaltungen, Infektionsgefährdung durch Abwässer und Klärschlamm, Allwetterarbeit, Absturzgefahr, giftige Faulgase, Belastung der Haut und der Atemwege durch reizende oder allergisierende Substanzen, Bildschirmarbeit und Lärm. All diesem sind die Beschäftigen bei ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt und es kann zu gesundheitlichen Problemen kommen. Weitere Anforderungen sind Arbeiten an laufenden Maschinen, das Führen von Großgeräten und das Tragen von schwerem Atemschutzgerät. Um berufsbedingten Erkrankungen vorzubeugen, ist daher eine intensive arbeitsmedizinische Betreuung vor Ort unerlässlich. So werden in Klärwerken und auf Sielbetriebsplätzen außer Arbeitsplatzbegehungen und Beratungsgesprächen auch die meisten arbeitsmedizinischen Untersuchungen und alle erforderlichen Impfungen durchgeführt. Im Laufe der Jahre ist diese Art kontinuierlicher betriebsärztlicher Betreuung vor Ort für die Beschäftigten zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Viele Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Vorgesetzte sehen in ihrem Betriebsarzt oder ihrer Betriebsärztin eine Vertrauensperson, die zum Beispiel auch bei Konflikten vermitteln kann und die sie gerne willkommen heißen. 43

Gesundheitsförderung – Investition in die Zukunft Die Arbeitsmedizin ist traditionell in erster Linie eine vorbeugende Medizin. Ihre Ziele bestehen darin, arbeitsbedingte Erkrankungen zu verhindern, Ge- fährdungen zu minimieren und die Arbeit menschengerecht zu gestalten. Ergänzend zu diesem traditionellen Ansatz der Arbeitsmedizin will die Gesundheitsförde- rung gesund erhaltende Faktoren stärken (Sa- lutogenese). Dabei wird von der Erkenntnis ausgegangen, dass Gesundheit kein Zustand, sondern vor allem ein Prozess der aktiven Le- bensgestaltung ist, der sich aus konstruktiver Kommunikation, erfolgreicher Bewältigung von Konflikten sowie befriedigenden Beziehungen zu anderen und zu sich selbst ergibt. In diesem Zusammenhang stellt gerade das Berufsleben eine wichtige Chance zur Persönlichkeitsent- wicklung dar, hin zu mehr Motivation, Kompe- tenz und Verantwortung. Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle ganzheitlichen und gemeinsamen Maßnah- men von Arbeitgeberseite, Arbeitnehmenden und der Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz (Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung vom 28.11.1997). Gesundheitsförderung im Betrieb ist auch Teil der Personalentwicklung und des Qualitäts- managements als wichtiger Beitrag zur Pro- duktverbesserung, zur besseren Nutzung von humanen und materiellen Ressourcen und nicht zuletzt zur Senkung von Fehlzeiten und Kosten. 44 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Wir beraten Sie: Sicher auch im Ausland Einige unserer Kundinnen und Kunden reisen berufsbedingt ins Ausland. Dies kann eine Auslandsdelegation von Senatorinnen und Senatoren und Staatsräten und -rätinnen sein, aber auch die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen, Kongressen und Messen. Unsere Dienstleistungen umfassen: allgemeine Informationen über Gesundheits- risiken und die Verbreitung von Infektions- krankheiten weltweit sowie über die Mög- lichkeit, diese Risiken zu minimieren, spezielle Informationen über medizinische Versorgung und Lebensbedingungen im je- weiligen Reiseland, Malariaprophylaxe, ärztliche Untersuchungen vor und nach Auslandsreisen. Wir informieren über Gesundheitsvorsorge- maßnahmen vor berufsbedingten Auslands- aufenthalten. Bei besonderen beruflichen Ge- fährdungen bietet der AMD individuelle und gezielte Beratung und die erforderlichen Imp- fungen an. Der AMD ist für