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ELternratgeber: Mitwirkung

32 E lt e r n r at g e b e r 2 0 1 1 03 E lt e r n u n d S c h u l e Qualitätsentwicklung und Standardsicherung Die Qualität von Schule und Unterricht ist seit mehr als einem Jahrzehnt in den Fokus von Bildungspolitik und öffentlichem Interesse gerückt. Die Frage ist, was gute Schule ausmacht, wie Qualität überprüft werden kann und welchen Beitrag jede einzelne Schule zur Entwick- lung und Sicherung von Qualität leisten muss. Vor diesem Hintergrund sind neue Verfahren etabliert worden, die Schulen mit den Methoden empirischer Schulforschung eine Rückmeldung zu ihrer Arbeit geben sollen. Hier sind u.a. die Schulinspektion und die sog. Lernstandserhebungen zu nennen. Erstere nimmt die schulischen Prozesse in den Blick, letztere die von den Schülerinnen und Schülern erreichten Leistungen im Ver- gleich zu den sog. Bildungsstandards. Die Qualitätsentwicklung der einzelnen Schule erhält dadurch wichtige Impulse, liegt aber vor allem in der Verantwortung von Leitung und Kollegium. Die Arbeit an einem Schulprogramm und seine Umsetzung in konkre- ten Maßnahmen, der Abschluss von Ziel- und Leistungs- vereinbarungen mit der Schulaufsicht und die Evaluation und Berichterstattung sind wichtige Bausteine. Schulinspektion Die Hamburger Schulinspektion hat den Auftrag, alle staatlichen Hamburger Schulen innerhalb von vier Jah- ren zu inspizieren. Was genau heißt das? Es bedeutet, dass sich Schulinspektorinnen und Schulinspektoren auf der Grundlage umfassender Daten einer Schule ein genaues Bild darüber verschaffen, wie die Schule in unterschiedlichen Bereichen aufgestellt ist, wie dort gearbeitet und gelernt wird und wie die unterschiedlich Beteiligten ihre Schule einschätzen. Neben schulischen Dokumenten wie zum Beispiel dem Schulprogramm oder den Ziel- und Leistungsvereinbarungen sind vor allem die schriftlichen und mündlichen Befragungen von Schul- leitungen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Eltern sowie die zahlreichen Unterrichtsbeobachtungen einschlägige Datenquellen für die Schulinspektion. Auf dieser Grundlage liefert sie einen detaillierten Bericht, in dem sie ihre Urteile über die Qualität der Schule darstellt und begründet. Solche Urteile setzen allerdings voraus, dass das, was unter schulischer Qualität verstanden wird, verbindlich und nachvollziehbar festgelegt ist. In Hamburg sind Vorstellungen über die Qualität von Schu- le im „Orientierungsrahmen Schulqualität“ beschrieben, der 14 Qualitätsbereiche in drei übergeordneten Dimen- sionen unterscheidet. Die Eltern spielen für die Inspektion eine wichtige Rol- le, da ihre Einschätzungen das Bild auf die Schule aus einem ganz eigenen Blickwinkel ergänzen. Gefragt sind sie zunächst bei der schriftlichen Online-Befragung. Pro Kind gibt es einen Zugangscode, mithilfe dessen die El- tern den Fragebogen freischalten und ausfüllen können. Gewertet werden können die Aussagen der Eltern erst bei einer Beteiligung von 50 Prozent der Elternschaft einer Schule, deshalb ist die Teilnahme so wichtig. Um die Befragung zu erleichtern, ermöglichen viele Schulen sowohl den Eltern als auch den Kindern die Nutzung der schuleigenen Computer. Darüber hinaus sind die Eltern Gesprächspartner in den Interviews der Schulinspek- tion. Informationen über die Ergebnisse der Inspektion erhalten die Eltern in aller Regel im Rahmen einer schul­ öffentlichen Präsentation, die auf Wunsch der Schullei- tung durchgeführt wird. Informationen: www.bildungsmonitoring.hamburg.de Lernstandserhebungen Jährlich werden in den Jahrgängen 3, 6 und 8 mit Hilfe standardisierter Testverfahren die Lernstände der Ham- burger Schülerinnen und Schüler erfasst. Lernstandser- hebungen werden nicht nur in Hamburg, sondern bun- desweit durchgeführt. Diese Erhebungen dienen als ein Instrument der Qualitätssicherung und -entwicklung an Schulen und geben Auskunft über wichtige Fertigkeiten und Fähigkeiten zur Problemlösung, also Kompetenzen, über die Schülerinnen und Schüler in ausgewählten Fä- chern zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügen.