ESF - Europäischer Sozialfonds, Ziel3
in Hamburg 2000 - 2006
Wenn sich die hübsche Türkin Leyla nicht gerade mit ihrer Schwester Sema streitet, jobbt sie bei Heike im Kulturcafé. Die Caféchefin hat ein großes Herz und immer ein offenes Ohr für die Sorgen ihrer Gäste. Zusammen mit der brasilianischen Köchin Rosario, Galina aus Kasachstan, einem afrikanischen Liebespaar und dem immer schlecht gelaunten Hausmeister Herrn Markuse bilden sie und weitere Charaktere die Hauptfiguren der neuen Fernsehserie „Café Deutsch“. In ihrem Hamburger Alltag erleben sie Situationen, die exemplarisch für Aspekte der Integration stehen. Die Sendung zeigt dazu Wege und Möglichkeiten auf und will so zu einem aktiven Integrationsbemühen animieren. Bis Ende des Jahres strahlt TIDE TV die „Fiction-Doku-Soap“ wöchentlich aus - alle drei Wochen erscheint eine neue Folge.
„Café Deutsch“ ist eine Fernsehserie, die Zuwanderern helfen soll, Ihren Alltag besser zu meistern und umfassendere Informationen zur Integration in Ausbildung und Arbeit zu erlangen. Dazu werden Beratungs- und Unterstützungsangebote von Behörden und Verbänden vorgestellt und Wege zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufgezeigt. Die Sendung soll ebenfalls dazu anregen, an Sprachkursen teilzunehmen, die berufs-bezogenes Deutsch vermitteln.
Pro Folge steht ein Thema im Mittelpunkt der Spielhandlung. Dabei geht es um Kinderbetreuung, Bewerbung und Qualifizierung, Gesundheit und Krankheitsfall oder Wohnungssuche das Thema der ersten Folge: Der Russe Boris sucht dringend eine Bleibe in Hamburg. Der Zuschauer erfährt, was er für einen Paragraph 5 Schein benötigt, wo er ihn bekommt und was er beim Abschluss eines Mietvertrages beachten sollte. „Die Serie ist eine neue Form von Bildungsfernsehen: Sie informiert, soll Mut machen und zugleich unterhalten.“ sagt Carsten Meincke, Geschäftsführer und Chefredakteur von TIDE. Und so trifft Boris in seiner Not im Kulturcafé auf Galina aus Kasachstan. Sie hilft ihm beim Telefonieren, begleitet ihn aufs Wohnungsamt und übersetzt, was er nicht versteht.
„Café Deutsch“ richtet sich vornehmlich an Migrantinnen und Migranten, ist wegen des Soap Charakters und der Örtlichkeiten auch für alle Hamburgerinnen und Hamburger interessant. „Wir hoffen, dass TIDE mit „Café Deutsch“ ein positives Bewusstsein für Integrationsthemen in der Stadt Hamburg schaffen kann“, so Meincke. TIDE realisiert das TV Projekt in Kooperation mit der passage gGmbH, einer gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit und Integration in Hamburg. Gefördert wird es durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF).
Mit „Café Deutsch“ geht der junge Hamburger Stadtsender aber nicht nur neue Wege im Bereich Bildungsfernsehen. „TIDE versucht mit diesem Projekt, auch arbeitslose Schauspieler und ambitionierte Laiendarsteller wieder in die Arbeitswelt zu integrieren“, sagt Produzent René Meyer-Brede. Gemeinsam mit Beschäftigung + Bildung (B+B) und der Theaterbühne Sprechwerk konnten insgesamt acht Arbeitslose im Rahmen von Aktiv-Jobs engagiert werden. „Wir würden uns freuen, wenn wir einem unserer Darsteller damit einen neuen Start ermöglichen könnten“, so Meyer-Brede.
2000-2007