die FHH somit für alle berufs- bedingten Themen und Risiken ein strategi- scher Partner. Unsere Ärztinnen und Ärzte schätzen die Vielfalt ihrer Tätigkeit und die abwechslungsreiche und vertrauensvolle Zu- sammenarbeit mit den Behörden, Ämtern, Hochschulen und Landes- betrieben, öffentlichen Einrich- tungen und Unternehmen dieser Stadt. Sie werden als geschätzte Expertinnen und Experten, Partner und Partnerinnen in die Organi- sation einbezogen. Damit der AMD auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ein attraktiver Arbeitgeber bleibt, ist es bei uns möglich, berufsbegleitend und über die Stadt finanziert, die Ausbildung zum Facharzt und zur Fachärztin im Bereich Arbeitsmedizin zu ma- chen. Durchblick und leise Töne Im Jahr 2018 führte der AMD über 7.000 Sehteste und über 1.000 Hörteste im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge durch. 46 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Unsere Kundinnen und Kunden: pﬂegen & wohnen pflegen & wohnen bietet als soziales Dienstleistungsunternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg Pflegeleistungen – ambulant und stationär – für überwiegend ältere Menschen an. Darunter fällt auch spezielle Pflege für zum Beispiel Demenzerkrankte, Wachkomapatienten und -patientinnen und Eingliederungshilfe für erwachsene Menschen mit psychischen, psycho- sozialen und geistigen Beeinträchtigungen. Auch Wohnunterkünfte für Obdachlose und Zuwan- derer gehört zu den Aufgaben von pflegen & wohnen. Neben verschiedenen physischen Belastungen, zum Beispiel durch Infektionsgefährdung, Heben und Tragen, Hautbelastung bei Feuchtarbeiten, Bildschirmarbeit, Nacht- und Schichtarbeit, stehen in allen Tätigkeitsfeldern auch hohe psychische Belastungen im Blickpunkt. In der arbeits- medizinischen Betreuung nehmen die Vorsorge, Gespräche und Impfungen einen großen Raum ein. Die Einbindung der Betriebsärztin oder des Betriebsarztes in innerbetriebliche Arbeits- gruppen, Schulungen oder Gesundheitsförderungsprogramme ist im Laufe der Jahre ebenso gewachsen wie die persönliche Beratung einzelner Beschäftigter. Der AMD ist selbstverständ- lich Teil eines umfassenden Netzwerkes für Gesundheitsförderung im Betrieb. Unsere Kundinnen und Kunden: Die Behörde für Schule und Bildung (BSB) Die arbeitsmedizinische Betreuung der größten Hamburger Behörde wird durch ein Team von Fachärztinnen und -ärzten für Arbeitsmedizin geleistet. Der »Arbeitsplatz Schule« stellt eine besondere Anforderungen an die psychische Belastbarkeit der Lehrerinnen und Lehrer. Die Folgen können gravierend sein: Neben psychosomatischen und psychischen Erschöpfungszuständen kann eine langjährige psychophysische Überforderung auch zu chronischen Erkrankungen mit vorzeitiger Dienstunfähigkeit führen. Daher konzentriert sich die Beratung des AMD auf die Früherkennung psychischer Belastungssituationen und die Prävention durch geeignete Unterstützungsangebote in der Schule. Außerdem werden in großem Umfang spezielle Untersuchungen und Impfungen nach den Bestimmungen der Biostoffver- ordnung aufgrund besonderer Infektionsgefährdungen in bestimmten Schulbereichen (Sonder- schulen und Schulen mit hohem Anteil ausländischer Kinder) sowie in Einrichtungen der Jugend- hilfe durchgeführt. Zur arbeitsmedizinischen Betreuung gehört auch die Beratung besonderer Personengruppen wie zum Bespiel Schwangere in Fragen des Mutterschutzes oder Langzeiter- krankte bei der stufenweisen Wiedereingliederung. Ebenso berät der AMD bei arbeitsphysiologischen, arbeitshygienischen und ergonomischen Fragen (z. B. Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen, raumklimatische Probleme, Hautschutz und -pflege). In regelmäßigen Treffen mit den für den Arbeitsschutz verantwortlichen Führungskräften, den Sicherheitsfachkräften und dem Personalrat sowie der Schwerbehindertenvertretung werden die Arbeitsschwerpunkte abgestimmt und die Kontinuität betrieblicher Verbesserungsmaß- nahmen sichergestellt. 47

Wir haben ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 hinter uns Der betriebswirtschaftliche Ausblick Der Landesbetrieb ZAF/AMD legt zum vierten Mal einen Jahresabschluss vor, der auch im Geschäftsjahr 2018 mit einem positiven Ergebnis abschließt. gehörten, sind dagegen kostenpflichtig und werden über Gebühren finanziert. Behörden und Ämter und weitere Einrichtungen haben im Bereich der Fortbildung die Möglich- keit, zweijährige Kontrakte mit dem Landes- betrieb abzuschließen. Dies bietet Vorteile für beide Seiten. Unsere Kontraktpartnerinnen und -partner erhalten Fortbildungen zu redu- zierten Preisen. Auf der anderen Seite ver- pflichten sie sich, eine bestimmte Mindestum- satzgröße abzufordern. Das verschafft dem Landesbetrieb Planungssicherheit und Stabi- lität im Auftragsvolumen. Der Landesbetrieb übt im Auftrag des Personal- amtes operative Tätigkeiten aus. Er wird ziel- orientiert gesteuert. Zwischen Landesbetrieb und Personalamt wird jährlich eine Ziel- und Leistungsvereinbarung geschlossen. Die Ziel- und Leistungsvereinbarung bildet für die Kon- traktpartner die Basis der Zusammenarbeit im Jahr 2018. Sie bindet die Unterzeichner an die ausgehandelten Ziele und Leistungen und bie- tet beiden Seiten eine zuverlässige Planungs- grundlage. Gemäß § 4 Abs. 3 der Geschäftsordnung des Landesbetriebes ZAF / AMD ist die ZLV als Instrument der Globalsteuerung auf Basis der im Haushaltsplan bei der Produktgruppe Landesbetrieb ZAF / AMD ausgewiesenen Ziele und Kennzahlen ausgestaltet. Der Landesbetrieb ZAF / AMD hat- te 2018 im Bereich der Fortbildung die strategischen Schwerpunkte in den Bereichen Führungskräfte- entwicklung, Digitalisierung, Ge- sundheit und interkulturelle Kom- petenzen ausgeprägt und diese Schwerpunktsetzungen durch ge- eignete Maßnahmen beziehungs- weise Ausbringung von besonde- ren Veranstaltungen und Formaten unterstützt. Diese waren für die Behörden und Ämter kostenfrei. Andere Leistungen, die nicht zu den strategischen Schwerpunkten 49

Kurzbilanz zum 31. Dezember 2018 Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögens- gegenstände III. Wertpapiere des Umlaufvermögens IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 31.12.2017 in € 31.12.2018 in € 679.080,50 43.875,09 635.205,41 0,00 7.761.924,45 75.689,39 650.188,96 37.129,40 613.059,56 0,00 8.269.203,33 119.151,53 7.686.235,06 8.150.051,80 0,00 0,00 0,00 0,00 C. Rechnungsabgrenzungsposten 923.865,09 814.216,60 Bilanzsumme Passiva A. Eigenkapital I. Grundkapital (Nettoposition) II. Kapitalrücklage III. Gewinnrücklagen IV. Gewinnvortrag / Verlustvortrag V. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag B. Sonderposten I. Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonderposten für Investitionszuschüsse C. Rückstellungen 1. Steuerrückstellungen 2. Sonstige Rückstellungen 9.364.870,04 9.733.608,89 31.12.2017 in € 31.12.2018 in € 3.922.843,55 1.379.344,94 0,00 1.329.474,71 1.073.226,42 140.797,48 94.285,83 0,00 94.285,83 4.061.739,22 1.379.344,94 0,00 1.329.474,71 1.214.023,90 138.895,67 77.406,85 0,00 77.406,85 2.262.728,60 1.840.883,56 0,00 0,00 2.262.728,60 1.840.883,56 D. Verbindlichkeiten 3.025.541,26 3.676.608,96 E. Rechnungsabgrenzungsposten 59.470,80 76.970,30 Bilanzsumme 9.364.870,04 9.733.608,89 50 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Kurzergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 Kurzergebnisrechnung 31.12.2017 in € 31.12.2018 in € 1. Umsatzerlöse 22.941.003,18 25.231.117,61 2. Erhöhung und Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 0,00 0,00 0,00 0,00 4. Sonstige betriebliche Erträge 340.526,22 870.540,04 5. Materialaufwand 6. Personalaufwand 6.1 ZAF / AMD-Beschäftigte 6.2 Nachwuchskräfte (NWK) 4.584.123,99 5.523.252,67 15.232.466,60 16.983.644,66 8.080.657,41 7.151.809,19 8.553.656,89 8.429.987,77 7. Abschreibungen 159.919,65 156.691,12 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.164.221,68 3.299.173,53 9. Erträge aus Beteiligungen 10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Aus- leihungen des Finanzanlagevermögens 11. Zinsen und ähnliche Erträge 12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 14. Steuern vom Einkommen und Ertrag 15. Ergebnis nach Steuern 16. Sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 140.797,48 138.895,67 0,00 0,00 17. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 140.797,48 138.895,67 51

Verlauf des Geschäftsjahres 2018 Mit diesem Geschäftsbericht legt der Landesbetrieb ZAF/AMD seinen kauf- männischen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018 vor. Vermögenslage Die Bilanzsumme des Landesbetriebes ZAF/AMD liegt zum Ende des Berichtsjahres mit 9.734 Tsd. Euro über dem Vorjahresniveau (9.365 Tsd. €). Auf der Aktivseite sinkt das Anlagevermögen (Anlagenintensität zum 31.12.2017 von 7,3 %) um 29 Tsd. Euro auf 650 Tsd. Euro (Anlagen- intensität zum 31.12.2018 von 6,7 %). Die Ab- schreibungsquote beträgt 24,1 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (23,5 %) leicht gestiegen. Das Umlaufvermögen steigt 2018 um 507 Tsd. Euro (6,54 % mehr als im Vergleich zum Vorjahr) auf 8.269 Tsd. Euro. Auf der Passivseite steigt das Eigenkapital aufgrund des Jahresüberschusses im Jahr 2018 in Höhe von 139 Tsd. Euro auf 4.062 Tsd. Eu- ro. Die Eigenkapitalquote des Landesbetriebes ZAF / AMD beträgt somit zum 31.12.2018 41,7 Prozent (Vorjahr 41,9 %). Die Rückstel- lungen mindern sich um 422 Tsd. Euro auf 1.841 Tsd. Euro. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung einer gebildeten Rückstel- lung für das Risiko aus der übernommenen Verpflichtung, im Rahmen eines Pilotprojektes Sozialpädagogen an auswärtigen Hochschulen ausbilden zu lassen. Die Finanzierung dieser Aufwendungen (Personalkosten, Studienge- bühren, Reisekosten) ist durch den Haushalts- beschluss der Bürgerschaft im Dezember 2018 gesichert. Für einen weiteren Pilotstudiengang bleibt die Finanzierung jedoch noch offen, so- dass entsprechend ein neue Rückstellung zu bilden ist. Die Verbindlichkeiten des Landes- betriebes ZAF / AMD steigen zum Bilanzstich- tag um 651 Tsd. Euro und betragen zum Jahres- ende 3.677 Tsd. Euro. Der Betrag setzt sich im Wesentlichen aus offenen Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten (172 Tsd. €) und aus Verbindlichkeiten aus zweckgebundenen Mitteln (insbesondere Budget für Nachwuchskräfte) in Höhe von 2.965 Tsd. Euro zusammen. Finanzlage Ausgehend vom Ergebnis nach Steuern in Höhe von 139 Tsd. Euro erreicht der Landesbetrieb ZAF / AMD nach Korrektur dieses Ergebnisses um die nicht-zahlungswirksamen Vorgänge 2018 sowie bei Berücksichtigung der Auszah- lungen in Zusammenhang mit der Investitions- tätigkeit einen negativen Kapitalfluss II nach Investitionstätigkeit in Höhe von 474 Tsd. Euro. Der Finanzmittelbestand des Landesbetriebes ZAF / AMD wird ab 2017 als Forderung gegen- über der FHH (Kernhaushalt) ausgewiesen. Kapitalﬂuss (Cash-Flow) Planansatz gem. WP 2018 in € 31.12.2018 in € Ergebnis nach Steuern -304.000,00 138.898,67 Kapitalfluss I aus laufender Geschäftstätigkeit -175.000,00 -346.171,70 Kapitalfluss II nach Investitionstätigkeit (Kapitalfluss I + Kapitalfluss aus Investitionen) -250.000,00 -474.406,93 Kapitalfluss aus Finanzierung 250.000,00 474.406,93 Kapitalfluss III (Kapitalfluss II + Kapitalfluss aus Finanzierung) 0,00 0,00 52 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Die Darstellung des Kontenclea- rings mit dem Kernhaushalt (von der Kasse.Hamburg betreute Ge- schäftskonten des Landesbetrie- bes) erfolgt ab 2017 gemäß den Konzernvorgaben der FHH unter der Finanzierungstätigkeit (Kapi- talfluss aus Finanzierung). Ertragslage Der Landesbetrieb ZAF / AMD er- wirtschaftet im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 139.000 Euro. Diesem Ergebnis steht ein Wirtschaftsplanansatz von -304.000 Euro gegenüber. Im Überschuss sind periodenfremde Effekte enthalten, die teilweise ex- plizit als solche ausgewiesen oder auch unter den Umsatzerlösen so- wie anderen Positionen enthalten sind. Das um die periodenfremden Erträge und Aufwendungen berei- nigte Ergebnis beträgt 223 Tsd. Euro. Die gegenüber dem Plan deutlich höher als erwartet ausgefallenen Erträge kompensieren die Aufwen- dungen aus der Bildung von Rück- stellungen. Die Umsatzerlöse im Bereich der Aus- und Fortbildung sowie des Veranstal- tungsmanagements (Raumvermietung) sind im Berichtsjahr mit 6.264 Tsd. Euro insgesamt um 2.226 Tsd. Euro höher ausgefallen als im Wirtschaftsplan veranschlagt (Planansatz: 4.039 Tsd. €). Während die Erträge im Bereich des Veranstaltungsmanagements unter dem Bereinigtes Jahresergebnis (periodengerecht) Planansatz gem. WP 2018 in € Ist 2018 in € Jahresergebnis (gesamt) - periodenfremde Erträge + periodenfremde Erlösminderungen + periodenfremde Aufwendungen -304.000,00 138.895,67 0,00 0,00 0,00 -2.105,77 81.817,60 4.055,20 Jahresergebnis (ohne periodenfremde Erträge und Aufwendungen) -304.000,00 222.662,70 53

geplanten Wert liegen, sind im Bereich der zen- tralen, dezentralen und IT- Fortbildung deutlich höhere Erträge generiert worden. Dies ist unter anderem einer erhöhten Anzahl der realisier- ten Teilnahmetage gegenüber dem Planwert zuzuschreiben. Die für den Arbeitsmedizinischen Dienst ge- planten Erträge liegen um 192 Tsd. Euro über dem Planwert. Dies ist auf die Anpassung der Preise durch neue Verträge mit einigen Kunden und Kundinnen zurückzuführen, um ein kosten- deckendes Preismodell zu erreichen. Das Er- gebnis berücksichtigt betriebliche Zuschüsse in Höhe von 17.054 Tsd. Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 681 Tsd. Euro über dem Wirtschaftsplanansatz von 190 Tsd. Euro. Dies ist auf die ungeplanten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (im Wesent- lichen die Auflösung der Drohverlustrückstel- lung für das Pilotprojekt Studiengang Soziale Arbeit) zurückzuführen. Aufwendungen aus Geschäftstätigkeit (Materi- alaufwand) sind in Höhe von 5.523 Tsd. Euro angefallen (Planansatz: 4.028 Tsd. €). Die Auf- wendungen für Dozentenleistungen überstiegen den Planansatz um 893 Tsd. Euro. Auch für externe Dienstleistungen (Fortbildungsleistun- gen, Service-/Dienstleistungen) wurden 628 Tsd. Euro mehr als geplant ausgegeben. Das ist unter anderem auf ein erhöhtes Fortbildungs- volumen zurückzuführen. Der Personalaufwand für die ZAF / AMD- Beschäftigten liegt mit 8.554 Tsd. Euro über dem Ansatz des Wirt- schaftsplanes von 8.384 Tsd. Euro (+170 Tsd. €). Der Personalaufwand für die Nachwuchskräf- te des ehemaligen mittleren und gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienstes fällt mit 8.430 Tsd. Euro um 308 Tsd. Euro geringer aus als veranschlagt. Die Beträge, die den erhalte- nen Zuschuss (8.624 Tsd. €) im Nachwuchs- kräftebereich übersteigen, werden als Ver- bindlichkeit aus zweckgebundenen Mitteln im Jahresabschluss ausgewiesen und ab 2019 zur Deckung des Personalaufwands für die Nachwuchskräfte verwendet. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und im- materielle Vermögensgegenstände des Anlage- vermögens sind mit 157 Tsd. Euro gegenüber dem Planansatz um 27 Tsd. Euro angestiegen. Ursächlich hierfür sind die in den Vorjahren und im Berichtsjahr getätigten Ersatz- und Ergänzungsinvestitionen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die unter anderem IT-Leistungen oder Öffent- lichkeitsarbeit und Werbung (Marketing), Ge- bäudereinigungs- und Gebäudebetriebskosten und periodenfremde Aufwendungen umfassen, liegen mit 3.299 Tsd. Euro um 875 Tsd. Euro über dem ursprünglichen Planansatz von 2.424 Tsd. Euro. Ursächlich hierfür sind im Wesent- lichen unvorhergesehene Rückstellungsbildun- gen (550 Tsd. €) für den dritten Pilotstudien- gang Soziale Arbeit, da zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses 2018 (wie bereits im Vorjahr für den ersten und zweiten Pilotstudiengang) die Finanzierung nicht ab- schließend gesichert ist. Hinzu kommen Auf- wendungen im Bereich IT-Dienstleistungen, die im Planungsverfahren nur zu einem Anteil von 90 Prozent der voraussichtlich anfallenden Ist-Kosten veranschlagt werden. Treppauf, treppab Das ZAF-Gebäude im Normannenweg 26 hat fünf Stockwerke mit 126 Treppenstufen. 54 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Übersicht über die Ertragslage 2018 Vergleich Plan zu Ist Kontenbezeichnung 1a) Erträge aus Geschäftstätigkeit davon Fortbildung davon Veranstaltungsmanagement davon Ausbildung davon arbeitsmedizinische Dienstleistungen davon sonstige1 Plan 2018 in Tsd. € Ist 2018 in Tsd. € 5.619 3.589 300 150 1.580 0 8.177 5.642 142 481 1.772 141 1b) Erträge aus Transferleistungen 17.270 17.054 davon Entgelte Leistungserbringung (Betriebszuschuss) davon Zuschuss FHH für laufende IT-Ausgaben davon Zuschuss FHH für Versorgungszuschläge davon Zuschuss FHH für NWK (Nachwuchskräfte) davon Zuschuss FHH Versorgungszuschläge NWK 1c) Ertragswirksame Auflösung einer zweckgebundenen Verbindlichkeit 2. Bestandsveränderungen / aktivierte Eigenleistungen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. Sonstige Erträge Gesamtsumme Erträge 6.947 454 1.252 6.249 2.368 321 0 0 190 6.947 516 1.159 6.134 2.299 0 0 0 871 23.399 26.102 1 Gemäß dem BilRUG (Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz) sind die bisher als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesenen Beträge weitestgehend unter den Umsatzerlösen auszuweisen. Die Ver- gleichbarkeit mit den Planzahlen ist daher eingeschränkt. 56 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018

Übersicht über die Aufwandslage 2018 Vergleich Plan zu Ist Kontenbezeichnung 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren davon Impfstoffe / Medikamente b) Aufwendungen für bezogene Leistungen davon Dozentenleistungen davon externe Dienstleistungen davon Studiengebühren (Kostenerstattung HAW) Plan 2018 in Tsd. € Ist 2018 in Tsd. € 4.028 606 290 3.422 1.660 795 422 5.523 625 307 4.898 2.553 1.423 309 6. Personalaufwand 17.122 16.984 6.1 Personalaufwand (ZAF / AMD-Beschäftigte) 6.2 Personalaufwand (NWK) 7. Abschreibungen 8. Sonstige Aufwendungen davon Mieten und Pachten davon Gebäudebetriebskosten davon IT-Kosten davon Öffentlichkeitsarbeit und Werbung / Marketing 8.384 8.738 130 2.424 1.045 341 698 170 8.554 8.430 157 3.299 1.120 338 654 346 Gesamtsumme Aufwendungen 23.704 25.963 57

Chancen, Risiken und Prognose Die Anforderungen für die Beschäftigten der hamburgischen Verwaltung vor dem Hintergrund von aktuellen Megatrends werden auch in der Zukunft hoch sein. Megatrends sind Tiefenströme des Wandels. Sie markieren Veränderungen, die uns schon lange prägen und auch noch lange prägen wer- den. Ein Megatrend wirkt in jedem einzelnen Menschen und umfasst alle Ebenen der Gesell- schaft: Wirtschaft und Politik sowie Wissen- schaft, Technik und Kultur. Megatrends ver- ändern die Welt - zwar langsam, dafür aber grundlegend und langfristig. Der Landesbetrieb nimmt diese Themen in allen seinen Geschäftsbereichen auf, transferiert sie auf die Bedürfnisse der Hamburger Verwaltung und unterstützt die Kundinnen und Kunden darin, die Veränderungen bei ihren täglichen Aufgaben zu implementieren und zu managen. So haben wir Antworten auf Themen wie New Work, Gesundheitsmanagement, steigende In- dividualisierung, Wissenskultur und den Wunsch nach Konnektivität. Wir verstehen uns als Trendscout. Wir antizi- pieren frühzeitig relevante Entwicklungen und bieten hierfür Unterstützungen an, bevor ihre Dringlichkeit in der Breite der Verwaltung wahr- genommen wird. 58 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018 Chancen Die Herausforderungen des permanenten Wan- dels der Arbeitswelt üben weiterhin einen an- haltenden Veränderungsdruck auf die ham- burgische Verwaltung aus. Der Landesbetrieb ZAF / AMD versteht sich als zentraler Berater und Begleiter, dessen Kernaufgabe es ist, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FHH für die anstehenden Veränderungs- und Trans- formationsprozesse zu sensibilisieren, zu qua- lifizieren und gesund zu erhalten. Aufgrund der gravierenden Veränderungen im gesell- schaftlichen Umfeld sowie der Produkte und Dienstleistungen der Hamburger Verwaltung realisiert der Landesbetrieb ZAF / AMD eine steigende Nachfrage nach seinen Produkten und stellt sich auch für die kommenden Jahre auf ein Nachfragewachstum ein. Der Landesbetrieb ist aus Sicht der Geschäftsführung in einer guten Ausgangsposition, um im Wettbe- werb mit anderen Anbietern und Anbieterinnen bestehen zu können. Zum einen verfügt der Landes- betrieb aufgrund seiner großen Nähe zu den Verwaltungsbereichen über gute Kenntnisse der Bedarfs- lagen und Anforderungen. Zum anderen ist der Landesbetrieb ZAF / AMD aufgrund seiner tech- nischen Infrastruktur, seiner Pro- zesse sowie des Personals in der Lage, diese Nachfrage im Wettbe- werb qualitativ hochwertig, zeit- nah und kundengerecht bedienen zu können. Die im Geschäftsbereich Fortbildung im Zu- sammenhang mit der Gründung der Hanse- Akademie für Führung und Management voll- zogene neue strategische Ausrichtung des Basisangebots konnte erste Erfolge verzeich- nen. Dadurch bietet sich dem Landesbetrieb

auch künftig die Chance, innovative Produkte entgeltgerecht anbieten zu können. Diese Entwicklung wur- de mit der Anmietung des Denk- Raumes weiter fortgeführt. Der Landesbetrieb stellt ein großes Interesse an Kooperationen auch bei größeren öffentlichen Unter- nehmen fest. Insbesondere werden wir weiter darüber nachdenken, wie auch ar- beitsmedizinische Themen in der Fortbildung platziert und damit weitere Syn- ergieeffekte erzielt werden können. Risiken Wirtschaftliche Risiken ergeben sich für den Landesbetrieb ZAF /AMD aus den teilweise einnahmefinanzierten Bereichen Fortbildung und Arbeitsmedizin. Im Bereich der Fortbildung ist der Trend feststellbar, dass die Planung und Durchführung von Veranstaltungen kurzfris- tiger erfolgen und dadurch die erforderlichen Ressourcen längerfristig schwierig zu kalku- lieren sind. Die anzubietenden Fluktuations- schulungen früherer Großprojekte wie SNH und HERAKLES erreichen nicht das Volumen der initialen Projektfortbildungen. Außerdem ist feststellbar, dass neue (Projekt-)Vorhaben mit geringeren (z. B. niedrigschwelligen) Schu- lungsanteilen geplant werden. Das ZAF steht deshalb vor der Herausforde- rung, die intern frei werdenden Kapazitäten mit neuen Aufträgen auszulasten. Hierfür bieten sich zum einen mehrere neue Vorhaben mit geringerem Veranstaltungsaufkommen an und zum anderen die Durchführung von Maßnahmen und Veranstaltungen, die sich aus den Verän- derungen aus den Linienaufgaben der Behörden und Ämter ergeben. Das ZAF (Geschäftsbereich Fortbildung) be- schreitet zudem seit Anfang 2015 einen wett- bewerbsorientierten Weg. So wurde Anfang 2015 der Kontrahierungszwang, der zwischen Behörden und ZAF galt, abgeschafft. Hieraus ergeben sich weiterhin Risiken, dass andere Wettwerber in den (internen) Fortbildungsmarkt der FHH drängen. Ab dem Jahr 2017 ist zudem mit der Behördenumlage ein relevanter Ertrags- posten wegfallen, der in der Vergangenheit unabhängig von der Leistungsmenge und Qua- lität zur Verfügung stand. Im Bereich der Arbeitsmedizin liegen beson- dere Risiken bei der Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs. In den kommenden Jahren werden erfahrene Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner den AMD verlassen. Die Geschäftsführung des Landesbetriebes steht vor der besonderen Herausforderung, diese frei werdenden Stellen unter den Restriktionen des öffentlichen Tarifrechtes gleichwertig wie- der zu besetzen. Zudem besteht die Heraus- forderung in den immer größer werdenden Personalkörpern, die regelmäßig zu Einstel- lungen und laufenden arbeitsmedizinischen Untersuchungen kommen und die es mit den gleichen Kapazitäten und aus den Mitteln des Betriebszuschusses aufzufangen gilt. Diese Entwicklung stößt an ihre Grenzen. Letztendlich stellt der Landesbetrieb ZAF / AMD mit der Hanse-Akademie ab 2017 eine Reihe von bisher kostenpflichtigen Angeboten für die Behörden und Ämter entgeltfrei zur Ver- fügung. Prognose Nach der Wirtschaftsplanung 2019 rechnet der Landesbetrieb ZAF / AMD für das Geschäfts- jahr 2019 mit einem positiven Jahresergebnis in Höhe von 4 Tsd. Euro. Es wird mit Erträgen und Aufwendungen im ähnlichen Rahmen und Verhältnissen wie 2018 gerechnet. 59

Impressum Herausgeber Landesbetrieb ZAF / AMD Normannenweg 26 · 20537 Hamburg Auflage: 200 Stück Verantwortlich i. S. d. P. Julia Sprei Fotonachweis Seite 17: mediaserver.hamburg.de | Geheimtipp Hamburg alle weiteren Fotografien: Thorsten Mischke Fotodesign, Kiel | foto-mischke-kiel.de Gestaltung & Satz studio ahoi, Hamburg | studio-ahoi.de Druck Dräger+Wullenwever print+media Lübeck | draeger-wullenwever.de Wir drucken auf zertifiziertem und zu hundert Prozent recyceltem Papier. Wir drucken klima- neutral. Die beim Druck des Geschäftsberichtes entstandenen CO2-Emissionen werden durch die Förderung von Klimaschutzprojekten kompensiert. Es fallen keine klimabelastenden Abfallstoffe beim Druck an. Den Geschäftsbericht ﬁnden Sie auch in elektronischer Form unter: www.hamburg.de/zafamd Der Landesbetrieb in Social Media Wir tweeten regelmäßig unter @AmdZaf und berichten zu den neuesten Nachrichten und Veranstaltungen. Wir berichten darüber hinaus zu Neuigkeiten bei den Fortbildungen auf der Lernplattform. Alle Informationen rund um die Ausbildung finden Sie unter: www.hamburg.de/ihr-einstieg 60 Landesbetrieb ZAF/AMD | Geschäftsbericht 2018